Ladenburg – Im Kunstraum und Jazzclub Leicht und Selig in Ladenburg wird ab dem 21.11.2021 eine Ausstellung von Werken Jochen Dewerths zu sehen sein, ausschließlich Zeichnungen, unterschiedlicher Größe, in Öl, Ölkreide, Buntstift und Bleistift.
Zur Einstimmung Auszüge aus einer Rede von Frau Dr. Annette Reich, Kunsthistorikerin und stellvertretende Direktorin des Museums Pfalzgalerie Kaiserslautern, zu den Werken des Künstlers:
„Ein Kunstwerk sollte uns immer beibringen, dass wir nicht gesehen haben, was vor unseren Augen liegt.“ (Paul Valery) – und ergänzend in diesem Zusammenhang ein Zitat Rodins: „Der Künstler macht sichtbar, was vorher unsichtbar war.“
Beide Erkenntnisse zeigen sich beim Betrachten der Werke von Jochen Dewerth eingelöst. Seine Arbeiten erfordern mehr als nur einen Blick; sie verlangen die Beteiligung des Betrachters.
Das Weglassen, das den Effekt und das Gefühl auf das konzentriert, was übrigbleibt, oder auf das, was fehlt – nur bekannte und vertraute Formen erlauben dieses Spiel.
Genauso wichtig wie die menschliche Figur selbst, ist bei Dewerth der Raum – oder der Umraum – in dem sich die Figur befindet. Einerseits wird Raum als die Welt aufgefasst, in der wir leben, in unmittelbarer Verbindung bzw. Konfrontation mit äußeren Einflüssen, Begegnungen, Erlebnissen – sozusagen der reale, begrenzte Raum.
Andererseits definiert Dewerth den Raum nicht durch reale Gegenständlichkeit – keine Andeutungen von Landschaft, Architektur etc. sind auszumachen, vielmehr geht es ihm auch um den unbegrenzten, also grenzenlosen Raum, den Weltraum, das All, die Unendlichkeit.
Räumlichkeit, das Wahrnehmen von Vorder- und Hintergrund, das Sichtbarmachen von Tiefe wird zum Thema. Dabei bedient sich Dewerth einer neuen Arbeitsweise. Er verwendet Folien, die er collageartig in seine Bilder integriert und dadurch eine zusätzliche räumliche Ebene schafft.
Auf diesen Folienfragmenten können sich Kopien, Repros seiner Originale befinden oder sie werden nochmals übermalt – über die Ränder hinaus. Gesprühte Farbe wird sichtbar, Unschärfen stellen sich ein.
Es ist ein Spiel mit der Wahrnehmung, auf diese Weise wird Farbraum erschlossen, Raum potenziert sich. Eine erstaunliche Wirkung, die Sie bei Ihrem Besuch erleben können.
Vita Jochen Dewerth
Geboren 1956 in Kaiserslautern
ab 1979 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, Gaststudium in Berlin,
Rückkehr 1986/87 nach Stuttgart, Schüler bei Sonderborg
2000 Pfalzpreis für bildende Kunst des Bezirksverbands Pfalz, Sparte Malerei;
Seit 2001 Einzelausstellung Museum Pfalzgalerie, Ausstellungstätigkeit auch im Ausland, wie Frankreich oder Schweiz.
21.11.21 – 31.12.21
Ausstellungseröffnung 16 Uhr
Eintritt Frei
mit musikalischer Untermalung
Leicht & Selig
Kunstraum und Jazzclub
Hauptstr. 64
68526 Ladenburg
http://www.leicht-und-selig.de