Viele Berufsanfänger blicken trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie zuversichtlich nach vorn.
Lediglich beim Einkommen und bei der Wohnsituation gibt es noch Nachbesserungsbedarf. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung.
Corona: Jeder zweite Berufsanfänger verspürt keine Folgen
Kurzarbeit, Rezession und Zukunftsangst hin oder her: Eine vom Meinungsforschungsinstitut YouGov durchgeführte und von der tecis Finanzdienstleistungen AG beauftragte Studie hat ergeben, dass die Pandemie für 48 Prozent der Befragten keinen Einfluss auf ihren Start ins Berufsleben hat. Aktuell befürchten nur zehn Prozent von ihnen, dass sie in den nächsten Jahren einmal ohne Job dastehen könnten.
Für das repräsentative Berufseinsteiger-Barometer der tecis Finanzdienstleistungen AG wurden 1.043 Berufsanfänger befragt. Sie alle stehen kurz vor ihrem Berufsabschluss oder sind nicht länger als zwei Jahre in ihrem Job tätig.
Finanzen: Nur wenige sind mit ihrem Einkommen zufrieden
Das liebe Geld ist bei vielen allerdings knapp: Lediglich 16 Prozent der Befragten geben an, mit ihrer finanziellen Situation einigermaßen zufrieden zu sein, sorgen dabei aber nicht ausreichend für später vor. Wenn gespart wird, dann nutzen 28 Prozent der Berufseinsteiger dafür noch das gute alte Sparbuch. 17 Prozent investieren in eine private Rentenversicherung, während 13 Prozent Geld in Aktien anlegen.
Insgesamt gibt mit 44 Prozent ein großer Teil der Befragten an, gar nicht oder nur unzureichend privat vorzusorgen.
Von vielen gefordert: die Work-Life-Balance
Bei den Fragen zu Beruf und Karriere zeichnet sich ein klarer Trend bei den jungen Arbeitnehmern ab: 48 Prozent von ihnen legen Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance. Dazu passt der Wunsch nach Harmonie im Team: 47 Prozent der in der tecis-Studie Befragten wünschen sich nette Kollegen.
Ein attraktives Gehalt folgt mit 34 Prozent erst an dritter Stelle. Jeder Dritte wünscht sich vor allem Abwechslung im Job. Flache Hierarchien im Unternehmen sind lediglich für sechs Prozent der Befragten wichtig.
In der Freizeit im Fokus: Familie und Freunde
Die Berufseinsteiger von heute legen Wert auf sozialen Umgang und das Befinden ihrer Verwandten und Bekannten: 51 Prozent von ihnen sind mit der Lebenssituation ihrer Familien und Freunde zufrieden. Beim Freizeitverhalten steht für 57 Prozent das Pflegen sozialer Kontakte ganz oben, während 47 Prozent lieber Streamingdienste und das TV-Programm nutzen. Sport folgt mit 35 Prozent an dritter Stelle.
Wohnen: Nur etwa ein Drittel fühlt sich zu Hause wohl
Nur 35 Prozent der Befragten sind mit ihrer jetzigen Wohnsituation zufrieden. Fast jeder zweite Berufsanfänger (42 Prozent) wohnt entweder noch bei seinen Eltern oder in einer Wohngemeinschaft. Dabei leben 35 Prozent der jungen Arbeitnehmer auf weniger als 50 Quadratmeter Wohnraum.
Positive Stimmung: 74 Punkte auf dem Zukunftszufriedenheitsindex
Als Teil des tecis-Berufseinsteiger-Barometers wurde ein Zukunftszufriedenheits-Index ermittelt. Er zeigt, dass die Berufseinsteiger von heute trotz der Corona-Krise und den damit verbundenen Folgen für die Wirtschaft optimistisch bleiben: Der Index kommt auf 74 von 100 möglichen Punkten.
81 Prozent der Berufsanfänger sind der Meinung, dass sie bis zum Jahr 2025 in einem festen Arbeitsverhältnis stehen werden. 75 Prozent nehmen an, dass sie im selben Zeitraum genügend finanzielle Mittel zur Verfügung haben. 73 Prozent rechnen damit, in den nächsten fünf Jahren beruflich erfolgreich zu sein.