Kaiserslautern – Nach einigen arbeitsreichen Tagen ist das Impfzentrum von Stadt und Landkreis auf dem Opel-Gelände fertiggestellt.
Den beiden Koordinatoren Tobias Metzger und Thomas Strottner ist mit ihrem Team in so kurzer Zeit ein Meisterstück gelungen. Für den Innenausbau auf einer Fläche von 3.500 Quadratmetern war ein Messebauer beauftragt, der Aufbau der IT- und Telefonanlage inklusive WLAN wurde von den EDV-Fachleuten von Stadt und Kreis betreut. Die Stadt stellt die Möblierung aus ihren Beständen. Für ein angenehmeres Ambiente sorgen als Dekoration künstliche Pflanzen, die IKEA zur Verfügung stellt. Das Land hat die Kühleinheiten geliefert, mit denen der Impfstoff gelagert werden kann.
Nach der Anmeldung erfolgt ein kurzer Aufenthalt in einem Wartebereich, wo über Bildschirm Informationen zur Impfung eingeblendet werden. Für die einzelnen Beratungsgespräche mit den Ärzten sind kleine Räume eingerichtet. Für die Impfungen stehen insgesamt 24 Einzelkabinen in den beiden Impfstraßen bereit. In einem gesonderten Bereich erfolgt die Aufbereitung der Impfstoffe. Als Aufenthaltsraum und Umkleidemöglichkeit für das Personal konnte auf bestehende Räumlichkeiten zurückgegriffen werden. In diesem Bereich mit Außenzugang ist auch der Sanitätsraum eingerichtet.
Die Zufahrt zum Landesimpfzentrum ist ausgeschildert, IKEA stellt Parkplätze in der Nähe zum Eingang auf das Opel-Gelände zur Verfügung. Der Zugang auf das Firmengelände der Opel wird kontrolliert, nur Personen mit einer Impfbestätigung haben Zutritt. Der Weg zum Impfzentrum ist fußläufig zu erreichen, Personen mit Schwerbehinderten-Bescheinigung dürfen mit dem Fahrzeug bis zur Halle vorfahren. Der Zugang in das Gebäude ist barrierefrei.
„Ich bin beeindruckt von dem Ergebnis unseres gemeinsamen Impfzentrums, insbesondere was Qualität, Ausstattung und Ablaufstruktur anbelangt. Es ist unserem Koordinatorenteam mit tatkräftiger Unterstützung unserer Kooperationspartner von Opel und IKEA innerhalb kürzester Zeit gelungen, die Vorgaben des Landes nicht nur termingerecht umzusetzen, sondern darüber hinaus auch Besucherund Patienten-freundlich zu gestalten“,
so Landrat Leßmeister.
Vor Impfbeginn muss zunächst die Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur erfolgen, die für Montag, den 21. Dezember erwartet wird. Mit den ersten Impfstoff-Lieferungen wird frühestens nach Weihnachten für die Mobilen Impfteams gerechnet. Im neuen Jahr sollen dann voraussichtlich die Impfungen im Impfzentrum starten.
„Wir sind bereit – jetzt fehlt nur noch der Impfstoff“,
zeigt sich Leßmeister zufrieden.
„Dass wir Mitte Dezember unmittelbar vor dem Impfbeginn stehen, hätte noch im Sommer niemand für möglich gehalten. Ich freue mich sehr, dass wir als Stadt und Landkreis unseren Teil dazu beitragen konnten. Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten“,
so Oberbürgermeister Klaus Weichel.
„Durch die Impfungen wird es uns im Laufe des Jahres 2021 hoffentlich gelingen, endlich Oberwasser gegenüber dem Virus zu gewinnen. Das wird Monate dauern, aber ich glaube schon, dass wir in der zweiten Hälfte des Jahres einen Stand erreicht haben werden, der uns die Rückkehr zu unserer alten Normalität ermöglicht.“
Die nächste große Herausforderung für die beiden Koordinatoren des Impfzentrums ist die Erstellung der Dienst- und Einsatzpläne des medizinischen Personales und der weiteren Einsatzkräfte. Zwar wird das medizinische Fachpersonal vom Land gestellt, der Einsatz aller weiteren Helfer wie etwa Ordner oder Verwaltungskräfte sowie die Einsatzplanung obliegen jedoch den Kommunen. Die Stadt hat dazu bereits vor zwei Wochen acht Stellenausschreibungen auf den Weg gebracht. Das Bewerbungsverfahren ist inzwischen abgeschlossen. Bereits letzte Woche haben Stadt und Landkreis eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, in der der gemeinsame Aufbau und Betrieb des Impfzentrums geregelt ist. Um die Prozesse zu vereinfachen, hat die Stadt eine Kostenstelle eingerichtet, über die aktuell alle Ausgaben zentral laufen. Die Kosten bis zum Jahresende 2021 werden sich nach aktuellen Berechnungen auf ca. 1,25 Millionen Euro belaufen, die jedoch von Bund und Land übernommen werden. Gegebenenfalls verbleibende Kosten werden Landkreis und Stadt jeweils zur Hälfte übernehmen.
Aufgabe des Bundes sind die Beschaffung und Finanzierung der Impfstoffe und die Lieferung an das Landes-Impfstoff-Lager. Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Bundes schafft die Rahmenbedingungen für eine Priorisierung. Das Land hat eine zentrale „Landes-Koordinationsstelle Impfen“ eingerichtet (LKS Impfen). Dazu gehört auch eine zentrale Termin-Vergabe-Stelle, die sicherstellt, dass zunächst ausschließlich diejenigen Personen eine Impfung bekommen, die gemäß der Priorisierung dazu berechtigt sind. Die Terminvergabe läuft über ein Callcenter. Das Land beschafft, finanziert und lagert das notwendige Impfzubehör zur fachgerechten Durchführung von Impfungen. Die Impfzentren erhalten mehrmals wöchentlich die Lieferung der Impfstoffe