Mit gestohlenem Auto zwei Unfälle in Kassel verursacht: Couragierter Zeuge stellt 22-Jährigen und übergibt ihn der Polizei
Kassel: Einem äußerst couragierten 27-Jährigen aus Kassel ist es zu verdanken, dass ein Autodieb nach zwei Unfällen in Kassel am gestrigen Donnerstag gefasst werden konnte. Der Zeuge war auf den zweiten Unfall des gestohlenen Wagens ohne Kennzeichen aufmerksam geworden, hatte Verdacht geschöpft, anschließend den flüchtenden Fahrer verfolgt und diesen sogar gestellt. Die von ihm gerufene Streife des Polizeireviers Nord brauchte den 22 Jahre alten Tatverdächtigen nur noch von dem 27-Jährigen und seinem Bruder, der am Ende bei der Festnahme unterstützt hatte, in Empfang nehmen. Da der bestens bei der Polizei bekannte 22-Jährige offenbar drogenberauscht und ohne Führerschein unterwegs war und bei dem ersten Unfall zudem einen E-Scooter-Fahrer angefahren hatte, wird gegen ihn nun wegen einer ganzen Reihe von verschiedenen strafrechtlichen Verstößen ermittelt.
Der Diebstahl des Dacia Sandero hatte sich gegen 11:10 Uhr auf dem Hof eines Autohändlers in der Ysenburgstraße ereignet. Der Autodieb nutzt dort offenbar eine günstige Gelegenheit, da der Dacia gerade für den Verkauf aufbereitet wurde und mit laufendem Motor auf dem Hof stand. Ungläubig beobachtete der Autohändler den dreisten Diebstahl aus einiger Entfernung und rief sofort die Polizei. Während mehrere Streifen die Fahndung nach dem Dacia ohne Kennzeichen aufnahmen, ereignete sich gegen 11:20 Uhr der erste Unfall mit dem Wagen in der Wolfhager Straße. In der Einfahrt zur Valentin-Traudt-Schule hatte der Fahrer des Wagens eines E-Scooter-Fahrer angefahren. Der 22 Jahre alte Rollerfahrer aus Kassel war dabei leicht am Bein verletzt und sein E-Scooter beschädigt worden. Der Autodieb war nach dem Unfall von der Unfallstelle geflüchtet. Gegen 11:40 Uhr war dann der 27-jährige Passant in der Mittelfeldstraße auf den zweiten Unfall aufmerksam geworden. Der 22-Jährige hatte dort versucht, den Wagen zu wenden und war dabei gegen ein Verkehrsschild gefahren. Dabei war das Auto im Frontbereich und das Schild beschädigt worden. Der 22-Jährige hatte dann offenbar den Rückwärtsgang nicht mehr eingelegt bekommen und war mit dem 27-Jährigen ins Gespräch gekommen. Da dieser sofort Verdacht schöpfte, ergriff der mutmaßliche Autodieb lieber die Flucht und versteckte sich anschließend in einem Gebüsch hinter den dortigen Mehrfamilienhäusern. Der aufmerksame Zeuge hatte ihn jedoch verfolgt, gestellt und mit seinem Bruder zurück zur Straße gebracht. Dort nahmen ihn die Beamten des Polizeireviers Nord in Empfang und brachten ihn im weiteren Verlauf für die weiteren polizeilichen Maßnahmen zur Dienststelle.
