Kaiserslautern – Für Patienten, die an schweren Nierenerkrankungen leiden, kann die Dialyse lebensrettend sein.
Mit dieser Behandlung gehen jedoch auch massive Einschränkungen und eine verkürzte Lebensdauer einher.
„In vielen Fällen ist eine Nierentransplantation die bessere Alternative“,
sagt Dr. med. Thomas Rath, Leitender Arzt der Abteilung für Nephrologie und Transplantationsmedizin am Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern.
Die Dialyse kann Menschen mit schweren Nierenerkrankungen wie Diabetes oder chronischem Bluthochdruck das Leben retten.
„Aber eine Dialysebehandlung ist niemals so gut wie eine funktionierende Niere“,
sagt Dr. Rath. Denn: Menschen an der Dialyse müssten eine ganze Reihe bedeutender Einschränkungen auf sich nehmen, zum Beispiel im Hinblick auf Ernährung und tägliche Trinkmenge. Hinzu komme die zeitliche Belastung durch die Dialysebehandlungen, unabhängig davon, ob diese in einem Dialysezentrum oder in der häuslichen Umgebung als Heimdialyse durchgeführt werden.
„All dies führt dazu, dass die Lebensqualität von Menschen an der Dialyse schlechter ist als die von Nierengesunden“,
weiß der Nephrologe.
„Zusätzlich führt die auf Dauer unzureichende Entgiftung des Körpers trotz Dialyse zu einer vermehrten Zahl medizinischer Komplikationen und zu einer Verkürzung des Lebens der Menschen an der Dialyse.“
Nach einer Transplantation ändere sich dies: Menschen, die transplantiert sind, hätten im Vergleich zu Menschen an der Dialyse eine bessere Lebensqualität und weniger Einschränkungen im Alltag, so Dr. Rath. Darüber hinaus würden sie mit einer Nierentransplantation Lebenszeit hinzugewinnen.
„Transplantierte Patienten leben länger als Dialysepatienten. Dialyse ist gut, Transplantation ist besser“,
sagt der Mediziner.
Aktuell ist die durchschnittliche Wartezeit für eine Niere in Deutschland 8 Jahre.
„Sie hat in den letzten Jahren leider deutlich zugenommen“,
berichtet Dr. Rath. Früher mussten die Patienten im Durchschnitt circa 4 bis 5 Jahre auf eine Spenderniere warten. Das Problem ist, dass viele Menschen transplantiert werden wollen, aber die Zahl der zur Verfügung stehenden Organspendenden leider nicht hoch genug ist. Aus diesem Missverhältnis resultiert die durchschnittliche Wartezeit von 8 Jahren.
Liegt für einen Patienten auf der Warteliste ein entsprechendes Organangebot vor, so wird das Transplantationszentrum des Westpfalz-Klinikums in Kaiserslautern durch Eurotransplant informiert. Ärzte und Ärztinnen der Nephrologie und der Transplantationschirurgie überprüfen das vorliegende Angebot, informieren den Patienten und führen die Transplantation so rasch wie möglich durch.
„All dies geschieht Tag und Nacht, rund um die Uhr und jeden Tag des Jahres“,
berichtet der Leiter der Nephrologie.
Seit Bestehen der Abteilung für Nephrologie und Transplantationsmedizin sind am Westpfalz-Klinikum schon mehr als 1200 Nieren transplantiert worden.