Heidelberg: Stadtnotizen 11.02.2021

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Tipps für kalte Tage – Damit der Abfall in der Tonne nicht festfriert

Bei kalten Temperaturen frieren in den Bioabfall- und Restmüllbehältern häufig die Abfälle an den Innenwänden fest. Dies geschieht insbesondere dann, wenn die Tonnen sehr voll sind oder die Abfälle sehr feucht eingefüllt wurden. Da sich der Müll von den Mitarbeitern der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Heidelberg nur bedingt von den Tonnen lösen lässt, können die Behälter eventuell nicht vollständig geleert werden. In diesem Fällen müssen die Nutzerinnen und Nutzer zum Spaten oder ähnlichen Gerätschaften greifen und den Abfall von der Wand oder dem Boden lösen.

Die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Heidelberg empfiehlt:

  • Mit einer Schicht Zeitungspapier sowohl auf dem Tonnenboden als auch zwischen den Abfällen friert der Müll gar nicht erst fest, weil das Papier die Feuchtigkeit gut aufsaugt.
  • Feuchte Abfälle sollten gut abtropfen, bevor sie in die Mülltonne gegeben werden.
  • Es ist sinnvoll, die Abfälle noch einmal von den Innenwänden zu lösen, bevor die Tonne zur Leerung bereitgestellt wird.
  • Die Tonnen sollten bis zur Abfuhr möglichst an einem frostgeschützten Ort platziert werden, etwa in der Garage.

Keine Ausgangsbeschränkung mehr in Heidelberg – Stadt unter kritischem Inzidenz-Wert von 50

Das Land Baden-Württemberg hat mit Wirkung zum 11. Februar 2020 sämtliche Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Verordnung aufgehoben. Damit setzt das Land ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Mannheim um. Die Behörden vor Ort können laut eines Erlasses des Sozialministeriums weiter nächtliche Ausgangsbeschränkungen von 21 bis 5 Uhr per Allgemeinverfügung umsetzen. Voraussetzung ist, dass die 7-Tage-Inzidenz von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner sieben Tage in Folge bei einem diffusen Infektionsgeschehen überschritten wird. Dies ist in Heidelberg aber aktuell nicht der Fall. Am 11. Februar 2021 liegt die Inzidenz in der Stadt bei 28,5. Damit gelten in Heidelberg ab dem 11. Februar keine Ausgangsbeschränkungen mehr. Bürgerinnen und Bürger dürfen ihre Wohnungen in Heidelberg ohne triftigen Grund und zu jeder Zeit verlassen.

Statement von Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner:
„Die Bürgerinnen und Bürger Heidelbergs bekommen damit ein großes Stück persönliche Freiheit zurück. Ich möchte mich bei allen bedanken, die durch ihr Verhalten dazu beigetragen haben. Es ist ein harter Eingriff in das Leben eines jeden Einzelnen, wenn man seine Wohnung nur aus bestimmten Gründen und zu bestimmten Zeiten verlassen darf. Wir dürfen uns freuen, dass dies nun nicht mehr nötig ist. Aber wir müssen alle weiterhin umsichtig sein, damit es so bleibt. Leichtsinn und Nachlässigkeit können sehr schnell dazu führen, dass die Fallzahlen wieder steigen und Lockerungen zurückgenommen werden müssen. Es ist daher sehr wichtig, dass sich weiterhin alle in unserer Stadt an die Kontaktbeschränkungen und die gängigen Hygieneregeln halten“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.


Ankunftszentrum: Ministerpräsident bestätigt Interesse des Landes am Standort Wolfsgärten – Kretschmann in Brief an OB Würzner: Ministerien verfolgen Planungen „mit großem Interesse und mit dem gebotenen Nachdruck“

Das Land hat großes Interesse, das Areal Wolfsgärten in Heidelberg als festen Standort für sein Ankunftszentrum für Geflüchtete zu nutzen. Das hat jetzt der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann in einem Brief an Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner bestätigt. Kretschmann stellt darin klar, dass die zuständigen Ministerien die Planungen „mit großem Interesse und mit dem gebotenen Nachdruck weiter verfolgen“. Die Stadt Heidelberg ist landesweit die einzige Kommune, die dem Land eine Fläche für das Zentrum anbietet.

