Kaiserslautern – Trotz leicht zurückgehender Einschätzungen zur Geschäftslage ist die Konjunkturentwicklung im letzten halben Jahr im pfälzischen Handwerk relativ stabil geblieben.
So bewegen sich wichtige Konjunkturindikatoren, wie die Einschätzung zur gegenwärtigen und zukünftigen Geschäftslage sowie zur erfahrenen und erwarteten Umsatzentwicklung, nach wie vor auf einem hohen Niveau. Zu diesem Ergebnis kommt die Frühjahrsumfrage der Handwerkskammer der Pfalz bei 2.500 ausgewählten regionalen Handwerksbetrieben.
Hierfür verantwortlich ist maßgeblich die konjunkturelle Entwicklung in den Bau- und Ausbaugewerken sowie bei den Handwerksbetrieben des gewerblichen Bedarfs, zu denen neben Elektromaschinen- und Metallbauern auch Feinwerkmechaniker und Informationstechniker zählen. Das Kfz-Handwerk ist deutlich optimistischer gestimmt als noch vor einem Jahr. In den Gesundheitshandwerken zeigen die erhobenen Daten einen rückläufigen Trend. Und bedenklich stimmen die negativen Rückmeldungen der regionalen Handwerker aus dem persönlichen Dienstleistungsbereich wie Friseure, Fotografen, Textilreiniger und Kosmetiker.
Über alle Branchen hinweg beurteilten 79,8 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Betriebe ihre aktuelle Geschäftslage mit gut oder zufriedenstellend. In der letztjährigen Frühjahrsumfrage waren dies noch 83,1 Prozent. In den einzelnen Branchen wurden dabei folgende Durchschnittswerte erzielt (Vorjahreswerte in Klammern): Bau: 79,4 Prozent (85,9 Prozent), Ausbau: 83,3 Prozent (85,9 Prozent), Gewerblicher Bedarf: 82,8 Prozent (84,2 Prozent), Kfz: 73,9 Prozent (65 Prozent), Nahrungsmittel: 80 Prozent (90,9 Prozent), Gesundheitswesen: 77,8 Prozent (88,9 Prozent) und persönliche Dienstleistungen: 66,7 Prozent (77,1 Prozent).
Nach wie vor sehr hoch sind die Zukunftserwartungen im pfälzischen Handwerk. 86,1 Prozent aller befragten Betriebe rechnen im Jahresverlauf mit einer weiter sich positiv entwickelnden Konjunktur (Vorjahr: 87,3 Prozent). Allen voran die Ausbaubetriebe (87,9 Prozent) und die gewerblichen Dienstleister (87,5 Prozent). Auch die Baubetriebe (84,8 Prozent) und die Kfz-Branche (84,8 Prozent) sind zuversichtlich, was ihre weitere wirtschaftliche Entwicklung betrifft. Dies spiegelt sich auch in einer entsprechenden Erwartungshaltung hinsichtlich der künftigen Auftragslage wider. 90,4 Prozent der befragten Handwerksbetriebe gehen von einer weiterhin stabilen Nachfrage aus.
Die Umsatzentwicklung im pfälzischen Handwerk ist im letzten halben Jahr branchenübergreifend auf dem Niveau des Vorjahres geblieben. 66,4 Prozent der befragten Betriebe gaben an, dass ihre Umsätze gleich geblieben oder gestiegen sind. In der letztjährigen Frühjahrsumfrage waren dies 64,9 Prozent. Die durchschnittliche Auftragsvorlaufzeit verringerte sich von sehr guten 8,4 Wochen des Vorjahres, die auf einen außergewöhnlich milden Winter zurückzuführen waren, auf aktuell 7,3 Wochen. 39,7 Prozent der befragten Betriebe wiesen eine betriebliche Auslastung von über 80 Prozent aus (Vorjahr: 43,1 Prozent). Allen voran die gewerblichen Zulieferbetriebe (48,2 Prozent) und die Ausbauhandwerker (45,7 Prozent). Und 80 Prozent der befragten Betriebe gaben an, ihren Personalstamm mindestens konstant gehalten zu haben.
Sehr kritisch sehen die Handwerksbetriebe über alle Branchen hinweg allerdings die Entwicklung der Rohstoffpreise und Materialkosten. Diese sind nach eigenen Angaben bei 41,7 Prozent aller Betriebe gestiegen. Neben den Gesundheitshandwerken (44,4 Prozent) waren hiervon die Ausbaubetriebe (49,4 Prozent) am stärksten betroffen. Im Gegensatz zu den Gesundheitshandwerken konnten die Ausbauhandwerker die erhöhten Preise zumindest teilweise an ihre Kunden weitergeben. Fast ein Viertel aller Betriebe sieht sich nach eigenen Angaben gezwungen, die steigenden Einkaufspreise an ihre Kunden weiterzugeben.