Heidelberg: Stadtnotizen 04.05.2021

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Photovoltaik: Die größte Auf-Dach-Anlage in Heidelberg ist in Betrieb – Sonnenkollektoren auf Kompostwerk Wieblingen

Es ist der nächste Meilenstein beim Ausbau erneuerbarer Energie in Heidelberg: Auf dem Dach der Rottehalle des städtischen Kompostwerks Wieblingen ist seit Ende April 2021 eine große Photovoltaikanlage in Betrieb. Diese Anlage ist die größte, die bisher auf dem Dach eines Gebäudes in Heidelberg installiert worden ist. Geplant und installiert wurde sie von den Stadtwerken Heidelberg. Zusammen mit der auf dem Betriebsgelände bereits vorhandenen Anlage deckt die neue sogenannte „Auf-Dach-Anlage“ den Energiebedarf der gesamten Kompostanlage zu 30 Prozent ab. Mit dieser siebten Photovoltaikanlage macht die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Heidelberg einen weiteren Schritt hin zu einer hundertprozentigen Energieautarkie.

Nach dem Klimaschutzaktionsplan soll die Photovoltaik in Heidelberg bis 2025 so ausgebaut werden, dass sie 25 Megawatt zusätzliche Leistung bringt. Einen Großteil des Leistungszuwachses übernehmen die Stadtwerke Heidelberg. Die nächsten PV-Anlagen in Heidelberg entstehen auf den Dächern des Konferenzzentrums, des Parkhauses im Heidelberg Innovation Park sowie auf weiteren Gebäuden der Stadt und der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GGH.

Präsentiert haben die neue PV-Anlage am Montag, 3. Mai 2021, Klimabürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain, Rolf Friedel, Leiter der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Heidelberg, sowie Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie.

Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain sieht die Solarenergie in Bezug auf die Stromerzeugung als zukunftsweisend: „Das ist die führende Technologie des 21. Jahrhunderts. Photovoltaik wird zwar weltweit schon zur Stromgewinnung eingesetzt – aber leider noch viel zu wenig. Mit ihrem Klimaschutzaktionsplan setzt die Stadt Heidelberg hier einen Schwerpunkt und investiert in Photovoltaik. Davon profitiert nicht nur das Klima, sondern die Stadt spart bares Geld. Mit den Stadtwerken Heidelberg haben wir einen zuverlässigen und kompetenten Partner, um den Ausbau in den nächsten Jahren weiterzuentwickeln.“

Rolf Friedel, Leiter der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Heidelberg, betonte: „Unsere Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäude haben große Dachflächen, die gut genutzt werden können. Mit der PV-Anlage auf der Rottehalle des Kompostwerks reduzieren wir unsere Energiekosten und schonen die Umwelt. Wir nutzen 90 Prozent der erzeugten Energie dort, wo sie entsteht.“

Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie ergänzte: „Die Energiewende in Heidelberg geht nicht ohne Sonnenstrom. Deshalb bauen die Stadtwerke Heidelberg kontinuierlich ihr Solarportfolio aus und sind der wichtigste Partner der Stadt Heidelberg, wenn es darum geht, deren anspruchsvolle Solarenergie-Ziele zu erreichen. Große, verschattungsfreie Dachflächen sind optimal für die Nutzung der Sonne geeignet. Die PV-Anlage auf dem Dach der Rottehalle ist eine weitere Großanlage für den Ausbau der Solarenergie in Heidelberg. Mit ihr gehen Stadt Heidelberg und Stadtwerke Heidelberg gemeinsam einen weiteren wichtigen Schritt, um den Klimaschutz in der Region voranzutreiben.“

Die Energie wird verbraucht, wo sie entsteht

Die neue Photovoltaikanlage auf der Rottehalle hat eine Spitzenleistung von 700 Kilowatt. Pro Jahr erzeugt sie 582.000 Kilowattstunden Solarstrom. Das entspricht dem jährlichen Bedarf von 220 Heidelberger Haushalten. Die Anlage besteht aus 2.000 Modulen auf einer Fläche von knapp 4.800 Quadratmetern. Der Betrieb der Anlage reduziert die CO2-Emissionen um 273 Tonnen pro Jahr. Der dadurch erzeugte Strom wird direkt vor Ort verbraucht, das entlastet das Verteilnetz. Die Anlage ist ein wichtiger Bestandteil des seit 1996 bei der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung praktizierten Umweltmanagementsystems (nach DIN EN ISO 14001:2015). Das Amt setzt damit auf eine ständige Optimierung aller umweltrelevanter Abläufe. Koordiniert wird der Ausbau der Photovoltaik auf städtischen Gebäuden vom Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie.