„Ich freue mich über dieses klare Signal des Ministerpräsidenten zum Standort Wolfsgärten“, sagte Oberbürgermeister Professor Würzner hierzu in der gestrigen Sitzung des Heidelberger Gemeinderats. „Der Ministerpräsident bestätigt in seinem Schreiben die Planungsergebnisse, die Land und Stadt in den vergangenen neun Monaten gemeinsam erarbeitet haben. Er kündigt ganz konkret die nächsten Schritte des Landes an: unter anderem die Fertigstellung des sogenannten Raumprogramms, die Erstellung eines städtebaulichen Konzepts und eines architektonischen Konzepts. Das Land akzeptiert damit die Begrenzungen, die wir mit unserem Angebot verbunden haben: maximal 8 Hektar und maximal 2.000 Menschen. Das Konzept einer zentralen Großeinrichtung mit 3.500 Plätzen ist damit vom Tisch. Ich freue mich und bedanke mich für dieses klare Bekenntnis des Ministerpräsidenten zu den Wolfsgärten und dem damit verbundenen dezentralen Konzept.“

In einem Sachstandsbericht informierte die Stadtverwaltung den Gemeinderat in seiner gestrigen Sitzung über den Planungsstand:

Erbbaurechtsvertrag
Für das Areal Wolfsgärten ist ein Erbbaurechtsvertrag vorgesehen. Dieser wird derzeit zwischen Stadt und dem Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg abgestimmt.

Bodengutachten und Gewässerschutz
Das Areal Wolfsgärten ist im Flächennutzungsplan als Gewerbefläche ausgewiesen. Bodenbelastungen sind nicht bekannt. Eine Bebauung ohne Eingriff in Grundwasser sowie die schadlose Versickerung von Regenwasser ist grundsätzlich möglich.

Energie und Klimaschutz
Die Klimaschutzziele der Stadt Heidelberg fließen in die Aufgabenstellung bei der Entwurfsplanung ein. Ein Anschluss der Wolfsgärten an das Fernwärmenetz durch das Land ist vorgesehen.

Immissionsschutz
Die Lärmimmission auf der Fläche Wolfsgärten durch Schienen und Straßenverkehr ist vergleichbar mit Wohngebieten wie etwa der Ochsenkopf-Siedlung, dem Nordosten der Bahnstadt oder dem Nordwesten Wieblingens. Eine Wohnnutzung der Wolfsgärten ist mit entsprechenden Lärmschutzmaßnahmen möglich.

Verkehrserschließung
Die Erschließung des Areals auch für den Bus- und LKW-Verkehr sowie für Fuß- und Radwege ist geplant. Angedacht ist die Anbindung des bestehenden Fußweges auf der Brücke der Kreisstraße an das bestehende Wegenetz. Damit sind Nahversorger zu Fuß erreichbar. Geplant ist auch ein Fuß- und Radweg Richtung S-Bahnhof Pfaffengrund Wieblingen.

Ausgleichsflächen
Dem Pächter der derzeit landwirtschaftlich genutzten Fläche Wolfsgärten kann eine Ersatzfläche in Edingen-Neckarhausen bereitgestellt werden. Das ist bereits mit dem Landwirt abgestimmt. Der Vorhabenträger hat die Aufgabe, einen Ersatz für die Versiegelung der Fläche zu benennen. Die Stadt unterstützt das Land als Vorhabenträger bei diesem Vorhaben. Was die Naturschutzrechtliche Ausgleichsfläche anbelangt, führt das Land derzeit ein Monitoring durch. Die Stadt unterstützt aktiv den Ansatz, eine bestimmte Fläche ökologisch aufzuwerten. Im Vorfeld einer artenschutzrechtlichen Prüfung hat die Stadt bestehende Gutachten und Kartierungen zusammengetragen. Weitere Kartierungen des Landes sind ab April/Mai möglich.


