Bad Dürkheim – Der Kreisausschuss hat dem Vorschlag der Verwaltung zugestimmt, 100 mobile Luftfilter für die Schulen in Kreisträgerschaft zu beschaffen. Die Luftreiniger sollen in den 5. und 6. Klassen zum Einsatz kommen – also bei den Kindern, denen aktuell kein Impfangebot gemacht werden kann.
„Lüften bleibt das wichtigste Instrument“, betont Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld. Daher habe der Landkreis bereits im vergangenen Jahr die Fenster aller Klassenräume, bei denen bisher nicht richtig gelüftet werden konnte, so umgerüstet, dass regelmäßiges Querlüften möglich wird. „Wir möchten als Schulträger aber alles uns Mögliche tun, um Schulschließungen entgegen zu wirken. Und wir sehen mobile Luftfilter als zusätzliche Maßnahme, um die Sicherheit zu erhöhen.“ Vor allem für Kinder unter 12 Jahren, die sich nicht impfen lassen können.
Im Kreisausschuss erklärte der für kreiseigenes Bauen zuständige Beigeordnete Sven Hoffmann, dass für sechs Räume an der Berufsbildenden Schule, die nicht für Querlüften umgerüstet werden konnten, dieses Jahr mobile Luftfilter beschafft wurden, die seither gerne genutzt werden. „Die Schule ist sehr zufrieden.“ Das Umrüsten der übrigen Räume zum Querlüften sei ohne Förderung geschehen – für Räume, bei denen dies nicht möglich war, förderte das Land die Luftfilter Anfang dieses Jahres. „Seither sind wir auf der Suche nach weiteren Fördermöglichkeiten, um über das Lüften hinaus die Situation zu verbessern“, so Hoffmann. Unter anderem gibt es ein Bundesprogramm, dass stationäre Anlagen zum Luftaustausch fördert, an dem sich der Kreis beteiligen möchte. „Wir untersuchen hierfür unsere Schulen. Aber rein zeitlich, betrachtet man etwa das Vergabeverfahren, ist eine Umsetzung bis Herbst nicht möglich.“ Auch ein Selbstbausatz des Max-Planck-Instituts sei getestet worden. „Wir haben die Materialen wegen Brandschutz optimiert und am Ende professionell verbauen lassen. Man kann an die sanierten Schallschutzdecken nicht einfach etwas dranschrauben und bei den unsanierten Decken weiß man nicht, welche Schadstoffe man findet. Das können nicht Schüler und Eltern selbst verbauen“, sagte Hoffmann. Professionell angegangen entstünden aber Kosten von rund 3000 Euro pro Klassenraum – teurer als ein mobiler Luftfilter – und außerdem sei das Gerät zu laut und bringe wenig. „Ein ernüchterndes Ergebnis“, resümierte der Beigeordnete.
Für 100 mobile Luftfilter fallen nun rund 220.000 Euro an. Sie sollen in den 59 Klassensälen der 5. und 6. Klassen eingesetzt werden, aber können, da sie transportabel sind, auch in andere Räume geschoben werden. „Mit 100 haben wir eine gute, flexible Zahl. Da können auch Geräte zum Beispiel in den Naturwissenschaftsräumen platziert werden“, findet Hoffmann. Sie sind modellgleich mit den Luftfiltergeräten, die bereits bei der BBS zum Einsatz kommen. „Die Erfahrungen hier sind gut und die Hausmeister können die Filter selbst wechseln. Es ergeben sich Synergieeffekte.“ Der Lieferant habe bereits zugesagt, bis zum Ende der Sommerferien 100 Geräte liefern zu können.
„Lüften bleibt wichtig“, sagt auch Achim Martin, Geschäftsbereichsleiter der Schulabteilung. Die mobilen Luftfilter ersetzen dies nicht. Aber sie bieten eine zusätzliche Sicherheit, besonders für die jüngeren Kinder.
Der Kreisausschuss stimmte mit 15 Ja-Stimmen und 2 Nein-Stimmen für die Anschaffung der Geräte.