Lahn-Dill-Kreis: Die Polizei-News

Symbolbild, Polizeiautos © modi74 on Pixabay

Haiger: Geldbeutel aus offenem PKW gestohlen

(ots) – Ein auf dem Gehweg in der Straße “Hinterm Graben” geparkter Audi rückte am Mittwochnachmittag 05.05.2021 in den Fokus eines dreisten Diebes. Die Besitzerin stellte ihren weißen A3 gegen 13.00 Uhr neben einer Pizzeria ab ohne ihn abzuschließen. Nach etwa 5 Minuten kehrte sie zurück und musste feststellen, dass ein Dieb die Tür geöffnet und sich unter anderem einen Geldbeutel aus dem Handschuhfach geangelt hatte.

Ihm fielen rund 150 Euro Bargeld, Bankkarten und Ausweise in die Hände. Zeugen, die den Täter am weißen Audi A3 beobachteten, werden gebeten sich unter Tel.: (02771) 9070 mit der Dillenburger Polizei in Verbindung zu setzen.

Herborn: T-Roc zerkratzt –

Auf rund 1.500 Euro schätzt die Polizei den Lackschaden, den ein Unbekannter an einem weißen T-Roc zurückließ. Der Wagen parkte im Zeitraum von Mittwochnachmittag (05.05.2021), gegen 14.30 Uhr bis Donnerstagmorgen 06.05.2021 gegen 08.30 Uhr in der Alsbachstraße, kurz hinter der Einmündung der Straße “Auf der Höhl”.

Mit einem spitzen Gegenstand trieb der Täter Kratzer in den Lack der Beifahrerseite. Hinweise zu dem Unbekannten nimmt die Herborner Polizei unter Tel.: (02772) 47050 entgegen.

Lahnau-Dorlar: Reichsflagge gesprüht-

Die Wetzlarer Polizei bittet nach Farbschmierereien am Skate-Park in der Straße “Steinsköppel” um Mithilfe. In der zurückliegenden Woche sprühten Unbekannte in schwarzer, weißer und roter Farbe Reichsflaggen an ein Bauwerk des Parks sowie an zwei Rolltore einer in der unmittelbaren Nähe gelegenen Getreidehalle. Die Ermittler suchen Zeugen und fragen: Wer kann Angaben zu den Sprayern machen? Haben sich die Täter in den sozialen Medien oder über Messenger mit der Tat gebrüstet? Hinweise erbittet die Wetzlarer Polizei unter Tel.: (06441) 9180.

Betrugsmasche – Falsche Microsoft-Mitarbeiter wollen Zugang zum PC

Lahn-Dill-Kreis (ots) – Viren und Trojaner sind gängige Begriffe im täglichen Umgang mit dem Internet. Die meisten Internetnutzer kennen die Gefahren, die von dieser Art Schadsoftware ausgehen. Zum Schutz vor diesen Angriffen folgen die meisten den Empfehlungen der Experten und halten ihr Betriebssystem und die Antivirensoftware auf den aktuellsten Stand. Derzeit versuchen Betrüger im Lahn-Dill-Kreis auf dem direkten Weg Zugang zu den Rechnern ihrer Opfer erlangen.

Vermehrt melden Bürger aus dem Lahn-Dill-Kreis, dass sich falsche Microsoft-Mitarbeiter Zugang zu ihren Computern erschlichen hatten. Über das Telefon suchten die Täter den Kontrakt mit ihren Opfern. In den bisher der Polizei bekannt gewordenen Fällen aus Haiger, Dillenburg, Dietzhölztal und Driedorf entstand neben dem Diebstahl sensibler Zugangsdaten zu Bank- oder E-Mailkonten jeweils Schäden in Höhe vierstelliger Eurobeträge.

