Kaiserslautern – Die TU Kaiserslautern (TUK) forscht für die Zukunft: Zum Beispiel, indem sie in den strategischen Forschungsfeldern „Ressourceneffizienz und nachhaltige Entwicklung“ sowie „Membran- und Systembiologie, Bioanalytik“ die Grundlagen für nachhaltiges Bauen und neue biotechnologische Wirkstoffe sowie Herstellungsprozesse schafft. Das Land Rheinland-Pfalz stellt hierfür 1 Mio. Euro bereit, um die Forschung in den Bereichen Nachhaltigkeit und Biotechnologie zu fördern und so die nationale und internationale Wettbewerbsposition der TUK zu stärken. Am Freitag, den 3. Dezember, überreichte Staatsekretär Dr. Denis Alt den zugehörigen Förderbescheid an TUK-Präsident Prof. Dr. Arnd Poetzsch-Heffter.
Von den Landesmitteln fließen 850.000 Euro in die Biotechnologieforschung, die im strategischen Forschungsfeld „Membran- und Systembiologie, Bioanalytik“ verortet ist. Rund 150.000 Euro investiert die TUK in die Forschung zum nachhaltigen Bauen und stärkt damit das strategische Forschungsfeld „Ressourceneffizienz und nachhaltige Entwicklung“.
„Die biotechnologische Wirkstoffproduktion und das ressourceneffiziente Bauen sind beides große Zukunftsthemen, die wir zum Nutzen von Mensch und Gesellschaft mit exzellenter Forschung mitgestalten möchten“,
erklärte TUK-Präsident Prof. Dr. Arnd Poetzsch-Heffter anlässlich der Übergabe des Förderbescheids.
„Wir bedanken uns herzlich beim Land Rheinland-Pfalz für die große finanzielle Zuwendung. Damit können wir nicht nur die zugehörigen strategischen Forschungsfelder, die in unserem Hochschulentwicklungsplan verankert sind, ausstattungsseitig stärken, sondern auch damit verbundene Einrichtungen der Forschungsinitiative des Landes wie der Potentialbereich NanoKat, der eine effizientere Nutzung von Rohstoffen im Blick hat, komplementieren und uns – über den systembiologischen Fokus des Profilbereichs BioComp hinaus – in der Biotechnologie noch breiter aufstellen.“
„Die Forschungspolitik des Landes ist auf Langfristigkeit angelegt, nur so sind Forschungserfolge, wie die Entwicklung eines Covid-Impfstoffes möglich. Für uns nimmt Forschung zur Nachhaltigkeit und insbesondere zur Biotechnologie eine wichtige Stellung ein. Daher stärken wir die Grundlagenforschung und die anwendungsorientierte Forschung landesweit in forschungsstarken Regionen und an forschungsstarken Einrichtungen, so auch an der Technischen Universität Kaiserslautern. Das stärkt die nationale und internationale Wettbewerbsposition der TU Kaiserslautern und des Landes auf diesen beiden gesellschaftlich relevanten Gebieten“,
sagte Wissenschaftsstaatssekretär Dr. Denis Alt.
Im strategischen Forschungsfeld „Membran- und Systembiologie, Bioanalytik“ verfolgt die TUK gleich mehrere Ansätze der modernen Biotechnologie. Im Mittelpunkt steht die Erforschung biotechnologisch relevanter Organismen wie Algen, Cyanobakterien, Kolibakterien (E. coli) oder Hefen, die biotechnologische Wirkstoffforschung sowie das Hochskalieren von biotechnologischen Prozessen. Die Landesmittel werden ebenso in die Anschaffung von spezialisierten Geräten bzw. Messsystemen fließen, die die beteiligten Arbeitsgruppen aus der Biologie, Chemie und Verfahrenstechnik künftig gemeinsam nutzen können. Hier stehen unter anderem verbesserte Anzuchtbedingungen für die zu untersuchenden Organismen, die Charakterisierung und Aufreinigung von biotechnologisch produzierten Wirkstoffen sowie die Produktion von pharmazeutisch relevanten Produkten in Bioreaktoren, sprich im industriellen Maßstab, im Fokus.
Das strategische Forschungsfeld „Ressourceneffizienz und nachhaltige Entwicklung“ beschäftigt sich unter anderem mit nachhaltig produzierten Baustoffen. Die Landesmittel sind für eine apparative Ausstattung vorgesehen, mit deren Hilfe sich Mikroorganismen, die Calciumcarbonat als emissionsfreundlichen Zementersatz herstellen, besser im Labor kultivieren lassen. Zudem will die TUK mit Spezialgeräten die Holzbauforschung der TUK weiter stärken, um die Entwicklung von rückbaubaren Bauteilen – Grundlage einer kreislaufeffektiven Bauweise – voranzutreiben. Ein dritter Investitionsbereich ist die Forschung zur Bauwerksüberwachung von Brücken. Hier werden die Forschenden künftig ein spezialisiertes Vermessungssystem einsetzen, um Dehnungsvorgänge im Tragwerk besser verstehen und damit die Lebensdauer der Bauwerke vorhersehbarer machen zu können.