Drogenfund in Rauschgiftverfahren: Tatverdächtiger springt von Balkon im dritten Stock und wird bei Fahndung festgenommen
Kassel-Nord: Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung auf einen möglichen Drogenhandel in einem Mehrfamilienhaus in der Nordstadt haben Beamte der Regionalen Ermittlungsgruppe 4 der Kasseler Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Ihnen gelang es im weiteren Verlauf unter anderem einen 25-Jährigen als Tatverdächtigen eines offenbar regen Drogenhandels zu identifizieren und seine Wohnung, für die er nicht amtlich gemeldet ist, in dem Haus zu lokalisieren. Am gestrigen Donnerstag durchsuchten die Ermittler auf Anordnung eines Richters schließlich diese Wohnung in dem Haus am Holländischen Platz wegen des Verdachts des illegalen Handels mit Betäubungsmitteln. Sofort als die Beamten die Wohnung gegen 16 Uhr schlagartig betraten, ergriff der überraschte Tatverdächtige die Flucht und sprang, nur in Unterhose bekleidet, vom Balkon des 3. Obergeschosses auf eine Grünfläche. Trotz des Aufschlags mit der Körperseite aus größerer Höhe richtete sich der 25-Jährige nach wenigen Sekunden wieder auf und rannte los. Bei der eingeleiteten Fahndung, zu der die Ermittler wegen der möglichen Verletzungen sofort auch einen Rettungswagen anforderten, gelang eingesetzten Beamten der Bereitschaftspolizei die Festnahme des Tatverdächtigen auf dem Uni-Gelände in der Arnold-Bode-Straße.
Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fanden die Ermittler rund 13 Gramm Kokain, über 30 Gramm Marihuana und Haschisch, zwei Handys und über 1.000 Euro Bargeld. Diese Gegenstände wurden beschlagnahmt. Nach den bisherigen Ermittlungen steht der 25-Jährige aus Gambia im Verdacht, die Wohnung nur für Drogengeschäfte genutzt zu haben. Über einen festen Wohnsitz in Deutschland verfügt er nicht. Er wurde am gestrigen Tag nach seiner Festnahme von Rettungskräften vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht und dort von der Polizei bewacht. Ernsthafte Verletzungen hatte er bei dem Sprung nach derzeitigen Erkenntnissen nicht erlitten. Nun soll der 25-Jährige am heutigen Tag wegen Fluchtgefahr einem Haftrichter vorgeführt werden, der über die Untersuchungshaft entscheidet.
Passanten verfolgen Täter nach Handtaschenraub am Königsplatz: Kripo sucht Zeugen
Kassel-Mitte: Am gestrigen Donnerstagmorgen ereignete sich am Kasseler Königsplatz ein Handtaschenraub, bei dem eine 64-jährige Frau leichte Verletzungen erlitt. Mehrere Passanten waren auf dem belebten Platz auf den Überfall aufmerksam geworden und hatten den flüchtenden Täter in der Innenstadt verfolgt. Der Unbekannte entledigte sich bei seiner Flucht schließlich der erbeuteten Handtasche, die mit vollständigem Inhalt wieder an das Opfer übergeben werden konnte. Die Beamten des Kommissariats 35 der Kasseler Kripo führen die weiteren Ermittlungen zu dem Überfall. Da bei Eintreffen der ersten Streifen nach dem Raub nur noch wenige Zeugen vor Ort waren, deren Personalien festgestellt werden konnten, suchen die Ermittler nun nach weiteren Hinweisgebern, die den Überfall oder die Flucht des Täters gesehen haben. Auch die Zeugen, die an der Verfolgung des Flüchtenden beteiligt waren oder relevante Beobachtungen im Zusammenhang mit der weggeworfenen Handtasche gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden.
Ereignet hatte sich der Raub am gestrigen Morgen gegen 10:05 Uhr. Zu dieser Zeit saß die 64-jährige Frau aus Kassel vor einer Drogerie am Königsplatz auf einer Bank. Ihren Rollator mit der am Griff hängenden Handtasche hatte die Kasselerin vor sich stehen, als plötzlich der Unbekannte auf sie zukam und nach der Tasche griff. Die 64-Jährige versuchte die Handtasche festzuhalten, woraufhin ihr der Täter mit einem unbekannten Gegenstand auf die Hand schlug und die Tasche schließlich an sich reißen konnte. Anschließend rannte der Unbekannte in Richtung „An der Garnisonskirche“ davon. Zeugen, die durch Hilferufe des Opfers und den umgefallenen Rollator auf den Überfall aufmerksam geworden waren, kümmerten sich um die Frau und alarmierten die Polizei. Weitere Passanten nahmen zu Fuß und auf dem Fahrrad die Verfolgung des Täters auf, die über den Entenanger in die Mittelgasse führte. Dort verliert sich die Spur des Räubers, der offenbar angesichts der ihm folgenden Zeugen die Handtasche vor der Hausnummer 35 weggeworfen hatte. Von ihm liegt folgende Beschreibung vor:
- 20 bis 35 Jahre alt, mittlere Statur, 1,70 bis 1,75 Meter groß,
Glatze, trug ein weißes T-Shirt und eine dunkle Hose.