Das Wieblinger Kompostwerk

Die Stadt Heidelberg betreibt seit 1996 am Standort Wieblingen, Mittelgewannweg, unter anderem ein Bioabfallkompostwerk mit einer Jahreskapazität von 28.000 Tonnen Bioabfall und 7.000 Tonnen Grünabfälle. Seit 2005 werden dort aus den Heidelberger und Mannheimer Bioabfällen hochwertige Erden für den Hobby- und Profi-Gartenbau hergestellt. Die Stadt kooperiert hierzu mit der Firma Humus- und Erden Kontor. Die Erden sind stark torfreduziert oder sogar torffrei. Die Zuschlagstoffe stammen aus der Region. Aufgrund der kurzen Transportwege und dem Schutze der Moore haben die Erden eine sehr gute CO2-Bilanz.

#hd4climate: Heidelberg ist Vorreiter beim Klimaschutz

Heidelberg will seine Vorreiterrolle im Umwelt- und Klimaschutz weiter ausbauen. Das Ziel: Bis spätestens 2050 will Heidelberg klimaneutral sein. Auf seinem Weg dorthin hat Heidelberg im November 2019 einen großen Klimaschutz-Aktionsplan mit den ersten 30 konkreten Vorschlägen aufgelegt. Dieser Aktionsplan legt Ziele und Prioritäten innerhalb des „Masterplan 100% Klimaschutz“ fest (www.heidelberg.de/masterplan100). Die Vorschläge betreffen alle Lebensbereiche, von Bauen und Wohnen, Ernährung und Konsum über die naturnahe Stadtgestaltung bis hin zur Mobilität (#hd4climate).


Hauptbahnhof Süd: Aufzug zum Max-Planck-Ring ab 10. Mai gesperrt – Barrierefreier Zugang nur über Haupt- und Nordeingang

Die Arbeiten am neuen Europaplatz südlich des Hauptbahnhofs schreiten zügig voran. Seit Mitte April wird der Max-Planck-Ring ausgebaut. Voraussichtlich ab Sommer starten die vorbereitenden Arbeiten für den Anschluss des Querbahnsteigs an den Europaplatz. Hier kommt man künftig über die überdachte Loggia ebenerdig und barrierefrei in die Bahnhofshalle. Im Zuge dieser Maßnahmen wird ab nächster Woche auch der Fahrstuhl von der Bahnhofshalle runter zum Max-Planck-Ring umgebaut: Die Deutsche Bahn (DB) wird die Aufzugtür der unteren Station auf die gegenüberliegende Seite versetzen. Das schafft unten am Max-Planck-Ring eine größere Aufstellfläche und gewährleistet jederzeit den ungehinderten Ein- und Ausstieg. Der Fahrstuhl öffnet sich dann künftig unten und oben zur gleichen Seite.

Für den Umbau muss der Aufzug von Montag, 10. Mai, bis voraussichtlich Mitte August 2021 gesperrt werden. Barrierefrei ist der Hauptbahnhof dann nur noch über den Haupt- und den Nordeingang auf Bergheimer Seite erreichbar, nicht mehr von der Bahnstadtseite. Die Stadt Heidelberg und die DB bitten um Verständnis. Damit insbesondere Menschen mit Gehbehinderungen oder Kinderwägen keine unnötigen Umwege einlegen müssen, informieren die Stadt Heidelberg und die DB unter anderem mit Aushängen im Czerny- und Max-Planck-Ring sowie im Bahnhofsgebäude über die Aufzugsperrung. Die Treppe vom Max-Planck-Ring zum Querbahnsteig bleibt jederzeit benutzbar.


Weitere Poller im Kinzigweg notwendig

Weil es im Gebiet Ochsenkopf wiederholt zu einer verkehrsgefährdenden Missachtung der Straßenverkehrsordnung durch Autofahrende gekommen ist, muss die Stadt zwei weitere Poller nachrüsten. Im Zuge der Inbetriebnahme des Pollers im Wieblinger Weg am Montag, 26. April 2021, wurden auch bereits im Kinzigweg zwei Poller installiert. Diese sollten die illegale Umfahrung des Pollers im Wieblinger Weg unterbinden. Nach kurzer Zeit musste die untere Verkehrsbehörde im Amt für Verkehrsmanagement leider feststellen, dass im Kinzigweg regelmäßig Kraftfahrzeuge über den Gehweg an den beiden Pollern vorbeifahren – verkehrswidrig und gefährlich für Fußgängerinnen und Fußgänger.

