Karlsruhe. Die Rheinbrüder Karlsruher gewinnen bei den Deutschen Meisterschaften im Kanurennsport drei Gold-, zwei Silber- und drei Bronzemedaillen. Bei brütender Hitze kämpften die Kanuten auf der Wedau in Duisburg um die Titel über 200, 500 und 1.000 Meter. Aufgrund der CoronaPandemie wurde das Teilnehmerfeld stark begrenzt. Diese Verordnung ließ den Deutsche-Kanu-Verband (DKV) zu der Entscheidung kommen, dass es 2020 nur Einermeisterschaften für die Junioren und die Leistungsklasse geben kann, so dass am Wochenende lediglich 170 Aktive um die Titel kämpfen konnten.
Von den Rheinbrüder Karlsruhe ragte Tim Bechtold bei den Titelkämpfen der Junioren heraus. Der Olympic Youth Games-Teilnehmer von 2018, gewann die 200 sowie die 500 Meter und musste sich über 1.000 Meter nur seinem Nationalmannschaftsteamkollegen David Bauschke (Bochum) geschlagen geben. „Das 1.000 Meterrennen war nicht ganz mein Wettkampf. Ich kam nicht so gut aus dem Start und David war dann direkt mehr als eine Länge vor mir. Da ging leider bei der Hitze nicht mehr so viel. Aber die 200 Meter haben mich gefreut, weil ich eigentlich ja nicht so der Sprinter bin.“, bilanzierte der Knielinger nach den beiden Wettkämpfen.
Genauso viele Medaillen wie Bechtold gewann die Karlsruher Olympia-Hoffnung Sarah Brüßler in der Damen Leistungsklasse. Nach ihrem 1.000-Metersieg am Abschlusstag schließt sie die Meisterschaften in Duisburg mit einem kompletten Medaillensatz ab. Während sie über 500 Meter Jule Hake (Lünen) den Vortritt lassen musste, holte sich die amtierenden Vize-Weltmeisterin über den Kilometer nun auch die Deutsche Meisterschaft vor Nina Krankemann und Julia Hergert (beide Magdeburg). Die Bronzemedaille sicherte sich Brüßler zudem über die 200 Metersprintstrecke hinter Jule Hake (Lünen) und Paulina Paszek (Hannover), dicht gefolgt landete ihre Trainingspartnerin Katinka Hofmann in diesem Rennen auf dem für sie hervorragenden vierten Rang.
Zweimal Bronze angelten die Canadierfahrerinnen Sophie Koch und Lina Bielicke aus der Wedau. Während sie am Donnerstagabend vor der Meisterschaft noch gemeinsam im Zweiercanadier eine Messbootfahrt der Nationalmannschaft deutlich für sich entscheiden konnten, hieß es dann bei der Meisterschaft wieder jeder gegen jeden. Über die 200 und 500 Meterdistanz gewann die Berlinerin Lisa Jahn vor der Potsdamerin Annika Loske, dahinter reihte sich über die Sprintstrecke Bielicke auf dem Bronzerang ein und Koch kam als vierte über die Ziellinie. Auf dem halben Kilometer drehte Sophie Koch den Spieß um und sicherte sich Bronze vor ihrer Vereinskameradin.
„Mit den 500 Metern bin ich schon zufriedener und nicht weil ich vor Lina war, sondern weil ich über die 200 Meter einfach nicht mit meiner Leistung einverstanden war. Bei den 500 Metern lief es dann einfach besser!“, so Kochs Analyse.
Bundesstützpunktleiter Detlef Hofmann war zufrieden mit der Ausbeute seiner Schützlinge: „Ich bin froh, dass wir überhaupt einen Wettkampf in diesem Jahr fahren konnten, dass es dann sogar noch zu acht Medaillen gereicht hat, obwohl wir mit Gesine Ragwitz auch noch krankheitsbedingt einen Ausfall hatten, freut mich ganz besonders. Sarah und Tim konnten ihre Leistung mit den jeweils drei Medaillen auf den Punkt abrufen aber auch viele andere die nicht ganz in die Medaillenränge fahren konnten präsentierten sich hervorragend.“