Im Handwerk fehlt an es Mitarbeitern und insbesondere an Auszubildenden, allerdings scheint diese Problematik nicht in allen Branchen gleich zu sein. Es gibt durchaus Handwerksberufe, welche sich einer großen Beliebtheit erfreuen – dies (oder vor allem) auch in den Metropolen.
Handwerkliche Ausbildungen werden gefragter
Die jungen Berufsstarter hatten in Bezug auf handwerkliche Ausbildungen wohl sehr auf handwerkliche Ausbildungen Wert gelegt. Insbesondere in der KFZ- und Friseurbranche gab es ein großes Interesse, dies belegen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes auf die Frage, welche handwerkliche Ausbildungen auf großes Interesse stoßen.
Etwa 140.600 Deutsche hatten 2018 eine handwerkliche Ausbildung begonnen, das sind 30.000 weniger Lehrverträge als noch vor 10 Jahren. Circa 71.000 Stellen gingen auf Frauen zurück, welche sich für die Ausbildung zur Friseurin interessiert hatten. Die Ausbildung zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk belegt damit den 2. Platz (bei weiblichen Bewerberinnen) – 4.300 Verträge.
Bei den männlichen Bewerbern waren es überwiegend technische Berufe, so zum Beispiel die Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker, dieser Beruf belegte den 1. Platz mit 20.300 Verträgen, aber gefolgt von den Elektrikern mit 13.700 Verträgen. Die Automobilbranche ist für Frauen scheinbar sehr uninteressant, denn nur 2.000 Ausbildungsverträge wurden zur Automobilkauffrau unterzeichnet. Zudem wollten nur 830 Frauen KFZ-Mechatronikerin werden, dieses Bild zeigt sich ähnlich bei Männern, welche den Friseurberuf erlernen möchten (circa 2.500).
Besonders beliebt (insbesondere auch in den Metropolen von Baden-Württemberg und darüber hinaus aufgrund des Angebots), waren die bürokaufmännischen Ausbildungen, denn 2018 hatten diese 522.000 neue Auszubildende erhalten – davon hatten sich 27.400 für eine Ausbildung zum Büromanagement interessiert. Beim Einzelhandel sind es fast ähnlich viele neue Azubis gewesen.
Ein äußerst wichtiger Bereich ist aber die Digitalisierung und dies ist auch bei den Auszubildenden angekommen. Hier zeichnet sich nämlich ein erheblicher Trend ab, denn der Beruf des Fachinformatikers gewinnt immer mehr an Attraktivität, dies war noch vor einigen Jahren anders. Der IT-Beruf belegt im Ranking bezüglich der Beliebtheit den 7. Platz.
In den Jahren 2017 waren es nur 13.000 unterzeichnete Ausbildungsverträge, ein Jahr später waren es schon 15.000 Verträge und es ist anzunehmen, dass die Zahl weiter steigen wird. Insbesondere ab 2025 ist ein hohes Wachstum wahrscheinlich.
Weiterhin wichtig aber unbeliebt bleiben die Ausbildungen in Gastronomie und Hotellerie. Insbesondere die Gastronomie hat ein großes Problem damit, den richtigen Nachwuchs zu finden.
Was fasziniert an handwerklichen Berufen?
Handwerkliche Berufe werden immer beliebter, da ein Auszubildender sieht, was er geschaffen beziehungsweise geleistet hat. Das motiviert zusätzlich und ein weiterer Faktor dürfte auch das kollegiale Zusammenarbeiten sein, denn anstatt den Arbeitsalltag im Büro zu verbringen, wird gemeinsam an einer Lösung für die unterschiedlichsten Dinge gearbeitet.
Ein weiterer Faktor scheint zu sein, dass mit sehr interessanten Maschinen gearbeitet wird. In der CNC-Branche ist das beispielsweise eine Karusselldrehmaschine, diese dient der Metall- und Blechverarbeitung. Dann sind es aber auch die weiteren Utensilien, wie die Aufspannplatte T Nut, welche die Arbeit vereinfachen, aber insbesondere bei Auszubildenden für Faszination sorgen.
Im Bereich KFZ ist es wiederum der Ein- oder Ausbau von Ersatzteilen oder die Problemfindung. Das ist für die meisten Auszubildenden ebenfalls ein Highlight, denn so wird eben nicht stupide gearbeitet, sondern tatsächlich etwas geleistet. Was Azubis wollen, hat die IHK aus Mittelfranken ebenfalls zusammengefasst.