Heidelberg: Stadtnotizen 17.01.2022

Heidelberg – News, Termine, Kulturelles, Politik und Wissenswertes.


„Bundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik 2024“ in Heidelberg

Die Stadt Heidelberg wird Gastgeberin des „Bundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik 2024“. Das teilte Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner am Montag, 17. Januar 2022, im Rahmen einer Pressekonferenz mit. Der jährlich stattfindende Bundeskongress ist das zentrale Forum für Stadtentwicklungspolitik in Deutschland.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Für eine nachhaltige und innovative Stadtentwicklung haben wir in Heidelberg bereits viele gute Beispiele: von der Bahnstadt über die Entwicklung der Konversionsflächen und die IBA bis hin zu unserem Zukunftsstadtteil PHV. Deshalb ist Heidelberg als Veranstaltungsort des Bundeskongresses wie geschaffen. Ich freue mich sehr, dass die Bundesministerin unserer Einladung gefolgt ist und den Bundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik 2024 in Heidelberg ausrichten möchte. Wir werden hier unsere Projekte und neuen Ideen mit einer breiten Fachöffentlichkeit aus ganz Deutschland und Vertretern aus Bund, Ländern und Kommunen diskutieren.“

Sowohl von ihrer Lage in der Metropolregion Rhein-Neckar her, als auch als Beispiel einer lebenswerten Stadt sei Heidelberg ein sehr guter Ort für die Ausrichtung des Bundeskongresses der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, schreibt die neue Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Klara Geywitz in ihrem Brief an die Stadt Heidelberg. Darin bedankt sich Bundesministerin Geywitz für die Bewerbung und lobt das Engagement der Stadt: „Durch die zahlreichen städtebaulichen und stadtentwicklungsplanerischen Aufgaben und Projekte, mit denen Sie sich befassen und die Themen der Internationalen Bauausstellung ‚Wissen schafft Stadt‘ ist Ihre Stadt darüber hinaus ein Beispiel dafür, wie die Ziele der Neuen Leipzig-Charta wirkungsvoll umgesetzt werden.“

Der Bundeskongress wird von der Initiative „Nationale Stadtentwicklungspolitik“ ausgerichtet, einer 2007 gegründeten Gemeinschaftsinitiative von Bund, Ländern und Kommunen. Er findet jedes Jahr an einem anderen Standort statt. Bei den Bundeskongressen diskutiert eine breite Fachöffentlichkeit über Inhalte, Ziele und aktuelle Fragen der Stadtentwicklungspolitik. Darüber hinaus werden anhand beispielhafter Projekte und Verfahren aus dem In- und Ausland neue Ideen und Ansätze präsentiert. Es werden rund 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem In- und Ausland erwartet. Der Bundeskongress wird drei Tage dauern und soll voraussichtlich in der sanierten Stadthalle oder im neuen Konferenzzentrum in der Bahnstadt stattfinden.


Heidelberg forstet auf: Das erste „Klimawäldchen“ kommt

Die Stadt Heidelberg forstet auf: Im Stadtteil Pfaffengrund entsteht in Kürze das erste der geplanten „Klimawäldchen“. Ab Februar 2022 werden auf dem Platz am Südende des Kranichwegs rund 300 Forstpflanzen eingesetzt. Es handelt sich um 80 bis 120 Zentimeter hohe junge Bäume verschiedener Arten. Ein Gehölzsaum wird den Platz einfassen, so dass rund drei Viertel des Areals bepflanzt sein werden: ein kleiner Wald entsteht. Das verbleibende Viertel besteht aus einer Boule- und einer Rasenfläche. Die Boulefläche wird aufgearbeitet und eingezäunt, um sie vor Verunreinigungen aller Art zu schützen.

Überdies wird ein weiterer kleiner Grüngürtel im Spitzgewann in der Bahnstadt mit 44 Bäumen bepflanzt. Diese Fläche ist bisher mit standortfremden Blaufichten bepflanzt, die in den vergangenen Hitzesommern abgestorben und generell nicht mehr zukunftsfähig sind. Dort werden nicht nur neue Bäume, sondern auch blühende Gehölze gepflanzt – als Ergänzung zu den nahegelegenen Kleingärten sowie landwirtschaftlich genutzten Wiesen und Feldern. Am Nordende des Flurstücks wird die Stadt zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität eine Tisch-Bank-Kombination aufstellen. Diese Information wird dem Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität am Mittwoch, 19. Januar 2022, zur Kenntnis gegeben.

