Kaiserslautern: Viele Präsenzveranstaltungen der TU Kaiserslautern (TUK) haben in den vergangenen Monaten nicht bzw. nicht wie geplant stattgefunden.
Daher hat das Kompetenzzentrum für mathematische Modellierung in MINT-Projekten in der Schule (KOMMS) des Fachbereichs Mathematik die Felix-Klein-Modellierungswoche erstmals digital durchgeführt. So konnten zehn Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe vom 15. bis 18. Dezember trotz Pandemie aktuelle Fragestellungen aus Wirtschaft, Industrie und Alltag mithilfe von mathematischen Methoden lösen. Den Schwung aus der virtuellen Woche nimmt das KOMMS für das am 18. Januar startende, zweiwöchige Schülerpraktikum mit, das auch in den digitalen Raum verlegt wird.
Bei der Felix-Klein-Modellierungswoche stand im Dezember der Digitale Wandel im Mittelpunkt, gleich aus zwei Gründen ein passendes Thema: Inhaltlich ging es um das heutige Leben mit modernen Medien und vernetzten elektronischen Geräten sowie die großen Datenmengen, die sich mithilfe dieser Technologien sammeln lassen. In Projektteams arbeiteten die Schülerinnen und Schüler an zwei spannenden Fragen. Die Gruppe „Mit Data Science zum perfekten Raumklima“ nutzte Sensordaten aus einer Wohnung, um mit statistischen Methoden die ideale Routine zum Lüften zu ermitteln. Das Team „Wie sicher sind unsere Daten in sozialen Netzwerken?“ stellte sich die Frage, ob man das Alter einer Person anhand von Daten eines Social Media Accounts schätzen kann.
Auch in Bezug auf die Umsetzung passte das Motto „Digitaler Wandel“. Die Modellierungswoche wurde als Onlinekurs über die Lernplattform OLAT der TUK durchgeführt, die auch Studierende und Dozierende im Rahmen des digitalen Lernens und Lehrens nutzen. Neben Videokonferenzen, in denen sich die Projektteams organisieren und besprechen konnten, wurde auch mit einer kollaborativen Programmierumgebung gearbeitet, damit die Teilnehmenden von unterschiedlichen Bildschirmen aus gemeinsam Programmcode entwickeln und die Ergebnisse verfolgen konnten.
„Erfreulicherweise zeigte es sich, dass die Schülerinnen und Schüler bereits sehr routiniert im Umgang mit digitalen Lernangeboten waren“,
berichtet Dr. Patrick Capraro, der die Veranstaltung organisiert und mitbetreut hat.
„In einer abschließenden Videokonferenz präsentierten die Projektgruppen ihre sehr ansprechenden Ergebnisse und stellten sich in kompetenter Weise den Fragen der Zuschauer, unter denen sich neben Lehrkräften und den Projektbetreuern auch Gäste aus den Reihen des KOMMS befanden.“
Die Erfahrungen, die in den letzten Monaten mit digitalen Angeboten für Schülerinnen und Schüler gesammelt werden konnten, sollen auch für weitere neue Formate genutzt werden. Zum Beispiel für das in der zweiten Januarhälfte geplante Praktikum, in dem mathematisch interessierte Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 10 – in Ausnahmefällen auch aus Klassenstufe 9 – über zwei Wochen Einblicke in verschiedene mathematische Gebiete erhalten, die über die klassische Schulmathematik hinausgehen. Insgesamt 17 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9-12 aus vier Bundesländern werden vom 18. bis 29. Januar das Praktikum erstmals im digitalen Format absolvieren.