Bahnstadt: Straßenausbau nimmt Fahrt auf – Neue Wege für westlichen Stadtteil / Finale Asphaltdecken für Straßen ab Gadamerplatz

Die Straßen in der Bahnstadt werden im Zuge eines großen Maßnahmenpakets weiter ausgebaut: In mehreren Bauphasen wird ab März 2021 an zahlreichen Straßen gearbeitet. Im Fokus steht dabei der westliche Stadtteil rund um den Langen Anger. Der Gemeinderat hatte die Arbeiten bereits 2017 bewilligt. Jetzt stand die Maßnahme erneut auf der Agenda, da die Kosten gestiegen sind. Der Gemeinderat bewilligte diese Erhöhung im Umlaufverfahren. Die Umsetzung kann nun zügig starten. Die neuen Gesamtkosten betragen rund zwei Millionen Euro. Bauende ist im Februar 2022.

Bei den Straßenarbeiten wird der westliche Teil des Langen Angers zwischen Agnesistraße und Marie-Baum-Straße ausgebaut, ebenso die Marie-Baum-Straße sowie die Wohnwege vor den Gebäuden zwischen Kumamoto- und Marie-Baum-Straße beziehungsweise Agnesistraße. Dazu gehören Tiefbauarbeiten mit Kanal- und Leitungsbau, das Anbringen von Beschilderungen und Markierungen sowie die Vorbereitung der Baumstandorte im Untergrund. Die Pflanzung der Bäume sowie der Stauden und Gräser innerhalb der Baumscheiben erfolgt voraussichtlich dann, wenn die Entwicklung der angrenzenden Baufelder weitestgehend abgeschlossen ist.

Teil der großen Baumaßnahme ist auch der finale Ausbau der Straßen vom Gadamerplatz bis zur Kumamotostraße. Start ist voraussichtlich im vierten Quartal 2021. Alle Fahrbahnen erhalten dann ihre endgültige Asphaltdeckschicht. Dazu gehören die Bautzen-, Simferopol- und Kumamotostraße sowie die südliche Da-Vinci-Straße und der Lange Anger.

Anwohnerinnen und Anwohner werden über Start der Arbeiten gesondert informiert

Aufgrund der Straßenbauarbeiten kommt es zwischen März 2021 und Februar 2022 zu Beeinträchtigungen für Anwohnerinnen und Anwohner. Diese werden von der beauftragten Baufirma über den Start der Arbeiten in ihrer Straße informiert. Die Bauarbeiten laufen in mehreren, aufeinander folgenden Abschnitten, um die Einschränkungen so kurz wie möglich zu halten. Die Marie-Baum-Straße wird während des Baus gesperrt, alle anderen Straßen nur kurzzeitig während der Asphaltarbeiten. Ersatzparkplätze am Langen Anger sowie Umleitungen werden ausgeschildert. Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende können die Baustellen jederzeit sicher passieren.

Grund für die Erhöhung der Kosten ist unter anderem die allgemeine Baupreisentwicklung seit 2017. Zusätzlich steigen die Kosten, da auch der Leistungsumfang größer geworden ist. So werden neben den ursprünglich geplanten Arbeiten noch weitere Bauleistungen umgesetzt, etwa in angrenzenden Straßen und Wohnwegen. Das größere Leistungspaket bringt Synergieeffekte. So braucht es für diese zahlreichen Arbeiten beispielsweise nur eine einzige Baustelleneinrichtung. Erschwerte Bedingungen herrschen, weil die Hochbauarbeiten in Bahnstadt-West sowie der Betrieb der Straßenbahn nicht behindert werden sollen. Die nötige Koordination der Arbeiten lässt die geplanten Kosten im Vergleich zu 2017 abermals steigen.


