Mainz – Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat über die aktuelle Lage nach dem verheerenden Hochwasser in den Landkreisen Ahrweiler, Trier-Saarburg, Eifelkreis Bitburg-Prüm und der Vulkaneifel sowie in Bernkastel-Wittlich, Mayen-Koblenz und der Stadt Trier informiert. „Das Leid nimmt zu und unsere Gedanken sind fest bei den Menschen, die alles verloren haben. Wir haben zur Stunde 60 Tote zu beklagen und es ist zu befürchten, dass diese Zahl noch weiter ansteigen wird. Zahlreiche Menschen gelten noch als vermisst. Wir geben die Hoffnung nicht auf. Die Menschen können sich darauf verlassen, dass alle Kräfte im Land zusammenstehen, von den Kommunen bis zum Bund. Auch unter schwierigsten Bedingungen setzen wir alles daran, Leben zu retten, Schäden zu beseitigen und weitere Gefahren abzuwenden. Ich kann den Einsatzkräften gar nicht genug danken. Viele sind seit 36 Stunden im Einsatz. Was Sie leisten, ist beispiellos“, so die Ministerpräsidentin.
Die ganze Nacht hindurch seien die Arbeiten in den Katastrophengebieten weiter vorangeschritten. Besonders stark sei der Landkreis Ahrweiler betroffen. Entlang der Ahr sind ganze Ortschaften von den Wassermassen überflutet worden. Es kam zu schweren Überschwemmungen und Verwüstungen. Besonders betroffen sind die Gemeinden Schuld, Insul, Dümpelfeld, Altenahr, Mayschoß, Ahrbrück, Dernau, Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig. „Teilweise sind Bereiche von Ortschaften noch schwer oder nur teilweise zugänglich. Hubschrauber der Polizei aus verschiedenen Bundesländern und der Bundeswehr haben bis gestern Abend über 320 Menschen aus den eingeschlossenen Gebieten retten können. Wir stehen mit allen Bundesländern in Kontakt und werden von Einheiten aus dem Inland und dem europäischen Ausland unterstützt. Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Ohnehin sei die Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft vor allem aus der rheinland-pfälzischen Bevölkerung riesengroß. „Diese nationale Katastrophe zeigt einmal mehr: Rheinland-Pfalz steht in dieser schwierigen Zeit zusammen. Das macht mich unglaublich stolz“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Fast minütlich gingen private Angebote der finanziellen Unterstützung ein. Darauf habe die Landesregierung reagiert und ein Spendenkonto eingerichtet.
Wer spenden möchte, kann dies tun unter dem
Kennwort „Katastrophenhilfe Hochwasser“ auf das
Konto der Landeshauptkasse Mainz
IBAN: DE78 5505 0120 0200 3006 06
BIC: MALADE51MNZ
„Alleine schaffen wir das nicht, schon gar nicht die Kommunen in den zerstörten Regionen. Es wird noch ein langer Weg sein, bis diese Tragödie bei den Menschen überwunden ist und die betroffenen Gebiete wiederaufgebaut sind“, so die Ministerpräsidentin.
Die Schäden sind so gewaltig, dass wir noch lange Zeit für einen geordneten Wiederaufbau brauchen werden.
Die Landesregierung hat eine „Stabstelle Wiederaufbau“ im Innenministerium beschlossen.
Auch das DRK ruft zu Spenden auf
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) sieht für viele Menschen in den Katastrophengebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz noch keine Entspannung. „Die Lage ist verheerend und bleibt weiterhin bedrohlich. Es geht immer noch darum, Leben zu retten und Menschen mit dem Notwendigsten zu versorgen“, sagt DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt. Viele Ortschaften seien nach wie vor unzugänglich. Mehr als 3.500 DRK-Helferinnen und Helfer seien vor Ort im Dauereinsatz. Unterstützung erhielten sie vom DRK-Generalsekretariat und DRK-Landesverbänden aus ganz Deutschland. Das DRK ruft außerdem zu Spenden für die von der Katastrophe betroffenen Menschen auf.
Das DRK ist in den Hochwassergebieten im Westen Deutschlands im Dauereinsatz.
„Die ehrenamtlichen und hauptamtlichen DRK-Helferinnen und Helfer sind pausenlos im Einsatz, um Menschen aus Wohnungen, Pflegeheimen und KIiniken zu evakuieren und sie anschließend zu versorgen. Viele gefährden sich dabei selbst. Für diesen unermüdlichen Einsatz gilt ihnen mein Dank und allergrößter Respekt. Wir stellen uns nach Lage der Dinge darauf ein, dass die betroffenen Menschen in den Katastrophengebieten auf Tage und Wochen hinaus auf unsere Unterstützung angewiesen sind. Viele haben ihr ganzes Hab und Gut verloren“, sagt DRK-Präsidentin Hasselfeldt.
Das DRK rät Spontanhelfern von außerhalb dringend davon ab, einfach in die Katastrophengebiete zu reisen. Das würde die koordinierten Hilfsmaßnahmen gefährden. Freiwillige Helfer in den betroffenen Gebieten sollten sich an die jeweiligen Landkreisverwaltungen wenden, die die Katastropheneinsätze koordinieren.
Sachspenden werden zentral nicht entgegengenommen. Das DRK bittet jedoch um Geldspenden, um die betroffenen Menschen unterstützen zu können: