Kaiserslautern: Die Stadt hat seit 1. Oktober einen neuen Mitarbeiter im Referat Tiefbau. Christoph Baumann übernimmt dort die Tätigkeiten des Gigabit-Koordinators.
Der 34-jährige ist gelernter Informatiker und studierter Elektro- und Informationstechniker und widmet sich der Aufgabe, die Stadt Kaiserslautern in ihrem Digitalisierungsprozess weiter voranzubringen. Die Hauptaufgabe besteht darin, die Glasfaservernetzung über das gesamte Stadtgebiet weiter aufzubauen.
„Die digitale Infrastruktur einer Stadt ist nicht nur ein wichtiger Standortfaktor, es ist vielmehr eine Aufgabe der Daseinsvorsorge, der wir uns annehmen“,
erklärt Beigeordneter Peter Kiefer die Ausgangslage. Aktuell gelte es in einem ersten Schritt, im Zuge eines Markterkundungsverfahrens bei den privaten Netzbetreibern in Erfahrung zu bringen, ob und wo diese beabsichtigen, den Breitbandausbau vorzunehmen. „Derzeit haben wir eine Glasfaseranbindung von lediglich fünf bis zehn Prozent im Stadtgebiet. Damit liegen wir absolut im bundesweiten Durchschnitt. Langfristig soll gewährleistet sein, dass wirklich jede einzelne Liegenschaft eine Glasfaseranbindung an schnelles Internet erhält“, ergänzt Baumann.
Um diese Versorgungsstruktur aufzubauen, werden für die Kommunen Fördermittel bereitgestellt. Sie können dort zum Einsatz kommen, wo die privaten Netzbetreiber kein Interesse an einem Ausbau ankündigen. Als erstes sollen alle Schulen an das schnelle Internet angebunden werden.
„Homescooling steht und fällt mit der zugrundeliegenden Technik. Damit die Schulen ihren Unterricht digital gestalten können, bedarf es einer entsprechenden Glasfasernetzinfrastruktur“,
unterstreicht Kiefer.
Derzeit seien bereits sieben Schulen mit schnellem Internet versorgt. Insgesamt gelte es in der nächsten Zeit, diese Technik für alle städtischen Schulen wie auch die Bildungseinrichtungen anderer Trägerschaften bereitzustellen. Die jeweiligen Fördermittel können ab dem nächsten Jahr abgerufen werden.
„Wir schaffen also gerade die entsprechenden Vorbereitungen, um schnellstmöglich in den Genuss der Fördermittel zu gelangen“,
legt Baumann dar.
Neben den Schulen sollen außerdem alle öffentlichen Gebäude mit einer Glasfaseranbindung versorgt werden. In welchem Rahmen und mit welcher Priorität, darüber entscheidet ein noch zu entwickelnder Masterplan. Ziel ist, jetzt die Voraussetzungen und Weichen für die Zukunft zu stellen. Denn eines ist klar: ein 5G-Ausbau, Telemedizin oder verstärktes Homeworking können auf Dauer nur gelingen, wenn das bestehende Kupfernetz gegen ein Glasfasernetz flächendeckend ausgetauscht wird.