Entwicklung des SRH Zukunftscampus: Gemeinderat beschließt Rahmenvereinbarung

Der SRH Campus in Wieblingen soll sich in den nächsten zehn bis dreißig Jahren nachhaltig weiterentwickeln. Hierfür hat die SRH in einem Wettbewerb einen Masterplan erarbeitet, der alle Bauvorhaben und Projekte zusammenfasst. Auf dessen Grundlage wird nun ein Rahmenplan erarbeitet. Um hierfür die Zusammenarbeit zu regeln, soll zwischen SRH und Stadt eine städtebauliche Rahmenvereinbarung geschlossen werden. Der Gemeinderat hat dieser Rahmenvereinbarung am Mittwoch, 10. Februar 2021, einstimmig bei einer Enthaltung zugestimmt.

Die SRH hat im bisherigen Prozess zwei Beteiligungsschritte nach den Heidelberger Leitlinien für mitgestaltende Bürgerbeteiligung durchführt. Auch im weiteren Prozess sollen die Bürgerinnen und Bürger eingebunden werden. Der fertige Rahmenplan, der später die Grundlage für die Bauleitplanung bilden soll, wird dem Gemeinderat zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt. Im Rahmen der Bauleitplanung wird eine weitere öffentliche Beteiligung folgen.

SRH Zukunftscampus

Der Masterplan für die Neugestaltung des SRH Campus wurde mittels eines städtebaulichen Wettbewerbs entwickelt. Der überarbeitete Wettbewerbsentwurf stammt von Bogevischs Büro Architekten und Stadtplaner GmbH sowie Lohrer Hochrein, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH. Auch die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger wurden in die Planungen miteinbezogen. Grundgedanke für die Neugestaltung des SRH Campus ist eine verkehrsberuhigte „Grüne Mitte“, die nur für den Fuß- und Radverkehr zugänglich sein wird. Um diese zu verwirklichen, entstehen in mehreren Phasen alternative Zufahrten, Parkmöglichkeiten und Freiflächen. Weiteres Kennzeichen sind neue Gebäude mit Wohnhochhäusern um die „Grüne Mitte“ herum, die von der SRH errichtet und genutzt werden.


Dossenheimer Landstraße: Stadt saniert Zeppelin- und Trübnerstraße für künftige Umleitungen

Im Zusammenhang mit der für ab 2023 geplanten Sanierung der Dossenheimer Landstraße saniert die Stadt Heidelberg die Zeppelin- und den südlichen Teil der Trübnerstraße im Stadtteil Handschuhsheim umfassend. Außerdem werden der nördliche Teil der Trübnerstraße sowie der südliche Teil der Straße Im Weiher instandgesetzt. Der gesamte Straßenabschnitt erstreckt sich über eine Länge von 1.100 Metern. Der Gemeinderat stimmte am Mittwoch, 10. Februar 2021, mehrheitlich den Baumaßnahmen zu.

Der Gemeinderat hat zudem beschlossen, in der Zeppelin- und Trübnerstraße im Anschluss an die Sanierung eine Fahrradstraße einzurichten – diese Achse ist heute schon stark von Radfahrenden frequentiert. Diese beiden Straßen waren im Rahmen einer Machbarkeitsstudie, die die Stadtverwaltung 2016 in Auftrag gegeben hatte, auf ihre Eignung als Fahrradstraße geprüft worden – unter anderem neben der bereits umgesetzten Fahrradstraße in der Gaisbergstraße. Die Einrichtung der Fahrradstraße in der Zeppelin-/Trübnerstraße wird frühestens dann stattfinden, wenn die Umleitungsstrecke für die Baumaßnahme Dossenheimer Landstraße aufgehoben ist.

