Neustadt an der Weinstraße – Die „Solaroffensive – Kohle sparen mit Sonnenschein“, die in Form einer interaktiven Online-Veranstaltungsreihe gestartet ist, fand bei großer Resonanz in der Region um Neustadt an der Weinstraße statt. Rund 70 Besucherinnen und Besucher, einer sogar aus England, hatten sich zugeschaltet und nach den Experten-Referaten etliche Fragen gestellt. Veranstalter waren der BUND Rheinland-Pfalz und der Bezirksverband Pfalz.
Die sechs Referenten und Referentinnen waren sich einig, dass es für den Klimaschutz noch deutlich mehr Zubau an Solaranlagen braucht; die dezentrale Eigenversorgung bringe für den einzelnen Vorteile, da dieser von der Strompreisentwicklung unabhängiger werde. Vorgestellt und diskutiert wurden verschiedene Modelle zur Erzeugung von Solarenergie, Aufdachanlagen, Photovoltaik-Balkonmodule, fassadenintegrierte Solarpaneele und Solar-Dachziegel sowie Pachtmodelle als Alternative zur eigenen Investition. Besonderes Interesse fanden die Batteriespeicherlösungen und die Vor- und Nachteile verschiedener Batterietypen, wobei auch ökologische Varianten wie die Salzwasserbatterie bei Wolfgang Müller (Solarinfozentrum), Dominik Marx (Stadtwerke Neustadt) und Jürgen Betowski (Pfalzsolar) zur Sprache kamen. Mit der „Enercloud“ der Pfalzwerke wurden auch sogenannte „Cloud-Lösungen“ angesprochen, bei denen erzeugter und nicht selbst verbrauchter Strom auf einem Verbrauchskonto gutgeschrieben wird. Kritisch bewertet wurden die aktuellen Möglichkeiten zur Stromspeicherung mit Wasserstoff. Klimaschutzmanager Marcel Schwill und Energieberater Paul Schmitt-Gehrke stellten das Solarkataster der Stadt Neustadt und die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten vor. Umfassend informierte Katrin Schmidt von der Energieagentur Rheinland-Pfalz über die Möglichkeiten und rechtlichen Bedingungen verschiedener Varianten der Vermarktung und des Verbrauchs des selbstproduzierten Solarstroms.
Julia Dreyer, Projektleiterin der BUND-Solaroffensive, und Carolin Sperk, Klimawandelmanagerin des Bezirksverbands Pfalz, konnten am Ende feststellen: „Wir freuen uns enorm, dass die Veranstaltung so gut angenommen wurde. Das zeigt, dass Solarstrom für viele Bürgerinnen und Bürger ein ganz aktuelles Thema ist.“ Sie dankten der Expertenriege und verwiesen auf die Fortsetzung der Veranstaltungsreihe in anderen Orten der Region. Die unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausgeloste Solarleuchte „Little Sun Diamond“ ging an einen Neustadter.