Exemplarisch für die Vorgehensweise der dreisten Betrüger ist der Fall einer Dillenburgerin, die am 01.05.2021 angerufen wurde: Der mit starkem englischen Akzent sprechende Mann stellte sich als Mitarbeiter der Firma “Microsoft” vor und erklärte, dass der Computer des Opfers offensichtlich von einer Schadsoftware befallen sei und der Absturz der Rechner und damit der Verlust aller persönlicher Daten drohe. Der angebliche Computerspezialist von “Microsoft” bot an, das Problem per Fernwartung zu lösen und den Rechner gegen weitere Cyber-Angriffe zu schützen. Die Frau willigte ein und ermöglichte dem Anrufer über eine Fernwartungssoftware uneingeschränkten Zugang zu ihrem Rechner und damit zu den dort gespeicherten Daten, wie Kennwörter von E-Mail-Konten oder Zugängen zum Onlinebanking oder zu Onlinehändlern samt dort hinterlegter Zahlungsmethoden. Während er mutmaßlich den Rechner im Hintergrund von den Viren befreite, schaltete der Anrufer zeitweise den Bildschirm des Opfers schwarz. Durch geschicktes Ausfragen schaffte er es sogar, dass die Dillenburgerin drei TANs zum Onlinebanking übermittelte und ihren Personalausweis vor die Web-Kamera hielt.

Nachdem er seinen “Service” beendet hatte, kamen bei der Dillenburgerin Zweifel auf und sie informierte einen Bekannten. Der riet ihr umgehend den Computer vom Netz zu nehmen und telefonisch sämtliche Konten zu sperren. Letztlich hatte der Betrüger 2.500 Euro per Onlinebanking zur Überweisung angewiesen, über das PayPal-Konto des Opfers Zahlungen versendet, mit den Personalausweisdaten ein Depot bei einem Online-Handel für Bitcoins eröffnet sowie über das Benutzerkonto des Onlinehändlers Amazon Gutschein-Codes erworben. Ihr schnelles Eingreifen bewahrte sie vor einem großen finanziellen Schaden. Ob weiterer Ärger droht, weil sie dem Betrüger ihre Personalausweis-Daten überließ, bleibt abzuwarten. Ihr Computer wird nun von einem Experten auf Schad- und Spionagesoftware untersucht.

Per Fernwartungssoftware uneingeschränkt Zugriff auf den Rechner. Für den uneingeschränkten Zugriff auf den Computer der Angerufenen setzen die Betrüger sogenannte “Remote-Desktop-Tools” ein. Das sind Computerprogramme, die der Fernwartungen von Computern dienen oder Online Meetings ermöglichen. Mit diesen Programmen, wie zum Beispiel “Remote Desktop Connection” von Microsoft oder dem “TeamViewer”, stellen Teilnehmer über das Internet Verbindung zu anderen Computern her und übernehmen deren Steuerung. Der angebliche Microsoftmitarbeiter leitet die Opfer zum Download solcher Programme, hilft bei der Installation sowie dem Start der Software und öffnet seinerseits ein solches Programm. Um ihm den Fernzugriff per Internetverbindung auf den Computer zu gestatten, lässt sich der Betrüger das Passwort der Fernwartungssoftware am Telefon durchgeben und schon hat er unbegrenzten Zugriff auf den fremden Rechner. Jetzt kann er in Echtzeit sämtliche Daten einsehen, Schad- oder Spionagesoftware installieren und Kunden- und Bankdaten des Opfers ausspähen.

Sensible Daten sind sensible Daten. Die Polizei empfiehlt misstrauisch zu sein, wenn ohne erkennbaren Anlass ein Anrufer dazu auffordert den Zugriff auf seinen eigenen Computer zu gestatten oder nach Zugangsdaten von Onlinekonten oder Onlineshops fragt. Dabei ist es egal, ob es sich um einen angeblichen Mitarbeiter der Firma Microsoft oder eine andere beliebige Person handelt.

Geben Sie niemals sensible Daten am Telefon preis und suchen Sie keine dubiosen Internetseiten zur Installation unbekannter Programme auf. Sollten Sie trotzdem in diesem Zusammenhang einmal angerufen werden, legen sie einfach auf!


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