Insgesamt sollen am Kranichweg rund 2.600 Quadratmeter bepflanzt werden, am Spitzgewann etwa 2.100 Quadratmeter. Die beiden Aufforstungen kosten rund 148.000 Euro. Als Folgekosten veranschlagt das Landschafts- und Forstamt für die Pflege und Baumkontrolle jährlich circa 15.000 Euro.

Die „Klimawäldchen“ sollen das Mikroklima in den Stadtteilen verbessern und innerstädtischen Lebensraum für Tiere und Pflanzen bieten. Die Wäldchen sind einer der ersten 30 konkreten Vorschläge des großen Klimaschutz-Aktionsplans der Stadt Heidelberg.

Schwierige Suche: Innerstädtisch gibt es nicht viele freie Flächen

Die Flächen im Pfaffengrund und in der Bahnstadt gehören der Stadt. Deshalb können die Bäume dort schnell und ohne großen Abstimmungsaufwand gepflanzt werden. Denn die Flächensuche für die Wäldchen ist schwierig, da es innerstädtisch nicht viele freie und geeignete Flächen gibt. Zudem existieren teilweise sich widersprechende Ansprüche, beispielsweise landwirtschaftliche Interessen, Umweltbelange, Vorrangzonen für den Hochwasserschutz oder Festlegungen aus früheren Planungen.

#hd4climate: Heidelberg ist Vorreiter beim Klimaschutz

Heidelberg will seine Vorreiterrolle im Umwelt- und Klimaschutz weiter ausbauen. Das Ziel: Bis spätestens 2050 will Heidelberg klimaneutral sein. Auf seinem Weg dorthin hat Heidelberg im November 2019 einen großen Klimaschutz-Aktionsplan mit den ersten 30 konkreten Vorschlägen aufgelegt. Dieser Aktionsplan legt Ziele und Prioritäten innerhalb des „Masterplan 100% Klimaschutz“ fest (www.heidelberg.de/masterplan100). Die Vorschläge betreffen alle Lebensbereiche, von Bauen und Wohnen, Ernährung und Konsum über die naturnahe Stadtgestaltung bis zur Mobilität (#hd4climate).


Städtisches Fortbildungsangebot für Engagierte 
in Heidelberger Vereinen – Zwei Veranstaltungen im Januar gemeinsam mit der Volkshochschule

Die Stadt Heidelberg bietet Fortbildungsangebote für ehrenamtlich Engagierte in Heidelberger Vereinen an. Die Fortbildungen werden von der Koordinierungsstelle Bürgerengagement im Referat des Oberbürgermeisters inhaltlich koordiniert und finanziell unterstützt. Organisiert und durchgeführt werden sie von der Volkshochschule Heidelberg.

Die nächste Veranstaltung findet am Donnerstag, 20. Januar 2022, von 18 bis 21 Uhr statt: In einem Online-Kurs geht es um die erfolgreiche Nachwuchsgewinnung in Vereinen. Beantwortet werden unter anderem folgende Fragen: Welche Kanäle stehen zur Akquise zur Verfügung? Wo und wie können heutzutage Vereine junge Menschen erreichen? Was sind wichtige Schlüsselfaktoren für erfolgreiche Nachwuchsgewinnung? Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten praxiserprobte Tipps, wie sie neue Aktionen richtig setzen und worauf es bei der Mitgliedergewinnung ankommt. Der Referent, Matthias Tausch, ist Vorsitzender eines Vereins und seit Jahren beratend für Vereine tätig.

Die Buchhalterin Margot Mulitze stellt am Samstag, 29. Januar 2022, von 10 bis 17 Uhr in der Volkshochschule, Bergheimer Straße 76, die Vereinsbuchführung in der Praxis vor. Im ersten Teil wird die Buchhaltung anhand eines Mustervereins mit Excel durchgeführt. Im zweiten Teil lernen Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Buchen mit einer Software kennen und erfahren, wie die Systematik der Excel-Tabelle in einer Software abgebildet wird. Weitere Kurse zum Vereinsrecht sowie zum Datenschutz finden im Februar 2022 statt.

