Mannheim – Am 1. April 2020 erfolgte – trotz des damaligen ersten Corona-Lockdowns und der damit einhergehenden besonderen Bedingungen und Herausforderungen – die Inbetriebnahme der Integrierten Leitstelle Mannheim (ILS) auf der Mannheimer Hauptfeuerwache. Vorangegangen waren jahrelange politische Diskussionen um die Trennung des großen Rettungsdienstbereiches in Ladenburg mit Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis und die Schaffung einer eigenen sogenannten Integrierten Leitstelle in Mannheim. Im Mai 2017 verkündete der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl im Rahmen der Einweihung der neuen Mannheimer Hauptfeuerwache dann die Schaffung des eigenen Rettungsdienstbereichs Mannheim.
„Allein im ersten Betriebsjahr haben die Disponentinnen und Disponenten in unserer Integrierten Leitstelle auf der Mannheimer Hauptfeuerwache 84.000 Notrufe entgegengenommen. Das sind rund 230 Notrufe pro Tag. Hieraus resultierten ca. 36.000 Einsätze für den Rettungsdienst und 3.800 für die Feuerwehr. Diese Zahlen bestätigen uns in unseren jahrelangen Anstrengungen und verdeutlichen, dass ein eigener Rettungsdienstbereich für Mannheim absolut richtig und notwendig war“, bilanziert Erster Bürgermeister und Feuerwehrdezernent Christian Specht. „Das erste Betriebsjahr war leider sehr stark von der Pandemie geprägt. Dennoch haben die Kolleginnen und Kollegen sowie die Geschäftsführung der ILS die Herausforderung sehr gut gemeistert.“
Konkret mussten in diesem Jahr Schicht- und Dienstpläne angepasst und Fortbildungen abgesagt werden. Auch Informationsveranstaltungen oder beispielsweise Presserundgänge mussten aufgrund der pandemiebedingten strikten Besucherregelung in der Hauptfeuerwache ausfallen.
„Die Bedeutung der Leitstelle für die Stadt ist sehr groß“, so Specht weiter. „Wir haben auf Mannheimer Gemarkung zahlreiche Störfall- und Produktionsbetriebe, eine komplexe Verkehrsinfrastruktur und einen hochverdichteten Siedlungsraum. Dadurch weist unsere Stadt bundesweit eines der höchsten Gefahrenpotentiale auf. Bereits seit Jahren investieren wir in die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Feuerwehr. Die Integrierte Leitstelle ist ein zentraler Baustein davon. Sie schafft uns eine deutlich engere Verknüpfung zum Rettungsdienst, was unseren Bürgerinnen und Bürgern im Notfall zugutekommt.“
Das Rettungsdienstgesetz Baden-Württemberg schreibt vor, dass jeder Rettungsdienstbereich eine Integrierte Leitstelle vorweisen muss. Leitstellen werden in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) betrieben.