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Trotz Pandemie: Große Zahl an Einbürgerungen im Jahr 2021 – 343 neue Deutsche begrüßt – Bürgermeister Wolfgang Erichson überreichte Einbürgerungsurkunden
Die Einbürgerungszahlen in Heidelberg waren im Jahr 2021 trotz pandemiebedingter Erschwernisse ungebrochen hoch. Insgesamt 343 Menschen wurde 2021 in Heidelberg eine Einbürgerungsurkunde ausgestellt. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 haben sich 382 Menschen in Heidelberg einbürgern lassen, im Jahr 2019 waren es 589 Personen und 2018 waren es 367 Personen. Ein neuer Rekord wurde 2021 damit zwar nicht erreicht, doch die Nachfrage nach der deutschen Staatsangehörigkeit ist weiterhin hoch. Insbesondere die Gruppe der Geflüchteten zeichnete im vergangenen Jahr für einen Großteil der Anträge verantwortlich. Viele der Menschen, die im Jahr 2015 als Schutzsuchende nach Deutschland kamen, stellen nun zum frühestmöglichen Zeitpunkt nach sechs Jahren einen Einbürgerungsantrag.
Bürgermeister Wolfgang Erichson hat auch 2022 wieder bei einem Pressetermin zu Jahresbeginn im Großen Rathaussaal Einbürgerungsurkunden überreicht. Die letzte Einbürgerungsurkunde für das Jahr 2021 hat der staatenlose Suliman Abu Ghaida erhalten. Suliman Abu Ghaida hat an der Universität in Damaskus Rechnungswesen studiert. Danach floh er vor der Einberufung zum syrischen Militär und lebt seit 2015 in Deutschland. „Der wichtigste Schritt für die Integration ist, dass die Flüchtlinge Deutsch lernen, um im Alltag besser zurechtzukommen und die Gesetze zu verstehen“, sagt er: „Ich möchte mithelfen, dass die Integration noch besser gelingt.“ Neben ehrenamtlichem Deutschunterricht für Geflüchtete hat Suliman Abu Ghaida einen YouTube-Kanal mit mittlerweile über 50.000 Abonnenten gegründet. Dort erklärt er auf Arabisch die Regeln der deutschen Sprache und gibt Tipps zu Alltagssituationen. Außerdem befindet sich der heute 32-Jährige in den letzten Zügen seines zweiten Hochschulabschlusses als Dualer Student bei SAP im Fach Wirtschaftsinformatik.
Die erste Urkunde 2022 erhält der irakische Staatsangehörige Arkan Müller. Der 31-Jährige wurde in Bagdad geboren und kam 2015 als Flüchtling nach Deutschland. Nach einem Deutschkurs am Internationalen Studienzentrum der Universität Heidelberg und einem Integrationskurs an der Volkshochschule stieg Müller 2017 beim Zimmerservice eines Hotels in die deutsche Berufswelt ein und arbeitete sich in den kommenden zwei Jahren zum Objektleiter hoch, der für mehrere Hotels zuständig ist. Von den Rückschlägen für die Hotelbranche Anfang 2020 getroffen, entschied sich Müller gegen die Kurzarbeit und für ein Studium im Fachbereich Wirtschaft. Zum Beginn dieses Jahres gründete er schließlich sein eigenes Gebäudereinigungsunternehmen mit zwölf Mitarbeitern. „Ich habe mich für die deutsche Staatsangehörigkeit entschieden, weil ich in diesem Land viel gelernt habe und man mir die Möglichkeit geboten hat, meine Träume zu erfüllen – persönlich und beruflich“, sagt Müller. „Ich finde es wichtig, an der Gesellschaft teilzunehmen und meine Stimme auch bei den Wahlen einbringen zu können.“
Heidelberg ist eine Stadt der Vielfalt, der Toleranz und der Chancengleichheit, in der rund 160.000 Menschen aus etwa 180 Nationen leben. Etwa 56.000 von ihnen sind Menschen mit einer Zuwanderungsgeschichte. Im Zuge ihrer Integrationspolitik misst die Stadt Heidelberg der Einbürgerung neuer deutscher Staatsbürgerinnen und Staatsbürger nach wie vor einen hohen Stellenwert bei. So will man den „neuen Deutschen“ vermitteln, dass sie in Heidelberg nicht nur willkommen sind, sondern dass Menschen anderer Nationen oder Herkunft, anderer Religion oder Kulturen als echte Bereicherung für die Stadt gesehen werden.
