Rheinzabern – Er selbst bezeichnet sich als „Herzblut-Koch“ und begeistert seien Gäste mit seinem Streben nach der perfekten Zubereitung und dem intensiven Geschmack der Aromen: Benjamin Peifer, der zuletzt im „Intense“ in Kallstadt und im „Izakaya“ in Wachenheim die Gäste verwöhnt hat, ist beim „Pfälzer Spargelstich“ in Rheinzabern (Kreis Germersheim) ausgezeichnet worden.
Peifer ist der nunmehr achtzehnte Preisträger der Aktion, mit welcher Pfalz.Marketing den Beginn der Spargelsaison in der Pfalz bewirbt, und nach Karl-Emil Kuntz der zweite ausgezeichnete Pfälzer Sternekoch. Peifer half zuvor beim Spargelstechen auf einem Feld des Ohmerhofs, danach erhielt er einen Scheck über 2500,- € für einen guten Zweck seiner Wahl. Über das Preisgeld darf sich auf Wunsch von Peifer das Kinderhospiz Sterntaler in Dudenhofen freuen. Wie im Vorjahr fand die Aktion wegen der Corona-Pandemie ohne Presse statt, auch das traditionelle Spargelessen im Anschluss an die Preisverleihung entfiel.
Am Spargel schätzt der in Speyer geborene Peifer, „dass es das einzige Gemüse ist, das noch eine richtige Saison hat“. Außerdem könne Spargel „perfekt alleine stehen“. Dementsprechend gab es in seinem vielgängigen Menü in der Vergangenheit während der Saison meist einen Gang mit dem edlen Gemüse: eine Stange Spargel – perfekt zubereitet „mit extrem intensivem Geschmack und perfektem Biss“, allein begleitet von Kartoffelmiso. Neben der Wertschätzung von Pfälzer Klassikern (Dampfnudeln gehören bei ihm oft zum Menü) zeichnet den 34 Jahre alten Peifer seine ausgesprochene Liebe zur japanischen Küche aus. Bereits mit 26 erhielt er seinen ersten Stern, der „Feinschmecker“ kürte das „Intense“ erst zum „Restaurant des Jahres“, ein Jahr später zum „innovativsten Restaurant des Jahres“. Prägend für das hochgelobte Kochtalent ist der ständige Wunsch, Neues auszuprobieren, Dinge zu verändern. Aktuell arbeitet Peifer daran, nach der Schließung des „Intense“ 2022 ein neues Restaurant in Wachenheim zu eröffnen.
Auf einem Spargelfeld in Rheinzabern konnte Peifer erstmals selbst die kostbaren Stangen aus der Erde holen. „Ich habe bisher noch nie Spargel gestochen“, sagte Peifer, bevor er unter Anleitung von Michael Ohmer zur Tat schritt. Die ersten Stangen waren etwas kurz abgestochen, doch dann hatte Peifer den Dreh raus. Die Pfälzer Spargel spielen die Hauptrolle in einem von Peifer kreierten Gericht, das Spargelgericht wiederum ist Teil eines Videos zum diesjährigen „Spargelstich“, das in einigen Tagen online gehen soll. Noch auf dem Feld erhielt Peifer von Landrat Clemens Körner als stellvertretendem Vorsitzenden der Initiative Pfalz.Marketing, dem Germersheimer Landrat Dr. Fritz Brechtel sowie Achim Seiler, Vorstandsmitglied der Sparkasse Südpfalz, symbolisch einen Scheck über 2500,- Euro. Der Landkreis Germersheim mit der Sparkasse Südpfalz und der Pfalzmarkt sind in diesem Jahr Partner der Aktion von Pfalz.Marketing.
Für die diesjährige Spargelsaison zeigt sich Pfalzmarkt-Vorstand Hans-Jörg Friedrich zuversichtlich: „Die Mengen sind gut, die Qualität ist bestens“. Auch die kurze Kälteperiode nach Ostern führte aufgrund des Folienanbaus nicht zu Engpässen beim gefragten Edelgemüse. In der Pfalz wird derzeit auf etwa 860 Hektar Spargel angebaut, der größte Teil der Pfälzer Spargelfläche liegt im Landkreis Bad Dürkheim. Die jährliche Erntemenge der Pfalz beziffern Experten auf mehr als 5.000 Tonnen. Der herausragende Wettbewerbsvorteil der Pfalz beim Spargel besteht darin, dass der Spargel hier aufgrund des milden Klimas besonders früh geerntet werden kann. Der Pfalzmarkt in Mutterstadt ist mit durchschnittlich 1200 Tonnen im Jahr der größte Spargelvermarkter in der Region. Der Spargelhof Ohmer, auf dessen Feld die Aktion in diesem Jahr stattfand, kultiviert auf 15 Hektar Spargel und gehört damit zu den mittelgroßen Erzeugern in der Pfalz. Neben Spargel baut Familie Ohmer noch Möhren, Sellerie, Kohl und Feldsalat an, die Erzeugnisse werden über den Pfalzmarkt und einen eigenen Hofladen verkauft.
Der „Spargelstich“ mit prominenten Gästen wirbt seit 2004 für den Spargel als herausragende Spezialität der Pfalz. Bislang wurden vor allem bekannte Köche ausgezeichnet. So erhielt 2006 Harald Wohlfahrt die Ehrung, 2007 freute sich die Österreicherin Sarah Wiener über das „Erste Pfund“. 2008 ging der Geldpreis an die Luxemburger Spitzenköchin Lea Linster, 2009 war Tim Mälzer Gast in der Pfalz und 2010 kam – trotz Vulkanausbruch und daraus resultierenden Flugausfällen – Kolja Kleeberg aus Berlin. Der Pfälzer Spitzenkoch Karl-Emil Kuntz wurde 2013 ausgezeichnet, zwei Jahre später Stefan Steinheuer, Spitzenkoch aus dem Ahrtal. 2018 ging der Preis an Johann Lafer und im vergangenen Jahr wurde Saliha „Sally“ Özcan geehrt, bekannt durch ihren You Tube-Kanal „Sallys Welt“.