Aufgrund dieses rechtswidrigen und nicht tolerierbaren Verhaltens sieht sich das Amt für Verkehrsmanagement nun gezwungen, zusätzlich den Gehweg für Fahrzeuge zu sperren und zwei weitere Poller zu installieren. Dies verursacht zusätzliche Kosten von rund 1.000 Euro und einen erneuten Zeit- und Personalaufwand in der Stadtverwaltung. Zudem entstehen damit auch Engstellen für den Fußverkehr. Die Stadtverwaltung bedauert sehr, dass solche Maßnahmen erforderlich sind, obwohl die Situation eindeutig geregelt war. Die ergänzenden Poller werden zeitnah nachgerüstet.


Stadt Heidelberg beteiligt sich am Projekt „Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung“ – Austausch mit Partnerstadt Montpellier zu gemeinsamen Initiativen

Die Stadt Heidelberg möchte sich in Zukunft noch stärker gegen Lebensmittelverschwendung engagieren – insbesondere auch im internationalen Kontext gemeinsam mit der französischen Partnerstadt Montpellier. Heidelberg beteiligt sich am Projekt „Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung“ des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch haben am Montag, 3. Mai 2021, im Rathaus eine Absichtserklärung der Stadt zur Unterstützung des Projektes unterzeichnet. Das Ministerium und die an der Initiative beteiligten Kommunen setzen sich für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln ein. Gleichzeitig soll das Projekt auch in bestehende Partnerschaften mit französischen Städten einfließen und dabei helfen, die Freundschaften weiterzuentwickeln und lebendig zu halten.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Jährlich landen weltweit schätzungsweise 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel auf dem Müll – eine unvorstellbare Menge. Zugleich leiden laut Welthungerhilfe rund 690 Millionen Menschen unter Hunger. Das muss für uns alle Ansporn sein, sorgsamer mit Lebensmitteln umzugehen und über neue, kreative Wege nachzudenken, wie wir dieser massiven Lebensmittelverschwendung in Zukunft noch stärker entgegenwirken können. Deutsch-französische Projekte bieten hier einen interessanten Ansatz mit wertvollen Impulsen für beide Seiten. Wir freuen uns, mit Montpellier zur Feier des 60. Jubiläums unserer Freundschaft im Herbst nach gemeinsamen Lösungen und Projekten zu suchen. In unserer Partnerstadt besteht ein großes Interesse an einem Austausch zu dem Thema.“

Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, ergänzte: „Baden-Württemberg lebt die grenzenlose Partnerschaft mit Frankreich. Unser Projekt ist auch ein praxisnaher Beitrag zur Partnerschafts-Konzeption Baden-Württemberg & Frankreich der Landesregierung. Die Themen Nachhaltigkeit und Lebensmittelwertschätzung sind dabei sehr gut geeignet, um die junge Bevölkerung anzusprechen und mitzunehmen. Dies erschließt gleichzeitig den Städtepartnerschaften neue Zugangswege.“

Ziele des Projektes

Die unterzeichnenden Kommunen bei dem Projekt, das Deutsch-Französische Institut Ludwigsburg und das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz setzen sich dafür ein, bestehende Maßnahmen und Initiativen zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung zu stärken, diese miteinander zu vernetzen und ihre Wahrnehmung in der kommunalen Öffentlichkeit zu erhöhen. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit auf diesem Gebiet in kommunalen Partnerschaften im Rahmen der deutsch-französischen Freundschaft gestärkt werden. Im Rahmen individueller Projekte können kommunenspezifische Maßnahmen erarbeitet werden. Diese zielen beispielsweise darauf ab, für das Thema Lebensmittelverschwendung zu sensibilisieren und von den jeweiligen Erfahrungen und Ansätzen der Partnerstädte zu lernen. Ziel ist es, dies gemeinsam mit den lokalen Akteuren und den Bürgerinnen und Bürgern voranzutreiben und weitere Kommunen zu motivieren, in einen Dialog zu gemeinsamen Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung einzusteigen.

Das Projekt ist im Oktober 2020 mit den Pilotkommunen Ludwigsburg, Karlsruhe, Nagold und Talheim gestartet. Inzwischen sind weitere Kommunen hinzugekommen.


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