Oberbürgermeister Prof. Würzner gedachte auf Bergfriedhof der Opfer des Nationalsozialismus
Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner hat am Donnerstag, 27. Januar 2022, der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Am Nachmittag fand an der Gedenkstätte für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft auf dem Heidelberger Bergfriedhof ein stilles Gedenken statt. Daran nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter von Heidelberger Religionsgemeinschaften, des Gemeinderates und von Gruppen teil, die in der NS-Zeit unter Verfolgung litten.
Oberbürgermeister Prof. Würzner betont anlässlich des Gedenktages: „Wir müssen die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus weiter wachhalten, damit sich solch schreckliche Verbrechen niemals wiederholen. Neben dem Gedenken ist es mindestens genauso wichtig, dass wir in unserem Alltag jeglicher Form von Diskriminierung, Hass und Antisemitismus entschieden entgegentreten. Wir dürfen nicht zulassen, dass auch heute noch Menschen in unserem Land aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religion oder sexuellen Orientierung diskriminiert werden.“
Die Stadt Heidelberg erinnert jährlich am 27. Januar – dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus – an den Holocaust. Aufgrund der Corona-Pandemie war in diesem Jahr wie schon 2021 keine öffentliche Veranstaltung möglich.
Hintergrund: Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz im Jahre 1945. Roman Herzog hat 1996 als damaliger Bundespräsident auch in Deutschland den 27. Januar als den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ins Leben gerufen. Die Stadt Heidelberg gedenkt jährlich der NS-Opfer mit einer Veranstaltung, bei der jeweils andere Gruppen von Verfolgten im Mittelpunkt stehen. Aufgrund der Pandemie waren 2021 und 2022 lediglich Gedenkfeiern im kleinen Kreis möglich.
Gesunde und nachhaltige Ernährung im organisierten Sport – Online-Fortbildung am 10. Februar 2022
Die richtige Ernährung hält fit und gesund, fördert gute Leistungen – und kann obendrein auch noch das Klima schonen. Aber wie sieht eine gesundheitsförderliche und klimafreundliche Ernährung aus? Und wie kann man sie im organisierten Sport fördern – etwa bei Veranstaltungen, Sportprogrammen mit Kindern und Jugendlichen und in Vereinsgaststätten? Antworten soll eine Online-Veranstaltung des Sportkreises Heidelberg e.V. in Kooperation mit dem Agenda-Büro im Umweltamt der Stadt Heidelberg liefern.
Am Donnerstag, 10. Februar 2022, von 18.30 bis 20 Uhr informieren die Ernährungswissenschaftlerin Maike Nestle und die Sportwissenschaftlerin Dr. Jule Kunkel über die Thematik und geben viele hilfreiche Tipps und Hinweise. Anmeldungen zu dem kostenlosen Seminar sind online unter www.sportkreis-heidelberg.de möglich. Wer sich bis spätestens Donnerstag, 3. Februar, anmeldet und die eigene Postadresse angibt, erhält im Vorfeld eine Kostprobe, die während der Veranstaltung gemeinsam probiert werden kann. Eine Anmeldung ist aber auch nach dieser Frist noch möglich.
Bildung für nachhaltige Entwicklung im Sport
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wird nicht nur an formalen Bildungsorten wie Schule, Kita oder Hochschule vermittelt. Sportvereine können als gesellschaftlicher Akteur eine Vorbildfunktion einnehmen und ihre Mitglieder jeden Alters zu nachhaltigem Handeln anregen. Die Art der Ernährung nimmt hierbei einen wichtigen Stellenwert ein. Über 20 Vereine haben sich mit dem Agenda-Büro im Umweltamt der Stadt Heidelberg und dem Sportkreis Heidelberg e.V. zu „Sport-Umwelt-Teams“ zusammengeschlossen, die sich nun schon seit über 20 Jahren für einen nachhaltigeren Sportbetrieb einsetzen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.heidelberg.de/bne.
Kapazitäten der Impfstützpunkte werden gebündelt – Welcome Center künftig an sechs Tagen pro Woche geöffnet / Stadtbücherei steht auf Abruf bereit
Zur Unterstützung der Impfkampagne hatte die Stadt Heidelberg Anfang Dezember 2021 die Einrichtung zweier Impfstützpunkte im Hilde-Domin-Saal der Stadtbücherei und im International Welcome Center Heidelberg (IWCH) ermöglicht. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner hatte den Aufbau der beiden städtischen Impfstützpunkte initiiert. Die Infrastruktur war unter Federführung des Katastrophenschutzes der Berufsfeuerwehr aufgebaut worden. Der stellvertretende Vorsitzende der Heidelberger Ärzteschaft, Drs./NL Albertus Arends, engagiert sich dort als Betreiber. Damit leistete die Stadt auch einen Beitrag, die große Nachfrage nach Booster-Impfungen zu bedienen. Diese Nachfrage nimmt seit dem Jahreswechsel spürbar ab. Wurden zunächst noch 200 Impfungen am Tag vorgenommen, ist die Nachfrage auf teils nur noch 50 Impfungen gesunken. Deshalb sollen die Kapazitäten der beiden Impfstützpunkte nun zusammengeführt werden, um die Angebote sinnvoll auszulasten.
