Heidelberg: Stadtnotizen 08.07.2021

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Damit keine Impfdosis verloren geht: KIZ Heidelberg macht bei der „Impfbrücke“ mit – SMS-Service informiert Interessierte über kurzfristig verfügbare Impfdosen, die sonst verfallen würden

Ab sofort steht mit dem SMS-Service „Impfbrücke“ eine weitere Möglichkeit für eine spontane Impfung in Heidelberg zur Verfügung. Bleiben am Ende des Impftages im Kreisimpfzentrum Heidelberg im Stadtteil Pfaffengrund, Schwalbenweg 1/2, Restimpfdosen von Biontech oder Moderna übrig, können diese über den SMS-Service der „Impfbrücke“ Interessierten angeboten werden. „So kann jede übrigbleibende Impfdosis schnell und unkompliziert verimpft werden“, freut sich der organisatorische Leiter des Kreisimpfzentrums Andreas Fetzner vom DRK Heidelberg.

Wie bekommt man eine SMS-Benachrichtigung? Jede noch nicht geimpfte Person kann sich kostenfrei registrieren lassen. Die Registrierung selbst ist denkbar einfach: Interessierte melden sich mit einer formlosen E-Mail an impfbruecke@heidelberg.de an. Sie müssen dabei Vor- und Nachnamen, eine Handynummer und den gewünschten Impfstoff (Biontech oder Moderna) angeben.

Welche Bedingungen muss man einhalten? Einzige Bedingung ist: Die Person muss das KIZ innerhalb von 30 Minuten nach Erhalt des Impfangebotes erreichen können. Daneben steht der Service auch für diejenigen offen, die von einer Verkürzung des Impfabstandes zu ihrem bereits bestehenden Zweittermin Gebrauch machen möchten. Wichtig ist, dass der Abstand von 3 Wochen bei Biontech beziehungsweise 4 Wochen bei Moderna bei der Registrierung eingehalten sein muss.

Wie funktioniert der Service nach der Registrierung? Bleiben am Abend im KIZ Impfdosen übrig, kann das Kreisimpfzentrum automatisiert eine SMS an die registrierten Nutzer senden. Diese werden vom System der Impfbrücke per Zufall ausgewählt und mittels SMS informiert. Wird innerhalb von fünf Minuten das Impfangebot bestätigt, ist die Impfdosis reserviert. Bleibt eine Antwort aus, werden weitere Personen über die Möglichkeit einer Spontanimpfung informiert.

Wichtig ist, dass die impfbrücke nur eine Ergänzung zur Buchung eines Impftermins darstellt. Eine Gewähr, zeitnah einen Impftermin zu erhalten, besteht nicht. Ist eine Impfung anderweitig erfolgt, werden die Nutzer gebeten, sich formlos per E-Mail von der Impfbrücke abzumelden.


Jubiläum: Musik- und Singschule feiert 50-jähriges Bestehen mit abwechslungsreichem Programm – Interessierte können bei Beratungstag Instrumente ausprobieren

Seit 50 Jahren bietet die Musik- und Singschule der Stadt Heidelberg ein umfangreiches Angebot musikalischer Bildung – maßgeschneidert für individuelle Interessen und Altersgruppen. Ihr Jubiläum feiert die Musik- und Singschule mit einem Programm, das im Juli beginnt und seinen krönenden Abschluss bei vier Adventskonzerten im Dezember findet. Den Auftakt macht ein Konzert des Jugendsinfonieorchesters am Sonntag, 18. Juli 2021, im Johannes-Brahms-Saal. Am Samstag, 24. Juli, veranstaltet die Musik- und Singschule einen Beratungstag, bei dem sich Interessierte über das Angebot der Schule informieren und einzelne Instrumente ausprobieren können. Im Laufe des Jahres stellen die Fachbereiche nochmals einzeln ihre Angebote vor. Von Blasinstrumenten und Gitarre über Tasteninstrumente und Blockflöte bis zu den Streichern ist für jeden etwas dabei.

Der Heidelberger Projektchor präsentiert am Sonntag, 24. Oktober 2021, „Perpetuum mobile“ von Peter Schindler im Johannes-Brahms-Saal. In der Kantate hat Schindler Texte aus der berühmten mittelalterlichen Handschrift Codex Buranus verarbeitet und thematisiert die Freuden und Leiden des Alltags, die, wie der Name des Stücks verrät, in ständiger Bewegung die gleichen sind – damals wie heute. Das vollständige Jubiläumsprogramm findet sich im Internet unter musikschule.heidelberg.de.