Nach der Sanierung soll das illegale, aber bisher geduldete Gehwegparken in der Zeppelinstraße unterbunden und nur noch das Parken auf einer Seite gestattet werden. Die hier vorhandene Querschnittsbreite erlaubt aus verkehrsrechtlicher Sicht bereits heute kein beidseitiges Parken.

Die Sanierung der drei Straßen ist dringend notwendig. Die Fahrspuren und die Gehwege sind teilweise in schlechtem Zustand. Aus Synergie-Gründen wird die Sanierung mit Leitungsarbeiten kombiniert. Außerdem plant die Verwaltung, neue Bäume zu pflanzen. Die Bäume binden Feinstaub, reduzieren Lärm und verbessern das Mikroklima. Erste Kostenschätzungen gehen von bis zu 4,5 Millionen Euro für die Sanierung und Einrichtung der Fahrradstraßen aus.


Nördliches Neckarufer: Gemeinderat leitet Änderung des Bebauungsplans ein – Anpassung für den Bereich Ziegelhäuser Landstraße 21-23 geplant / Bessere Integration in Umgebung

Am nördlichen Neckarufer soll der gültige Bebauungsplan für den Bereich Ziegelhäuser Landstraße 21-23 geändert werden. Der Gemeinderat hat hierfür in seiner Sitzung am Mittwoch, 10. Februar 2021, einstimmig bei einer Enthaltung den Aufstellungsbeschluss gefasst.

Das Grundstück liegt im Bereich der „Gesamtanlagenschutzsatzung Alt Heidelberg“ sowie des 2001 beschlossenen Bebauungsplans „Nördliches Neckarufer – Bereich östlich des Schlangenweges und nördlich der Ziegelhäuser Landstraße“. Mit diesen Instrumenten sollen unter anderem das Erscheinungsbild der Hanglagen am Neckar geschützt und der Bestand der Villenbebauung und Hanggärten erhalten werden.

Anlass des Aufstellungsbeschlusses ist ein privates Bauvorhaben: Aufgrund von Sanierungsbedarf hat der Eigentümer des Grundstücks Ziegelhäuser Landstraße 21-23 ein Konzept für den Abbruch des Bestands und eine Neubebauung eingereicht. Das Konzept basiert auf den Festsetzungen des rechtskräftigen Bebauungsplans und beinhaltet zwei kompakte, teilweise dreigeschossige Bauwerke mit Flachdach. Aufgrund der herausragenden Lage des Grundstücks wurde das Vorhaben im Heidelberger Gestaltungsbeirat diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass bei einer Neuplanung auf Basis des jetzigen Bebauungsplans der städtebauliche Rhythmus der benachbarten Villenbebauung unterbrochen wird. Ein einzelnes Baufenster im Maßstab der Nachbarvillen, anstelle der festgeschriebenen zwei kleineren Baufenster, würde sich besser in die Umgebung integrieren und darüber hinaus die Qualität des Landschaftsraumes stärken. Die Verwaltung schließt sich dem Ergebnis des Gestaltungsbeirats an. Der Bebauungsplan soll deshalb dahingehend angepasst und der betroffene Bereich überplant werden.


Acht neue Projekte für die Vorhabenliste

Die neue Auflage der Vorhabenliste ist da: Seit 2012 informiert die Stadt Heidelberg regelmäßig und frühzeitig in Form kurzer Steckbriefe über wichtige städtische Projekte und Vorhaben. In der aktuellen Fortschreibung gibt es kompakte Informationen zu 106 Projekten. Die Vorhabenliste der Stadt Heidelberg wird nun um acht neue Vorhaben ergänzt. Diese werden erstmals in der Liste veröffentlicht. Das hat der Gemeinderat im Umlaufverfahren beschlossen.

  • Bebauungsplan Altstadt – Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
    Das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in der Altstadt soll erweitert und ein Teil der vorhandenen Gebäude behutsam ersetzt werden. Dafür braucht es eine Änderung des bestehenden Bebauungsplans. Der Gemeinderat soll im ersten Quartal 2021 entscheiden, ob ein Bebauungsplan aufgestellt wird.
  • Bebauungsplan Kurfürsten-Anlage Nord (östlicher Teil)
    Die Eigentümer der Grundstücke im Quartier zwischen Rohrbacher Straße, Kurfürsten-Anlage und Poststraße möchten die Fläche neu entwickeln, hierfür muss der Bebauungsplan angepasst werden. Die Aufgabenstellung für einen mit der Stadt abgestimmten gemeinsamen Wettbewerb wird vorbereitet. Der Wettbewerb zur Neugestaltung soll Ende 2021 durchgeführt werden.
  • Bebauungsplan „Nördliches Neckarufer, Änderung im Bereich Ziegelhäuser Landstraße 21-23“
    Der Bebauungsplan Nördliches Neckarufer soll im Bereich Ziegelhäuser Landstraße 21-23 geändert werden. Anlass ist ein privates Bauvorhaben: Der Eigentümer des Grundstücks plant, die Bestandsgebäude abzubrechen und durch Neubauten zu ersetzen. Gemeinsam mit der Verwaltung und dem Gestaltungsbeirat wurde eine optimale Lösung für die Größe und Anordnung der neuen Gebäude erarbeitet. Die Realisierung ist allerdings nach dem bestehenden Bebauungsplan nicht möglich. Er soll deshalb für das Grundstück angepasst werden.
  • Europaplatz
    Mit dem Europaplatz entsteht gegenüber dem Hauptbahnhof ein lebendiges Stadtentrée, mit Außengastronomie, öffentlichen Sitzmöglichkeiten, großen Pflanzflächen und Bäumen. Derzeit wird die Ausführungsplanung erarbeitet. Die Bauarbeiten am Europaplatz können erst beginnen, wenn die angrenzenden Gebäude stehen – voraussichtlich ab 2022. Die Planung erfolgt gemeinsam mit der Gustav Zech Stiftung, welche das gesamte Baufeld mit Gebäuden und Tiefgaragen entwickelt. Die Stadt Heidelberg baut den öffentlichen Teil des Europaplatzes von rund 6.600 Quadratmetern Größe. Die Projektkosten betragen etwa 3,1 Millionen Euro.
  • Entwicklung einer interaktiven Wald-App für Themenwege
    Im Jahr 2022 jährt sich zum 400. Mal der Sturm von Generalleutnant Tilly auf Heidelberg im Dreißigjährigen Krieg. Zu diesem Anlass werden die Themenwege Historischer Pfad und Schaupfad neu gestaltet. Mit der neuen App soll das Interesse an den Wegen geweckt und eine leichtere Zugänglichkeit zum Wald geschaffen werden. So wird zum Beispiel die Begebenheit der Wege (wie Steigung oder Aufbau) angezeigt, sodass Familien mit Kinderwagen oder Menschen mit Einschränkungen ihre Route besser planen können. Die Umsetzung der App dauert voraussichtlich rund 15 Monate.
  • Vorhabenbezogener Bebauungsplan Bahnstadt – An der Czernybrücke
    Ein weiteres Baufeld in der Bahnstadt wird erschlossen. Das Grundstück befindet sich am südlichen Brückenkopf der Czernybrücke und umfasst rund 12.700 Quadratmeter. Das Baufeld „C2“ soll mit Wohn- und Gewerbegebäuden bebaut werden. Ein Vorhabenbezogener Bebauungsplan soll das erforderliche Baurecht schaffen. Der Vorhabenträger wird zunächst einen Wettbewerb durchführen. Die Öffentlichkeit wird beteiligt.
  • Vorhabenbezogener Bebauungsplan Kurfürsten-Anlage Nord (westlicher Teil)
    Durch die Verlagerung einiger Gewerbe- und Versorgungsbetriebe wird in den nächsten Jahren das Areal zwischen Kirchstraße, Alte Eppelheimer Straße, Gaswerkstraße und Kurfürsten-Anlage zur Neuentwicklung frei. Geplant sind Wohngebäude mit einem Mix aus unterschiedlichen Wohnungsgrößen. Zusätzlich entstehen Flächen für Dienstleistungen, nichtstörendes Gewerbe sowie eine Kindertagesstätte. Um bezahlbaren Wohnraum sicherzustellen, soll das Heidelberger Baulandmanagement angewandt werden. Zunächst werden die Eigentümer gemeinsam mit der GGH einen Wettbewerb veranstalten. Die Ergebnisse des Wettbewerbs sollen im zweiten Quartal 2021 der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Anschließend soll die Aufstellung des Bebauungsplans eingeleitet werden.
  • Vorhabenbezogener Bebauungsplan Südstadt – südlich der Hebelstraßenbrücke
    Auf dem früheren Betriebsgelände des Autohauses Joncker, zwischen Römerstraße, Hebelstraße und Bernard-Fries-Weg, soll ein Wohngebäude mit Gewerbenutzung im Erdgeschoss entstehen. Zur Schaffung des Baurechts soll ein Vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden.

