Sinsheim – Viele Chancen, keine Tore: Die TSG musste sich am 20. Spieltag der FLYERALARM FrauenBundesliga mit einem 0:0 (0:0) gegen den abstiegsbedrohten SC Sand begnügen. Dabei kam die Mannschaft von Chef-Trainer Gabor Gallai gegen einen tapfer verteidigenden Gegner insbesondere im zweiten Durchgang fast im Minutentakt zu guten Tormöglichkeiten, ein Treffer wollte aber trotz des couragierten Auftritts der Hoffenheimerinnen nicht fallen.
Der drittletzte Spieltag in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga der Saison 2020/21 und noch viele offene Entscheidungen: Spannung versprach genau deshalb auch das Baden-Derby zwischen der TSG und dem SC Sand am Freitagabend im Dietmar-Hopp-Stadion. Während die Gäste aus der Ortenau als Tabellenvorletzter auf wichtige Punkte im Abstiegskampf hofften, rechneten sich die Hoffenheimerinnen – vor zwei Wochen noch mit einer ernüchternden Niederlage beim SV Meppen – entscheidende Zähler im Verteidigen des dritten Platzes und der damit verbundenen Teilnahme an der Champions League-Qualifikation aus. Im Vergleich zum 14 Tage zurückliegenden Duell im Emsland stellte Chef-Trainer Gabor Gallai die Anfangsformation seines Teams auf drei Positionen um. Für Laura Wienroither rückte Luana Bühler in die Innenverteidigung neben Michaela Specht, im Mittelfeldzentrum bekam Franziska Harsch den Vorzug gegenüber Chantal Hagel. Tabea Waßmuth startete auf der rechten offensiven Außenbahn, Paulina Krumbiegel wechselte auf die linke Seite und ersetzte dort Jule Brand. Taktisch agierten die Hoffenheimerinnen im flexiblen 4-1-4-1.
Wie erwartet überließ der SC Sand der TSG schon in der Anfangsphase die Spielkontrolle und konzentrierte sich mit einer kompakten Defensive darauf, das Geschehen möglichst weit vom eigenen Tor fernzuhalten. Die Hoffenheimerinnen spielten geduldig und versuchten mit schneller Ballzirkulation Lücken in die Abwehrreihen des Gegners zu reißen. Über die rechte Seite fand die Gallai-Elf auch immer wieder ein Durchkommen, die Hereingaben kamen dann aber meist nicht bis in den Strafraum, sondern wurden konsequent geklärt. Der SC Sand setzte auf Umschaltsituationen, spielte diese aber nicht präzise genug aus, um gefährlich vor das TSG-Tor zu kommen. Die Gallai-Elf erarbeitete sich im ersten Durchgang zwei gute Chancen, doch erst traf Paulina Krumbiegel nach einer Flanke von Maximiliane Rall nur das Außennetz(17.), dann köpfte Luana Bühler nach einer Krumbiegel-Hereingabe zu zentral aufs Tor (35.). Folgerichtig ging es ohne Tore auf beiden Seiten in die Halbzeitpause.
Die TSG startete mit viel Schwung in den zweiten Durchgang und erarbeitete sich schnell gute Chancen. Spätestens in der 52. Minute hätten die Hoffenheimerinnen die verdiente Führung erzielen müssen, doch bei einem aussichtsreichen Konter kam ein Querpass von Paulina Krumbiegel auf Nicole Billa zu ungenau. In Folge häuften sich die hochkarätigen
Tormöglichkeiten für die TSG, der SC Sand bekam die temporeichen Flügelläufe kaum noch
gestoppt. Doch im Abschluss fehlte der Gallai-Elf das Glück und so landete ein Distanzschuss von Tabea Waßmuth nur an der Unterkante der Latte (55.), Jule Brand und erneut Waßmuth zielten im Strafraum etwas zu hoch (63., 65.). Die Gäste versuchten zwar über Umschaltsituationen für Entlastung zu sorgen, stellten die Defensive der TSG aber nur selten vor Schwierigkeiten. Mit zunehmender Spieldauer riskierten die Gastgeberinnen immer mehr, um sich für ihre Leistung doch noch mit dem Siegtreffer zu belohnen, der SC Sand kam trotz des Vorpreschens der TSG nicht zu Kontern und Torabschlüssen. Immer wieder rollten Angriffe aufs Tor der Gäste zu, doch ein Treffer wollte gegen den tapfer kämpfenden Gegner, der sich mit vollem Einsatz in jede Aktion warf, einfach nicht fallen. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht“, betonte auch Chef-Trainer Gabor Gallai. „Was gefehlt hat, war das Tor, sodass wir uns am Ende nicht mit drei Punkten belohnt haben.“