Kersten Müller, Leiter der Musik- und Singschule: „Von den ersten Kursen für Mutter und Kind bis zu der studienvorbereitenden Ausbildung ist es unser Anspruch, eine vielseitige Musikbildung auf hohem fachlichem Niveau zu vermitteln. Durch individuelle Förderung wollen wir unsere Schülerinnen und Schüler zum kompetenten, eigenständigen Musizieren befähigen. Mit den zahlreichen Orchester- und Chorangeboten wollen wir das gemeinsame Musikerlebnis fördern – und das seit 50 Jahren. Die Früchte dieser Arbeit werden wir während unseres Jubiläumsprogramms präsentieren.“

Kulturbürgermeister Wolfgang Erichson: „Die Musik- und Singschule leistet seit 50 Jahren einen großartigen Beitrag für die musikalische Bildung von Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen. Sie ist mit den Heidelberger Kindertagesstätten und Schulen durch Kooperationen bestens vernetzt. Das breit gefächerte Angebot bedient darüber hinaus nicht nur viele Interessen, sondern bringt auch immer wieder Preisträger bei Jugend musiziert und anderswo hervor. Ich freue mich, dieses Jubiläum zusammen mit der Musik- und Singschule feiern zu können und bin gespannt auf die Programmpunkte.“

Instrumente vor der Anmeldung ausprobieren

Beim Beratungstag am Samstag, 24. Juli 2021, stehen von 10 bis 17 Uhr viele verschiedene Instrumente zum Ausprobieren bereit. Darüber hinaus beraten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Musik- und Singschule zur Elementaren Musikerziehung und unterstützen bei der Anmeldung. Es können 15-minütige persönliche Beratungstermine am Instrument für Kinder und Jugendliche (in Begleitung eines Elternteils) telefonisch unter 06221 58-43560 angemeldet werden. Zur Auswahl stehen: Blockflöte, Fagott, Horn, Klarinette, Oboe, Posaune, Querflöte, Saxofon, Trompete, Tuba, Violine, Viola, Gambe, Violoncello, Kontrabass, Akkordeon, Cembalo, Klavier, Gitarre, Harfe, Schlagzeug und Percussion.

Individuelle Förderung und gemeinsames Musizieren

Die Musik- und Singschule sieht sich als Kompetenzzentrum für musikalische Bildung innerhalb der kommunalen Bildungslandschaft. Sie bietet ein vielseitiges Angebot für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Angefangen bei der Elementaren Musikerziehung, etwa in der Eltern-Kind-Gruppe oder der musikalischen Früherziehung, über Orientierungs- und Einstiegskurse für verschiedene Instrumente und vertiefenden Unterricht und Stimmbildung bis zu vielseitigen Ensembles, Orchestern und Chören. Ergänzt wird das Angebot durch musiktheoretische Kurse, Kompositionsunterricht und wechselnde Workshops. Eine Gesamtübersicht findet sich auf der Webseite der Musik- und Singschule. Im Fokus der Ausbildung an der Musik- und Singschule steht die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler und deren Hinführung zum eigenständigen und gemeinschaftlichen Musizieren.


Kultursommer Lust4Live: Vorbereitungen laufen auf Hochtouren – OB Würzner war beim Bühnenaufbau vor Ort

Endlich wieder live: Heidelberg feiert das Aufleben der Kultur mit dem Sommerfestival „Lust4Live“. Der Kultursommer startet an diesem Wochenende, Freitag, 9. Juli, und bietet bis Sonntag, 18. Juli 2021, ein buntes Programm. Alle Tickets sind kostenfrei. Für Kunstschaffende stehen drei Bühnen im Heidelberger Stadtgebiet bereit: eine im Tiergartenbad, eine auf dem Universitätsplatz und ein mobiler Kulturtuck, der in verschiedenen Stadtteilen haltmacht. Die Stadt Heidelberg, die Heidelberg Marketing GmbH und das Theater und Orchester Heidelberg stellen die Veranstaltung gemeinsam auf die Beine. Das Vorhaben wird von der Kulturstiftung des Bundes mit bis zu 500.000 Euro unterstützt – eine hohe Summe angesichts von 117 geförderten Projekten bundesweit und einer Gesamtfördersumme von rund 30,5 Millionen Euro.