Der Impfstützpunkt in der Stadtbücherei wird am Montag, 31. Januar 2022, in den Standby-Modus versetzt, kann bei Bedarf aber kurzfristig reaktiviert werden. Stattdessen wird der Impfstützpunkt im Welcome Center, der bislang nur am Wochenende geöffnet war, an sechs Tagen pro Woche für Impftermine zur Verfügung stehen. Termine können montags bis freitags zwischen 11 und 19 Uhr gebucht werden, samstags von 9.30 bis 17 Uhr. Das Impfangebot umfasst weiterhin Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen mit den Impfstoffen von Moderna und Biontech. Der Impfstoff von Biontech steht aufgrund ausreichender Verfügbarkeit auch für Impfungen an Personen über 30 Jahren zur Verfügung. Alle Informationen zur Terminbuchung sind im Internet unter www.heidelberg.de/impfen zu finden.
Aufruf zu stadtweiter Gedenkminute am Montag, 31. Januar, um 12.24 Uhr
Die Universität Heidelberg ruft für kommenden Montag, 31. Januar 2022, – eine Woche nach der Gewalttat in einem Universitätsgebäude im Neuenheimer Feld – zu einer Schweigeminute an ihren Einrichtungen auf. Die Stadt Heidelberg schließt sich dem Aufruf an und bittet die Bürgerinnen und Bürger, im gesamten Stadtgebiet eine Minute lang innezuhalten. Das Gedenken erfolgt um 12.24 Uhr: Zu dieser Uhrzeit waren am 24. Januar die ersten Notrufe zu den Schüssen eingegangen. Eine junge Frau wurde getötet, drei weitere Studierende verletzt, ehe sich der Täter das Leben nahm.
Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Die furchtbare Gewalttat schockiert viele Heidelbergerinnen und Heidelberger. Ich möchte alle Menschen in der Stadt bitten, sich am Montag um 12.24 Uhr der Schweigeminute anzuschließen. Halten Sie einen Moment inne – am Arbeitsplatz, in Geschäften, in Schulen und an vielen weiteren Orten. Lassen Sie uns gemeinsam der Opfer gedenken. Lassen Sie uns gemeinsam ein starkes Zeichen setzen, dass wir in Heidelberg füreinander einstehen!“
Baustellen in und um Heidelberg – Übersicht vom 31. Januar bis 6. Februar 2022
- Eppelheimer Straße: Auf Höhe alte Eisenbahnbrücke gesperrt, Umleitung über Henkel-Teroson-Straße.
- Kleine Hirschgasse: Errichtung einer Bohrpfahlwand, Erneuerung der Gas- und Wasserleitungen. Anschließend Straßenbau. Vollsperrung bis voraussichtlich Ende Februar 2022.
- Kurfürsten-Anlage: Pause bei den Abbrucharbeiten. Gesperrter Fahrstreifen in Höhe ehemaliges Bauhaus temporär wieder frei. Ab 24. Januar 2022 Verlegung des Halts des Airport-Shuttles auf Höhe Bahnhofsstraße Hausnummer 1.
- Max-Planck-Ring: Die seit Mitte November pausierenden Straßenbauarbeiten werden ab Montag, 31. Januar, wieder fortgeführt. Zufahrt über die Ost-Rampe möglich, Hauptbahnhof nicht anfahrbar. Zugang für Fußgängerinnen und Fußgänger über Ost-Rampe.
- Neuenheimer Landstraße: Private Kranarbeiten in Höhe Hausnummer 22 bis voraussichtlich 25. Juni 2022, samstags von 7 bis 11 Uhr halbseitig gesperrt mit Ampelregelung.
- Schulbergweg: Stützmauererneuerung und Tiefbauarbeiten beendet. Restarbeiten am Gehweg bis voraussichtlich Mitte Februar 2022. Bushaltestellen Schönauer Straße und Schulbergweg werden wieder angefahren.
- Speyerer Straße: Wegen Fassaden- und Dacharbeiten am Stadttor West sind bis 31. Mai 2022 Geh- und Radweg in Höhe Hausnummer 14 gesperrt. Umleitung ist ausgeschildert.
- Steigerweg: Kurzfristige Vollsperrungen von 24. Januar bis 4. Februar 2022 zwischen 9 und 15 Uhr wegen Holzernte- und Verkehrssicherungsarbeiten.
Ergänzend: www.heidelberg.de/baustellen