Für alle Seminare gilt: Die Mitgliedschaft in einem Verein ist Voraussetzung für die Teilnahme. Die Stadt Heidelberg fördert das Fortbildungsangebot für Heidelberger Vereine. Vereinsmitglieder zahlen einen Eigenanteil. Die Anmeldung ist nur telefonisch möglich unter 06221 911911 oder 06221 911971. Allgemeine Fragen zum städtischen Fortbildungsangebot für Vereine und für Anregungen beantwortet die Koordinierungsstelle Bürgerengagement bei der Stadt unter E-Mail buergerengagement@heidelberg.de.

Weitere Informationen unter www.heidelberg.de/buergerengagement und www.vhs-hd.de.


Testungen an Kitas und Schulen sind gut angelaufen – Stadt hat derzeit ausreichend Testmaterial zur Verfügung – weitere Bestellungen auf dem Weg

In der ersten Woche nach den Weihnachtsferien sind an den Heidelberger Schulen und Kindertageseinrichtungen die erweiterten Testungen angelaufen.

Schulen: An den Schulen galt eine tägliche Testpflicht für die Schülerinnen und Schüler. Ab diesem Montag, 17. Januar 2022, bis zu den Faschingsferien stehen dann drei Antigenschnelltests oder zwei PCR-Testungen für die Kinder und Jugendlichen auf dem Pflichtprogramm, wenn sie nicht geboostert sind oder genesen und zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten haben. Mit rund 80.000 Tests pro Woche versorgt die Stadt die Heidelberger Schulen aus dem Kontingent des Landes. Durch die vorausschauende Bevorratung im vergangenen Jahr sind auch mit der Erweiterung der Testfrequenz keine Engpässe aufgetreten. „An den Schulen gibt es, was die Testungen anbelangt, mittlerweile eine eingeübte Routine. Uns hat keine Nachricht erreicht, dass es irgendwo zu größeren Beeinträchtigungen gekommen ist“, erklärt Stephan Brühl, Leiter des Amtes für Schule und Bildung der Stadt Heidelberg.

Kindertageseinrichtungen (Kitas): Über die Corona-Verordnung des Landes neu geregelt, besteht im Kita-Bereich und in der Kindertagespflege seit vergangener Woche eine Testpflicht. Sie ersetzt die bisherige freiwillige Testmöglichkeit für Kinder und umfasst in jeder Woche entweder drei Schnelltests oder zwei PCR-Tests. Kinder, die das erste Lebensjahr noch nicht vollendet haben, sind hiervon ausgenommen, ebenso vollständig gegen COVID-19 Geimpfte oder Genesene, die eine Auffrischungsimpfung erhalten haben. Die Testung erfolgt in der Regel durch die Eltern zu Hause per Schnelltest. Das Land hatte die neue Corona-Verordnung erst am Wochenende vor dem ersten Testtag veröffentlicht. In der Umsetzung hatte das sowohl die Stadtverwaltung als auch Kitas und Eltern organisatorisch vor Herausforderungen gestellt. Dennoch hat sich die Pflichttestung in den Heidelberger Kitas in der vergangenen Woche gut eingespielt. Da die Stadt den Eltern von Kita-Kindern bereits seit Mai letzten Jahres kostenlose Test-Kits zur regelmäßigen Testung zur Verfügung gestellt hatte, waren die meisten Eltern bereits mit dem Testverfahren vertraut.

Tests sind derzeit ausreichend bei der Stadt vorhanden, wöchentlich werden 21.500 Test-Kits für die Kita-Kinder benötigt. Bestellungen erfolgen fortlaufend. Aktuell werden Nasaltests aus dem Bestand genutzt und die Bestellung für einen von einigen Eltern favorisierten kombinierten Nasal-/Speichel-Test soll mit der nächsten Beauftragung erfolgen. Das Kinder- und Jugendamt überarbeitet aktuell außerdem das Bestätigungsformular zur Testung für die städtischen Kindertageseinrichtungen, um den Eltern eine praktikablere Lösung anbieten zu können.


