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Teilhabe und Chancengleichheit: Rückkehr zu persönlichen Beratungsangeboten
Das Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg bietet neben telefonischen Beratungen wieder persönliche Beratungsgespräche an. Die Interessierten werden bei der Terminfindung über das Hygienekonzept informiert. Die verschiedenen Beratungsangebote im Bereich Teilhabe und Chancengleichheit finden im Dezember zu nachfolgenden Terminen statt:
Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse:
Zweimal pro Woche berät Yulia Uksekova zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse. Die Beratungen finden zur Zeit jeden Mittwoch von 9 bis 12 Uhr und jeden Donnerstag von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr mit Voranmeldung unter Telefon 0621 43773113 statt. Die nächsten Termine sind am 2., 3., 9., 10., 16. und 17. Dezember 2020.
Die Beraterin ist Expertin für Anerkennungsfragen vom IQ Netzwerk (Integration durch Qualifizierung) Baden-Württemberg. Sie berät zu folgenden Fragen: Wo kann ich meinen ausländischen Abschluss anerkennen lassen? Wie sind meine Berufsaussichten in Deutschland? Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für mich? Die Beratungen eignen sich nicht nur für Zugewanderte, sondern auch für Deutsche, die ihre Qualifikation im Ausland erworben haben.
Erst- und Lotsenberatung:
Welche Weiterbildung passt zu mir? Kann ich diese berufsbegleitend absolvieren? Wie kann ich sie finanzieren? Professionelle Beratung in diesen Fragen bietet am Freitag, 4. Dezember 2020 per Telefon und Videotelefonie das Regionalbüro für berufliche Fortbildung. Ziel ist es, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei allen Fragen zu beruflicher Neu- und Umorientierung zu unterstützen.
Die Beratung ist kostenlos. Um Vorabanmeldung unter Telefon 0621 97607776 oder per E-Mail an m.baader@rb-mannheim.de wird gebeten.
Zum Thema Weiterbildung engagiert sich das Amt für Chancengleichheit bereits seit 1998. Die Stadt gibt beispielsweise jährlich das „Heidelberger Weiterbildungshandbuch“ heraus, das unter www.heidelberg.de/weiterbildungshandbuch abrufbar ist.
Frauen, Karriere und Existenzgründung:
Für Frauen, die sich für eine Führungsposition interessieren oder sich selbständig machen wollen, gibt es ein kostenloses Beratungsangebot. Die nächsten Beratungstermine per Telefon oder Videotelefonie sind am Montag, 14. Dezember, und am Freitag, 18. Dezember. Die knapp einstündigen Beratungen finden montags jeweils von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr statt. Termine sollten vorab vereinbart werden unter Telefon 0621 2932590 oder per E-Mail an frauundberuf@mannheim.de. Die Beraterin ist Corinna Schneider von der Kontaktstelle Frau und Beruf – Mannheim – Rhein-Neckar-Odenwald.
Passend zum Beratungsangebot gibt es unter www.heidelberg.de/frau-karriere ein „Handbuch Frau und Karriere“. Darin finden Frauen eine Übersicht über lokale und regionale Fortbildungs-, Beratungs- und Coachingangebote.
Beratung zum Thema „Sexuelle Orientierung“:
Seit Juni 2017 bietet PLUS, die „Psychologische Lesben- und Schwulenberatung Rhein-Neckar e. V.“, in Kooperation mit dem städtischen Amt für Chancengleichheit in Heidelberg ein regelmäßiges, kostenloses Beratungsangebot zu Fragen der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität an. Die knapp einstündigen Beratungen finden statt an den Montagen, 7. und 14. Dezember 2020, jeweils von 9 bis 17.15 Uhr sowie am Freitag, 18. Dezember 202,0 von 9 bis 13.15 Uhr im Bürgeramt Mitte (Zimmer 1.14, 1. OG), Bergheimer Straße 69, 69115 Heidelberg. Die Beratungstermine sollten vorab vereinbart werden unter Telefon 0621 3362110 oder per E-Mail an team@plus-mannheim.de. Weitere Infos gibt es unter www.plus-mannheim.de.