Drei Vorhaben sind abgeschlossen und werden in der Vorhabenliste nicht mehr aufgeführt:

  • Der „Bebauungsplan Pfaffengrund – Stadtwerkegelände an der Eppelheimer Straße“ ist als Satzung beschlossen und rechtskräftig.
  • Das Vorhaben „Einführung einer Parkraumbewirtschaftung im alten Ortskern von Handschuhsheim“ ist fertig umgesetzt.
  • Das Projekt „Vorhabenbezogene Bebauungsplan Emmertsgrund, Ideenhaus für Interkulturelle Bildung, Forum 3“ wird von der Vorhabenträgerin nicht mehr weitergeführt. Der Gemeinderat hat deshalb den Einleitungsbeschluss aufgehoben.

Frühzeitige Information ermöglicht Mitgestaltung

Ziel der Vorhabenliste ist es, Bürgerinnen und Bürger frühzeitig und in einer gut lesbaren Form zu informieren, welche Projekte in Heidelberg laufen oder anstehen. Neue Vorhaben werden so früh aufgenommen, sodass eine frühzeitige Mitgestaltung grundsätzlich möglich ist. Dadurch werden bereits Grundüberlegungen zu einem Vorhaben transparent, auch wenn es noch viele offene Fragen geben kann – sei es zum geplanten Vorhaben selbst oder zur Frage, ob und in welcher Form eine Bürgerbeteiligung stattfinden soll.

Die gelisteten Vorhaben befinden sich in unterschiedlichen Planungs- und Projektphasen: Manche werden bereits umgesetzt, andere stehen noch ganz am Anfang. Neben einer kurzen Projektbeschreibung erhält der Leser auch Informationen zum Zeit- und Budgetplan, zu bereits getroffenen Beschlüssen sowie die Kontaktdaten der Ansprechpartner. Jeder einzelne Steckbrief ist nicht länger als eine DIN A4-Seite.

Die nächste Ergänzung und Veröffentlichung neuer Vorhaben soll im Mai 2021 beschlossen werden. Um zwischenzeitlich eine frühzeitige Information der Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen, werden bereits veröffentlichte Projekte fortlaufend im Internet aktualisiert.