Grundschulen aus Heidelberg und Montpellier starten Partnerschaft – „Deutsch-französische Freundschaft ist das Herz der europäischen Gemeinschaft“

Schon die Kleinen verstehen die wichtige Bedeutung einer Freundschaft. Dass es die nicht nur zwischen Menschen, sondern auch zwischen Ländern gibt, erfahren nun Kinder in Heidelberg und der französischen Partnerstadt Montpellier aus erster Hand. Anlässlich der 60-jährigen Städtepartnerschaft haben die beiden Städte vereinbart, die Kooperation im Bildungsbereich auf Grundschulen auszuweiten. Dazu unterzeichneten im Oktober 2021 der Oberbürgermeister von Montpellier, Michaël Delafosse, und der Oberbürgermeister von Heidelberg, Prof. Dr. Eckart Würzner, eine Partnerschaftsvereinbarung. Das Startdatum des Projekts, 22. Januar 2022, ist der Tag der deutsch-französischen Freundschaft. Dabei bilden drei Heidelberger Grundschulen jeweils ein Tandem mit drei Grundschulen in Montpellier. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner stellte das neue Konzept am Montag, 17. Januar 2022, vor. Zu Gast waren Anja Schmidt, Schulleiterin der Albert-Schweitzer-Schule, Thilo Engelhardt, Schulleiter der Waldparkschule, und Karen Rechtenwald, verantwortliche Lehrkraft an der Heiligenbergschule.

„Uns ist es ein großes Anliegen, unsere deutsch-französische Städtepartnerschaft nicht nur zu erhalten, sondern stetig zu intensivieren. Daher wollen wir den Bildungsaustausch auf die Grundschulen ausdehnen. Schon die Kleinsten sollen bei der Partnerschaft mitgenommen werden und davon profitieren. Die deutsch-französische Freundschaft wird ganz besonders vom Austausch der Menschen geprägt – und zwar in allen Altersklassen. Wir haben bereits eine sehr gute Verbindung zwischen unseren Universitäten und weiterführenden Schulen erreicht – da war es nur konsequent, nun auch die Grundschulen in den Blick zu nehmen. Deutsch-französische Freundschaft ist nicht nur eine enge Beziehung zweier Staaten, sondern auch das Herz der europäischen Gemeinschaft“, sagte Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.

Gegenseitige Videoanrufe, Briefe und deutsch-französisches Gebäck

„Wir finden die Idee großartig, auch die Grundschulen im deutsch-französischen Bildungsaustausch mitzunehmen und freuen uns, selbst daran teilzuhaben. Sprach- und Kulturförderung sind zentrale Bausteine der kindlichen Bildung. Grundschulkinder können so mit Gleichaltrigen aus dem Nachbarland von jung auf Freundschaften knüpfen. Für den ersten Kontakt könnten wir gemalte Steckbriefe verschicken oder über Videochat gemeinsam singen. Die Projekte mit den Partnergrundschulen in Montpellier werden bestimmt viel Spaß machen und wir können sicher viel voneinander lernen“, erklärten die beteiligten Schulleitungen.

Die drei Grundschulen haben bereits erste Ideen, wie der Austausch gestaltet werden kann. Zum Beispiel sollen erste französische Wörter und die Stadt Montpellier im Unterricht thematisiert werden. Wenn es die Corona-Lage wieder erlaubt, wären auch persönliche Treffen denkbar. Konkrete Projekte müssen aber erst noch mit den jeweiligen Partnergrundschulen besprochen werden, wie beispielsweise eine Kostprobe von traditionellem Gebäck. In Planung ist auch ein Film, in dem die Grundschulkinder beider Städte Frage beantworten und sich die Videos gegenseitig zuschicken.

Die Tandems bilden sich aus jeweils drei Grundschulen in Heidelberg und Montpellier:

  • Albert-Schweitzer-Schule Heidelberg (Pfaffengrund) mit Ecole Charles Dickens Montpellier (Les Aiguerelles)
  • Waldparkschule Heidelberg (Boxberg) mit Ecole Heidelberg à Montpellier (Mosson)
  • Heiligenbergschule Heidelberg (Handschuhsheim) mit Ecole Ronsard (Croix d’Argent)

60 Jahre Partnerschaft zwischen Heidelberg und Montpellier

Am 13. Mai 1961 unterzeichneten die damaligen Oberbürgermeister Robert Weber (Heidelberg) und Francois Delmas (Montpellier) im Rahmen einer Heidelberg-Woche in Montpellier den Partnerschaftsvertrag. Besonders prägend im Vorfeld waren der Austausch und die Freundschaft zwischen den Universitäten beider Städte, die bis in die 1950er Jahre zurückreichen. Nach der Unterzeichnung der Städtepartnerschaft folgte ein reger Austausch zwischen Sportlern, Künstlern und den unterschiedlichsten Vereinen. Mittlerweile arbeiten die Städte unter anderem auch in den Bereichen nachhaltige Mobilität sowie Wirtschaft und Wissenschaft, insbesondere Lebenswissenschaft und Medizin, zusammen.


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