Innenministerium erläutert Konzeption des künftigen Ankunftszentrums – Gemeinderat trifft im Dezember Entscheidung über Durchführung und Termin eines Bürgerentscheids
Der Haupt- und Finanzausschuss hat sich in seiner jüngsten Sitzung ausführlich mit der Durchführung und dem Termin eines Bürgerentscheids gegen die Verlagerung des Landes-Ankunftszentrums für Flüchtlinge auf das Areal Wolfsgärten in Wieblingen befasst. Im Rahmen der Diskussion erläuterte der Amtschef des Stuttgarter Innenministeriums, Andreas Schütze, die Konzeption des Ankunftszentrums. Die Wolfsgärten seien Teil eines „atmenden“ Erstaufnahmesystems mehrerer Standorte im ganzen Land. Die Ansprüche des Innenministeriums an den Neubau seien sehr hoch und ließen sich auf dem Areal Wolfsgärten in vollem Umfang realisieren.
Schütze dankte der Stadt Heidelberg ausdrücklich dafür, dass sie die Einrichtung des Landes seit 2014 bestens beherberge. „Die Stadt Heidelberg war und ist uns immer ein konstruktiver Partner und Unterstützter bei der Erstaufnahme von Geflüchteten. Dank der verlässlichen Unterstützung der Stadt Heidelberg, dank des großen Engagements vieler Heidelbergerinnen und Heidelberger und dank der hervorragenden Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ankunftszentrums haben wir mit dem Ankunftszentrum in Heidelberg seit 2015 ein Modellprojekt entwickelt, das sich inzwischen auch weitere Bundesländer zum Vorbild genommen haben“, betonte Schütze.
Der Standort Patrick-Henry-Village (PHV) sei dabei von Anfang an als Übergangslösung geplant gewesen. Zu einem Neubau des Zentrums in den Wolfsgärten stehe das Innenministerium daher „ohne Wenn und Aber“. Die eigenen Ansprüche des Landes an das künftige Ankunftszentrum seien sehr hoch. „Wir wollen aus den bisherigen Erfahrungen lernen und möchten bei der Qualität nochmal eine Schippe drauf legen“, erklärte Schütze.
Die Größe der Wolfsgärten reiche für dieses Vorhaben aus, so Schütze. Der Grund hierfür: „Die Wolfsgärten sind nicht der einzige Standort, an dem wir Flüchtlinge unterbringen können. Wir haben ein modulares, landesweites System für die Aufnahme von Flüchtlingen. Auf den Wolfsgärten ist die sogenannte Verfahrensstraße mit allen Stationen des Aufnahmeprozesses vorgesehen. Dazu kommen bis zu 2.000 Unterbringungsplätze. Das ist völlig ausreichend für den Regelbetrieb“, stellte Schütze klar. Als Unterbringungspuffer für den Fall sehr hoher Zugangszahlen solle es ergänzend 1.500 weitere Plätze in der Region, außerhalb der Gemarkung der Stadt geben. Konkret werde bereits ein Standort mit 500 Plätzen ertüchtigt. Weitere Standorte seien im Gespräch. Dazu käme ein Puffer in vier weiteren Landeserstaufnahmeeinrichtungen, in denen ebenfalls bei Bedarf das Verfahren zur Aufnahme von Flüchtlingen eingerichtet werden können, und acht Erstaufnahmeeinrichtungen nur zur Unterbringung. Das Land schaffe damit ein „atmendes“ Erstaufnahmesystem mit ausreichender Kapazität auch für Sondersituationen, etwa in einer Pandemie oder bei erhöhten Flüchtlingszahlen.
Schütze stellte auch klar: Das Land betreibt keine Alternativplanung auf PHV. „Das planen wir nicht und wir haben das auch nicht im Sinn.“
Eine abschließende Entscheidung über die Durchführung und den Termin eines Bürgerentscheids trifft der Gemeinderat in seiner Sitzung am 17. Dezember. Der Hauptausschuss bestätigte in seiner Sitzung als Grundlage hierfür einstimmig, dass alle formalen Voraussetzungen für die Durchführung eines Bürgerentscheids erfüllt sind. Ein Bündnis hatte 9.645 gültige Unterschriften von wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern gegen die Verlagerung des Zentrums gesammelt. Die mit Abstand höchste Unterstützung gab es in Wieblingen. Dort unterschrieben rund 25 Prozent der Wahlberechtigten die Forderung, das Ankunftszentrum nicht auf dem in Wieblingen gelegenen Areal Wolfsgärten zu bauen. Stadtweit lag die Quote bei 8,8 Prozent der Wahlberechtigten.