Rhein-Neckar: Zwischenbilanz: 2x Gold, 1x Bronze, 7x Platz 4, 15x Platz 5-10 Vorfreude auf weitere Erfolge bei den Paralympics

Heidelberg – Die Spiele der XXXII. Olympiade in Tokio sind Geschichte und die Metropolregion Rhein-Neckar hatte noch nie einen größeren Anteil an den Erfolgen der deutschen Olympiamannschaft.

An vorderster Stelle stehen die beiden Goldmedaillisten Malaika Mihambo und Max Lemke. Die nach Europameister- und Weltmeistertitel jetzt als Olympiasiegerin gekrönte Weitspringerin erreichte mit genau sieben Metern das langersehnte Ziel. Der Kanute, der als dreimaliger Serienweltmeister zu den Spielen reiste, zeigte am letzten Tag der Wettkämpfe im Vierer-Kajak eine Top-Leistung und erkämpfte Gold. Der mit der Bronzemedaille belohnte Ringer Denis Kudla wiederholte seinen Erfolg von Rio de Janeiro 2016 und errang nach denkbar knappem Ausscheiden im Halbfinale sensationell den Treppchen-Platz in Tokio. Paris 2024 könnten seine dritten Spiele werden, er sieht sich noch nicht auf dem Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit.

„Beide Medaillen sind nicht vergleichbar. In Rio war es eine Überraschung, dass ich eine Medaille gewann. Jetzt hat sich über fünf Jahre Druck aufgebaut und die Bestätigung der Medaille war fast eine Erlösung für mich. Aber schöner war es definitiv in Rio, denn meine Familie und Freunde waren vor Ort mit dabei, die ich nach dem Kampf direkt umarmen konnte.“

OSP-Präsident Dr. Martin Lenz freut sich: „Noch nie war der Beitrag der Region zur Medaillenspiegel-Position des Team Deutschland stärker. Mit drei Medaillen, zahlreichen Bestleistungen und insgesamt 25 TopTen-Platzierungen können alle 37 Athletinnen und Athleten stolz auf sich und ihre Leistungen sein.“

Die sieben Viertplatzierten aus der Region zeigen: unser Olympiateam ist über die Podiumsplätze hinaus insgesamt Weltspitze. So schwamm etwa der 23- jährige Schwimmer Henning Mühlleitner über 400 Meter Freistil persönliche Bestleistung, nur zwei Zehntel fehlten ihm zu Bronze. „Jetzt ist es natürlich die Blechmedaille oder Holzmedaille oder wie auch immer man es nennen mag, aber das stört mich relativ wenig“, sagte Mühlleitner mit einem Lächeln.

Die Freude über die starke Leistung bei seinen ersten Olympischen Spielen war ihm anzusehen. OSP-Leiter Daniel Strigel und Vorstand des Team Tokio Gert Bartmann zeigen sich äußerst zufrieden mit allen Ergebnissen: “Wir freuen uns unglaublich mit zwei Olympiasiegern, einem Bronzegewinner, sieben Viertplatzierten und weiteren 15 Top-Ten-Platzierungen aus der Region. Es ist überhaupt nicht selbstverständlich, dass man als vermeintlicher Favorit seine Bestleistung auch auf den Tag genau zeigt, allein die äußeren Umstände sind teilweise unberechenbar.“ Der siegreiche Kanute Max Lemke erzählte beispielsweise von glatten Hafenwänden, die Wellen im Gegensatz zu natürlichen Ufern nicht brechen, sondern wieder zurückprallen lassen. „Wenn dann ein Motorboot mit Schiedsrichter zwei Minuten vor Rennbeginn durch den Hafen düst, kann es im Rennen schon sein, dass eine Welle behindert.“

Frank Mantek, Sportdirektor des Bundesverbandes deutscher Gewichtheber und Sportdirektor im Team Tokio Rhein-Neckar erlebte die Spiele vor Ort. „Das waren sehr gut organisierte Spiele eben unter den aktuellen Bedingungen. Besser kann man es eigentlich nicht machen.“ Auch aus sportlicher Sicht zeigt auch er sich hochzufrieden: „Die Vorbereitung in den letzten 1 ½ Jahren war sicherlich von vielen Hindernissen begleitet, wenige Wettkämpfe, veränderte Trainingsbedingungen usw. Auch das sind Faktoren, die ein Athlet verarbeiten muss. Umso beachtlicher sind die Ergebnisse.“

Die Abschlussbilanz des Team Tokio Metropolregion Rhein-Neckar wird nach den Paralympics gezogen, die am 25. August eröffnet werden. Die Para-Judoka Nikolai Kornhass und Oliver Upmann sowie Rollstuhl-Basketballerin Svenja Mayer wollen dann ihre persönlichen Bestleistungen zeigen.

Die Erfolge im Überblick:

Olympiasiegerin Weitsprung Malaika Mihambo

Olympiasieger Kanu-Vierer Max Lemke

Bronzemedaille Ringen bis 87kg Denis Kudla

Weitere Top-Ten Platzierungen (7x Vierplatzierte plus 15x Fünf- bis Zehnplatzierte):

Gewichtheben:
7. Platz Nico Müller
9. Platz Simon Brandhuber
10. Platz Sabine Kusterer
10. Platz Lisa Marie Schweizer

Schwimmen:
4. Platz/7. Platz
(Freistil 400m/4x200m) Henning Mühlleitner
6. Platz/ 10. Platz
(4x200m Freistil/4×100 Meter Lagen Mixed) Annika Bruhn
10. Platz
(100m Brust) Fabian Schwingenschlögl

Hockey:
4. Platz Alexander Stadler, Linus Müller,
Justus Weigand, Paul-Philipp Kaufmann
7. Platz Sonja Zimmermann

Leichtathletik:
9. Platz Stabhochsprung Oleg Zernikel
10. Platz 400 Meter Nadine Gonska

Handball:
7. Platz Uwe Gensheimer, Jannik Kohlbacher, Juri Knorr

Tischtennis:
4. Platz/7. Platz
Team/Mixed Petrissa Solja

Ringen:
8. Platz Eduard Popp

Kanurennsport:
4. Platz Sophie Koch


Übersicht aller Ergebnisse:
https://team-tokio-mrn.de/teams/team-tokio/


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