Kaiserslautern – Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern hat drei Gemälde des deutsch-französischen Malers Edmond Louyot von dessen Großneffen, Michel Louyot, als Schenkung erhalten.
Es handelt sich dabei um die drei kleinformatigeren Ölbilder „Bayerische Alpen“, „Die Birke“ und „Felsen am Meer“. Edmond Louyot (1861-1920), geboren und gestorben in dem kleinen lothringischen Dorf La Lobe, einem Ortsteil von Arry, steht stellvertretend für eine Generation von Lothringern, die durch die politischen Zeitläufe heimatlos wurden. In Deutschland wurde er vergessen, weil er als Franzose starb – für die Franzosen war er ein deutscher Maler.
Der geborene Franzose wurde durch den Friedensvertrag von Frankfurt, der 1871 den Deutsch-Französischen Krieg beendete, Deutscher. Der begabte Maler ließ sich an den Kunstakademien von Düsseldorf und München zum Genre- und Landschaftsmaler ausbilden, gehörte zur Münchner Schule und stellte in vielen deutschen Städten aus. 1919 ging er in seinen Geburtsort La Lobe zurück, der durch den Versailler Vertrag gerade wieder französisch geworden war. Dort starb er 1920 als Franzose.
Die Wiederentdeckung des Künstlers ist ein Symbol für die zunehmende Annäherung der Nachbarländer Deutschland und Frankreich. Nachdem ihm 2004 das Musée départemental Georges de La Tour in Vic-sur-Seille eine Ausstellung gewidmet hatte, wurden 40 seiner Bilder Ende 2014, Anfang 2015 in einer Sonderausstellung des Stadtmuseums Zweibrücken erstmals seit fast 100 Jahren wieder in Deutschland gezeigt.
Seinem Großneffen, Michel Louyot, ein heute in Straßburg lebender Schriftsteller und Diplomat, der diese Ausstellung initiierte, ist es ein großes Anliegen, einen Beitrag zum grenzübergreifenden Dialog und kulturellen Austausch in einem Europa der Regionen zu leisten. Mit der Schenkung möchte er nun eine bleibende Verbindung des Malers Edmond Louyot zur ehemals bayerischen Pfalz schaffen.