Heidelberg – Mit einem letzten Kraftakt geht die „Neue Chirurgie“ des Universitätsklinikums Heidelberg in Betrieb: Am 10. Oktober 2020 werden in einem Großeinsatz mit Unterstützung des Deutschen Roten Kreuzes die Patienten der Chirurgischen Universitätsklinik in den Neubau neben der Medizinischen Klinik verlegt.
Ab 10. Oktober um 7.30 Uhr werden Notfall-Patienten über die gemeinsame interdisziplinäre Notaufnahme INA der Medizinischen Klinik (Krehl-Klinik) und Chirurgischen Klinik aufgenommen. Während des Umzugs werden rund 250 Patienten transportiert. Dabei kommen spezielle Krankenwagen für Intensivpatienten zum Einsatz.
Am 10. Oktober ab 7 Uhr wird der Streckenabschnitt zwischen Altbau Chirurgie (LIZ 2, Einfahrt Kirschnerstraße und weiter Hofmeisterstraße) und Neubau Chirurgie (LIZ 1, Einfahrt Hofmeisterstraße) für den Umzug gesperrt. Es muss den ganzen Tag über mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden. Die RNV setzt Kleinbusse ein. Diese fahren nach Plan alle Haltestellen an. Der Taxistand ist auf die Seite des Nierenzentrums verlegt und dort in Betrieb. Die Parkhäuser P 160 (Medizinische Klinik, Neue Chirurgie, Nierenzentrum) und P Zoo können genutzt werden.
Der Parkplatz P 22 gegenüber des Pathologischen Instituts, Nähe Berliner Straße, ist ab dem Vorabend für den 10. Oktober gesperrt.
Angehörige der chirurgischen Patienten werden gebeten, an diesem Tag von Besuchen abzusehen bzw. sich unter Tel. 06221 56-36264 zu erkundigen, ab wann ein Besuch wieder möglich ist.
Die neue Adresse der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg lautet ab dem 10.10.2020:
Im Neuenheimer Feld 420
69120 Heidelberg
Tel. Pforte: 06221 56 6110
Der Umzug der Klinik bei laufendem Betrieb ist eine logistische Herausforderung der Extraklasse: Bereits seit August finden Einweisungen und Schulungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statt, Betten, Büroeinrichtungen und Rechner, Labore, OP-Equipment und Medizintechnik wurden, soweit im Altbau entbehrlich, bereits in den Neubau verlagert. Auch Großgeräte wie Computertomograph, Angiographiegeräte und ein Gerät zur intraoperativen Bestrahlung, die im Neubau weiterhin verwendet werden, stehen am neuen Platz.
Am Freitag, 9. Oktober, findet die technische Generalprobe statt, bevor am Samstag, 10. Oktober, die Patienten verlegt werden.
Um die Anzahl der Patienten möglichst gering zu halten, werden in der Woche vor dem Umzug keine aufschiebbaren Operationen (elektive Eingriffe) durchgeführt. Ab Montag, 12. Oktober, startet die Chirurgische Universitätsklinik in den Normalbetrieb mit 16 Operationssälen, stationärer und ambulanter Versorgung.
Die „Neue Chirurgie“ setzt Maßstäbe
Mit rund 210 Millionen Euro Gesamtbaukosten war der Neubau der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg die aktuell größte Baumaßnahme sowohl des Landes Baden-Württemberg als auch des Universitätsklinikums, das über die Hälfte der Baukosten trägt. Die Dietmar Hopp Stiftung förderte besonders zukunftsweisende Bereiche der neuen Klinik – wie den zentralen Schockraum mit angeschlossenem „Fast-Track-Computertomographen“, die Ausstattung der beiden Hybrid-OPs, die Digitalisierung aller 16 Operationssäle sowie innovative Geräte der radiologischen Diagnostik – mit einer Spende in Höhe von 13,1 Millionen Euro. Das Klinikgebäude mit rund 21.000 Quadratmetern Nutzfläche, eigener Hubschrauberlandeplattform und dem Bettenhaus mit 313 Betten, wurde nach rund sechs Jahren Bauzeit fertig gestellt. Das neue Klinikgebäude wird die Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Herzchirurgie, Gefäßchirurgie, Urologie, Anästhesiologie und Radiologie des Universitätsklinikums Heidelberg beherbergen. Der Neubau zwischen Medizinischer Klinik sowie Frauen- und Hautklinik ist der vorletzte Schritt in der Vollendung des 1987 begonnenen „Heidelberger Klinikrings“ – es fehlt noch die in Schlierbach angesiedelte Orthopädische Universitätsklinik.