Anlässlich des Bühnenaufbaus auf dem Universitätsplatz waren am Mittwoch, 7. Juli 2021, unter anderem vor Ort: Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner, Holger Schultze, Intendant des Theaters und Orchesters Heidelberg, Mathias Schiemer, Geschäftsführer der Heidelberg Marketing GmbH, Joe Schwarz, Leiter Eventmanagement der Heidelberg Marketing GmbH, Dirik Schilgen, Musiker mit Auftritt am Samstag, 10. Juli, auf der Bühne Uniplatz sowie Salma Kiem, Musikerin mit Auftritt beim Abschlusskonzert am Sonntag, 18. Juli, auf der Bühne Tiergartenbad.

„Großer Dank gilt allen Beteiligten, die dieses Festival möglich gemacht haben“

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner betonte: „Mit dem Bühnenaufbau steigt die Vorfreude auf das Kulturfestival ins Unermessliche: Ab Freitag werden hier auf dem Universitätsplatz und an anderen Orten der Stadt Künstlerinnen und Künstler verschiedenster Sparten ihr Können zeigen und das Publikum wird Kultur und Unterhaltung vom Feinsten genießen können. Mein großer Dank gilt allen Beteiligten, die dieses Festival möglich gemacht haben.“

Holger Schultze, Intendant des Theaters und Orchesters Heidelberg und Künstlerischer Leiter von „Lust4Live“, sagte: „Es ist ein tolles Gefühl, nun endlich die Bühnen zu sehen und zu wissen, dass wir hier ab Freitag zehn Tage lang die unterschiedlichsten Künstlerinnen und Künstler sehen und erleben können. Ich hatte das Vergnügen, mit wunderbaren Kolleginnen und Kollegen im Kuratorium das Programm zusammenstellen zu können und bin überzeugt, dass die Heidelbergerinnen und Heidelberger überrascht sein werden, wie viel Kunst und Kultur in dieser Stadt steckt.“

Joe Schwarz, Leiter Eventmanagement der Heidelberg Marketing GmbH, sagt: „Mein Team und ich freuen uns von Seiten der Eventabteilung von Heidelberg Marketing sehr darauf, nach etwa eineinhalb Jahren endlich wieder eine Veranstaltung durchführen zu können und somit nach der reinen Planungsphase ein Ergebnis sehen zu können. Dass die erste Veranstaltung dann auch gleich ein solches Steckenpferd geworden ist, freut uns umso mehr. Sicherlich stellt uns die recht kurze Planungsphase vor große Herausforderungen. Diese werden wir meistern und den Gästen, auch dank der guten Zusammenarbeit mit unseren Partnern in der Stadt, wie dem Theater, dem Kulturamt und vielen anderen Ämtern, ein einmaliges und sicheres Live-Erlebnis präsentieren.“

Tickets für Eröffnung vergriffen / Weitere neun Tage mit buntem Programm

Das ganze Programm, weitere Infos und kostenfreie Tickets gibt es im Internet unter www.heidelberg.de/lust4live. Am Eröffnungstag, Freitag, 9. Juli 2021, wird Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner das Publikum um 20.30 Uhr begrüßen. Im Anschluss spielt das Heidelberger Sinfonieorchester Stücke von Haydn und Mozart auf der Universitätsbühne. Im Tiergartenbad tritt die Freddy Wonder Combo auf. Die Tickets für beide Konzerte sind bereits vergriffen. Allerdings gibt es noch freie Plätze für die musikalische Lesung von „Tutu Toulouse Mitternachtsgeschichten“ am Freitag, 9. Juli, um 23 Uhr auf der Tiergartenbadbühne. Außerdem folgen weitere neun Tage mit abwechslungsreichem Programm.


Gemeinsame Maßnahmen von Stadt, Altstadt-Wirten und Polizei gegen Krawall-Tourismus

Mit einem gemeinsamen Maßnahmen-Paket setzen in Heidelberg Stadtverwaltung, Altstadt-Wirte und Polizei ein Zeichen gegen Krawall-Tourismus. In den vergangenen Wochen kam es an nahezu allen Wochenenden in der Altstadt zu Straftaten durch Gruppen aggressiver und gewaltbereiter junger Erwachsener, die sowohl die Polizei als auch Passantinnen und Passanten sowie Gäste von Restaurants und Kneipen angegangen und provoziert haben. Für die Neckarwiese hat die Stadt bereits ein nächtliches Aufenthaltsverbot an Wochenenden erlassen, ebenfalls als Abschreckung für überregional anreisende Krawall-Touristen.