Die sofort eingeleitete Fahndung durch zahlreiche Polizeistreifen führte nicht mehr zum Erfolg.
Zeugen, die an der Verfolgung des Täters beteiligt waren oder den Ermittlern des K 35 Hinweise im Zusammenhang mit dem Raub geben können, melden sich bitte bei der Kasseler Polizei unter Tel.: 0561-9100.
Gefährliches Spiel: Kinder legen Steine auf die Schienen
Körle (Schwalm-Eder-Kreis) (ots) – Zwei 12 und 13 Jahre alte Schüler aus
Schauenburg (Landkreis Kassel) waren gestern (15.7.) für die Sperrung der
Bahnstrecke im Bereich des Bahnhofs Körle verantwortlich. Die beiden Jungs
hielten sich unmittelbar an den Gleisen auf. Wie sich schnell herausstellte,
hatten beide Schottersteine auf die Schienen gelegt.
Der Lokführer eines Güterzuges entdeckte die Hindernisse auf den Schienen und
verständigte die Bundespolizei.
Gefährliches Spiel zugegeben
Auf Befragen durch die Bundespolizei gab einer der beiden Sprösslinge ihr
gefährliches Handeln zu. Die Bundespolizisten belehrten die Kinder und brachten
beide zu deren Onkel in Körle, bei dem sie offensichtlich zu Besuch waren.
Bahnstrecke gesperrt
Aus Sicherheitsgründen war die Bahnstrecke wegen des Vorfalls für rund 30
Minuten in beide Richtungen gesperrt. Dies führte zu erheblichen Verspätungen
für den Bahnverkehr.
Bundespolizeihubschrauber im Einsatz
Auch ein Hubschrauber der Bundespolizeifliegerstaffel in Fuldatal war wegen der
Teenager im Einsatz. Die Bundespolizeiinspektion Kassel hat ein
Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.
Hinweise erbeten:
Wer Personen, insbesondere Kinder, direkt an Bahngleisen beobachtet, wird
gebeten, sich unter der Tel.-Nr. 0561/81616-0 bzw. der kostenfreien
Service-Nummer der Bundespolizei 0800 6 888 000 oder über Internet
www.bundespolizei.de zu melden.
Sicherheitshinweise der Bundespolizei:
Die Bundespolizei warnt in diesem Zusammenhang ausdrücklich vor dem
lebensgefährlichen Aufenthalt in den Gleisen. Züge nähern sich fast lautlos und
können je nach Windrichtung oft erst sehr spät wahrgenommen werden.
Für eine Strecke von 100 Meter benötigen sie nur zwei Sekunden und haben einen
langen Bremsweg. Wer Gleise betritt, um dort beispielsweise Hindernisse zu
deponieren, bringt nicht nur sich selbst, sondern auch Dritte in Gefahr. Wenn
Züge Schnellbremsungen machen, werden Fahrgäste immer überrascht und können sich
durch Stürze oder umherfliegende Gegenstände verletzen.
Das Betreten von Bahnanlagen ist für Unbefugte verboten!
Züge können durch das Überfahren von Gegenständen entgleisen oder es entstehen
Schäden, die unter Umständen erst Wochen später zu Unfällen führen. Beim
Überfahren solcher Gegenstände spritzen diese mit hoher Geschwindigkeit weg und
gefährden umherstehende Personen erheblich.
Bei Unfällen können, neben strafrechtlichen Konsequenzen, möglicherweise auch
zivilrechtliche Folgen, in Form von Schadensersatzansprüchen auf die Verursacher
(bei Kinder meist die Eltern) zu kommen.