Nachtbürgermeister: Daniel Adler und Jimmy Kneipp starten als Tandem – Gemeinderat traf die finale Entscheidung

Heidelberg hat einen Nachtbürgermeister – genauer gesagt: ein Nachtbürgermeister-Tandem aus zwei Personen. Der Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung am 10. Februar 2021 mehrheitlich mit 25 von 44 Stimmen für die Kandidaten Daniel Adler und Jimmy Kneipp entschieden. Die beiden Männer werden zeitnah bei Heidelberg Marketing befristet für ein Jahr beschäftigt. Zu ihrem Aufgabengebiet gehört unter anderem die Entwicklung eines Nachtkulturkonzepts und die Vermittlung im Spannungsfeld Anwohnende, Gewerbetreibende, Nachtkulturschaffende und Feiernde.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner sagte: „Ich freue mich, dass wir Daniel Adler und Jimmy Kneipp für die Position des Nachtbürgermeisters gewinnen konnten: Sie bringen ein breit gefächertes Erfahrungsspektrum mit und ergänzen sich hervorragend. Die beiden sind in Heidelberg gut vernetzt und kennen sich im hiesigen Nachtleben bestens aus – das sind ideale Voraussetzungen, um die Herausforderungen in punkto Nachtökonomie anzupacken. Ich wünsche dem Nachtbürgermeister-Tandem einen guten Start und hoffe, dass sie zwischen den unterschiedlichen Interessen vermitteln können, sich als zuverlässige Ansprechpartner etablieren und konstruktive Lösungswege finden werden.“

„Von nun an ist es für mich wichtig, da nun die Nachtbürgermeister bei der Heidelberg Marketing angesiedelt sind, dass wir überlegt und effizient an die wichtigsten Punkte Nachtleben, Miteinander und Clubkultur gehen. Teamwork ist angesagt!“, so Mathias Schiemer, Geschäftsführer von Heidelberg Marketing & Heidelberg Congress.

„Wir möchten etwas bewegen!“

Jimmy Kneipp und Daniel Adler, beide 32 Jahre alt, arbeiteten bereits seit mehreren Jahren bei unterschiedlichen Projekten zusammen. Beispielsweise arbeiten sie aktuell an der Gründung des Gastro und Einzelhandel Vereins für Heidelberg. Der gebürtige Berliner Jimmy Kneip studierte Handelsmanagement in Worms und Shanghai, arbeitete in den Bereichen Marketing sowie Public Relations und Öffentlichkeitsarbeit für verschiedene Firmen und ist seit April 2016 Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens und Betreiber eines Bistros in Heidelberg-Rohrbach. Der Heidelberger Daniel Adler studierte Medienmanagement und Kommunikation an der Dualen Hochschule in Mannheim und ist seit zehn Jahren in der Medienwelt zu Hause. Bereits seit rund sechs Jahren ist er Betreiber einer mittelständigen Medienagentur und hat zwei Stadtmagazine/ Portale für Heidelberg und Mannheim gegründet.

Als Nachtbürgermeister-Tandem beworben haben sich die beiden aus vielerlei Gründen, wie Jimmy Kneip betonte: „Wir möchten etwas bewegen! Wir möchten Heidelberg aktiv mitgestalten, endlich die Lärmproblematik in der Altstadt lösen und insbesondere kreative und nachhaltige Konzepte entwickeln, die Clubbetreiber, Gastronomen, Kultur- und Kreativschaffende stärken.“ Daniel Adler ergänzte: „Wir haben uns als Tandem beworben, weil wir uns ideal ergänzen und durch unsere kreative Zusammenarbeit das Bestmögliche für Heidelberg bewirken können. Für uns ist der Job des Nachtbürgermeister eine Herzensangelegenheit.“

Insgesamt 15 Bewerbungen waren eingegangen

Auf die Ausschreibung Ende November 2020 waren 15 Bewerbungen eingegangen. Nach einer Vorauswahl durften sich Mitte Januar vier Bewerberinnen und Bewerber beziehungsweise Tandems einer Personalfindungskommission vorstellen. Diese setzte sich zusammen aus Mitgliedern des Gemeinderates, von Heidelberg Marketing und der Stadtverwaltung Heidelberg. In die Endauswahl kamen die beiden Tandems Florian Schweikert und Hannes Diether sowie Daniel Adler und Jimmy Kneipp und durften sich dem Gemeinderat persönlich vorstellen.


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