Das Sicherheits-Paket für die Altstadt wurde bei einem gemeinsamen Gespräch von Gastronominnen und Gastronomen aus der Altstadt, Stadt und Polizei am Mittwoch, 7. Juli, verabredet. Es greift bereits zum kommenden Wochenende. Es umfasst unter anderem einen verstärkten Sicherheitsdienst durch die Stadt, verstärkte Kontrollmöglichkeiten im Außenbereich der Gaststätten durch die Gastronomen, eine Notfall-Telefonnummer für Gastronomen sowie Personenkontrollen durch Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst zur Durchsetzung des nächtlichen Verbots von Alkoholverkauf und Alkoholkonsum im öffentlichen Raum.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner dankte allen Beteiligten für das gemeinsame Vorgehen: „In der Altstadt spielen sich Szenen ab, die wir noch nicht erlebt haben. Viele, die hier jahrelang friedlich gefeiert haben, machen bereits einen Bogen um die Altstadt. Wir alle wollen unsere Heidelberger Ausgehkultur erhalten. Das bekommen wir nur gemeinsam in den Griff. Ich freue mich sehr, dass uns die Gastronomen in diesem Ziel unterstützen. Wir alle wollen so schnell wie möglich wieder die unbeschwerte Atmosphäre sicherstellen, die unsere Besucherinnen und Besucher von Heidelberg gewohnt sind. Wir sind uns alle einig, dass wir die Maßnahmen nur für wenige Wochenenden anwenden wollen.“

In dem gemeinsamen Gespräch schilderten mehr als 40 Altstadt-Gastronomen, städtische Vertreter und Polizei ihre Erfahrungen der vergangenen Wochen. Tenor der Rückmeldungen: Es herrscht eine Aggressivität, die selbst erfahrene Beteiligte in den vergangenen 30 Jahren nicht erlebt haben. Kernproblem sind meist angereiste Gruppen junger Erwachsener, sogenannte Stresser, die gezielt Streit suchen, sei es mit der Polizei, mit anderen Gruppen, mit Passantinnen und Passanten oder mit anderen Gästen der Gastronomie. Starker Alkoholkonsum verschärft das Problem. Den Alkohol bringen die Gruppen zumeist mit oder besorgen ihn sich bei Geschäften in der Altstadt, die auch zu später Stunde geöffnet haben. Um diese Form des „Nachschubs“ zu unterbinden, hat die Stadt bereits ein Alkoholverkaufsverbot ab 23 Uhr erlassen. Ab 24 Uhr folgt ein Alkoholkonsumverbot für den öffentlichen Raum in der Altstadt.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner hielt als Ergebnis des gemeinsamen Gesprächs zunächst vier konkrete Maßnahmen fest, auf die sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verständigten:

  • Die Gastronomen engagieren sich verstärkt in der Kontrolle ihres direkten Umfeldes. So kann etwa über die Türsteher viel früher und direkt eine Ansprache schwieriger Gäste erfolgen als durch die Polizei. Die Stadt begrüßt dieses Engagement und unterstützt es mit dem kurzfristigen Einsatz von Ordnungskräften. Ziel ist es, bereits zum kommenden Wochenende zusätzlich zum Kommunalen Ordnungsdienst zehn Sicherheitskräfte durch die Stadt bereitzustellen.
  • Die Gastronomen forderten verstärkte Kontrollen, um Krawall-Touristen bereits vor der Altstadt abzufangen. Stadt und Polizei bereiten hierzu Verkehrs- und Personenkontrollen an strategischen Punkten vor.
  • Die Wirte begrüßen das Verbot zum Verkauf und Verzehr von Alkohol im öffentlichen Raum, das ab 23 bzw. 24 Uhr greift. Dieses Verbot soll klarer als bisher kommuniziert und stärker als bisher durchgesetzt werden.
  • Die Wirte wünschten sich eine Notfall-Nummer, um im Bedarfsfall sehr schnell Polizeikräfte zur Hilfe rufen zu können. Diese Nummer wird bereits zum kommenden Wochenende eingerichtet.

Diskutiert wurden weitere Maßnahmen, beispielsweise die Schaffung zusätzlicher Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene angesichts der nächtlichen Sperrung der Neckarwiese und der nach wie vor zumeist geschlossenen Clubs. So gibt es beispielsweise bereits ab kommenden Freitag, 9. Juli, ein zehntägiges kostenloses Kultur-Festival in der Stadt mit Bühnen unter anderem in der Altstadt und im Tiergartenbad. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stimmten jedoch in der Einschätzung überein, dass mit diesen Angeboten das aggressive Klientel nicht zu befrieden ist. Deshalb seien nun kurzfristig strengere Sicherheitsmaßnahmen erforderlich, um das angestammte und friedliche Publikum zu schützen und die bisherige Ausgeh-Kultur wiederherzustellen.


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