Ein Wettbewerb, der alles andere als „Spiel“ ist

Regionalmeister für den Bezirk SP/GER ermittelt

Die Abnahme einer Wertungsprüfung unter den strengen Augen der Jury.

Spannende Stunden verbrachten unzählige Teilnehmer und neugierige Gäste am letzten Samstag in der IGS Rheinzabern, um einen Hauch von „Daniel Düsentrieb“ mitzubekommen, jenem sagenhaften Erfinder, der sich nie entmutigen ließ. Die First Lego League ermittelte ihre Regionalmeister für den Bezirk SP/GER. Dahinter steckt ernsthafte Arbeit, und auf „spielerische Weise“ werden die Meister und Ingenieure der Zukunft animiert.

Alles wegen „Fury“

Samstag, 23.11.2013. Die Tribünen der IGS-Sporthalle sind besetzt, darunter Teams wie Turborob, OSGyGOsDragons, Schwerdfisch, Heisenbot oder die Gastgeber von der IGS Rheinzabern, die United Engineers. Eine Erdbeben-App zeigt gerade ein Earthquake der Stärke 6,5 in der japanischen Fuji-Region, als das Motto des Wettbewerbes bekannt gegeben wird, wie es aktueller nicht sein könnte: Nature’s Fury. Die Natur spielt „fury“ – „verrückt“. Tritt der „Fury-Fall“ ein, dann sind Fachleute gefragt. Am besten ist dann, wenn sie sich schon vorher haben etwas einfallen lassen, wie etwa die UNIMOG-Bauer von Daimler in Wörth, die ein Universal-Alleskönner-Kletterkünstler-Auto ausgestellt haben. Helfen, Räumen, Retten, Bergen, Aufbau… Gibt es ein motivierenderes Thema für die jungen Leute? Pawlow like werden nochmals die Pokale gezeigt, um Appetit auf einen langen Tag zu machen. 

LeGooo!

Ein kurzes Grußwort von Schulleiter Pete Allmann, dann folgt um 10.23 Uhr der Countdown: „3-2-1 LeGooo!!!“ Jetzt zeigt sich, was die Teams in achtwöchigem Vorlauf mit ihren Aufgaben gemacht haben. Alle sind motiviert bis in die Haarspitzen. Ein letztes Probieren, Feintunen, Fachsimpeln, Überzeugen…dann folgen die Minuten der Wahrheit. Ob die Technik klappt? Juror Kögel aus Speyer erklärt im Halbfinale die Aufgabenstellung: Da Retter aus Gründen ihrer persönlichen Gefährdung nicht eingesetzt werden können, sollen Roboter die Hilfsmaßnahmen erledigen: Wasserversorgung erhalten, Hochwasser ableiten, ein von Erdbeben beschädigtes Haus abtragen, Stromleitungen von umgestürzten Bäumen befreien, Rettungsfahrzeuge bergen, Lebensmittel und Wasser zu den Verletzten bringen – fast wie in der Realität. Welch ein Aufwand um richtigen Einsatz von Bagger, Kran, Rettungsflugzeug, Seilwinden, Geländfahrzeugen. Der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Danach heißt es, das Ergebnis zu verteidigen und mit der Kritik umzugehen – möglichst wie im Minikosmos eines Unternehmens.

Resultate:

Zu den Siegern zählen alle Teilnehmer, gewinnen konnte natürlich nur einer. Alles wartete auf das „The winner is…“:

  • Tagessieger: 1. OsGyGo aus Mainz und 2. TurboRobs  aus Speyer. Beide Teams kommen weiter und fahren zum mitteleuropäischen Halbfinale am 7.12.2013 in München. OsGyGos besuchen auch einen Tag das Daimler-Werk Wörth.
  • Design: 1. OSGyGo aus MZ vor Turborobs aus SP
  • Teamwork: 1. Schwerdfische aus  SP vor OSGyGo
  • Robotgame: 1. Turborobs aus SP vor den Woglis aus Dahn
  • Forschungspräsentation: 1. OsGyGo vor Heisenbots aus DÜW
  • Sonderpreis: NXT Pamina Herxheim (1 Tag im Daimler-Werk Wörth)
  • Sonderpreis für Ausdauer: United Engineers vom Gastgeber IGS Rheinzabern
„Dem Inschenör ist nichts zu schwör“

Vielleicht war es das „Kind im Manne“, das Ingenieure und Firmen animierte, aus zweckfreiem Spiel etwas Nützliches zu machen. Der Verein Hands on Technology e.V. gilt als offizieller Ausrichter der First Lego League FLL, dem Roboterwettbewerb für Kinder und Jugendliche von 10-16 Jahren. Zu seinen Mitgliedern zählen neben LEGO so renommierte Firmen wie SAP, SIEMENS, e-on, Continental und andere bekannte Unternehmen, die mit ihren Ingenieuren auch Paten für die FFL-Forscher stellen. Sponsoren vor Ort waren auch die Schreinerinnung Germersheim sowie die Firmen nolte-möbel, DBK, VR-Bank Südpfalz u.a.m. Es geht um Ingenieurnachwuchs für das Land der Dichter und Denker, wo inzwischen mehr Studenten Betriebswirtschaft, Sozialpädagogik oder Psychologie studieren als Technik und Ingenieurwissenschaften. Wir alle wissen: Ohne Erfindergeist verliert eine Gesellschaft ihr Fundament. Ohne Produktion kein Wohlstand. “Dem Inschenör ist nichts zu schwör“, heißt ein berühmtes Zitat, doch haben auch heute noch die Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt: Ohne Lernen geht es nicht. 

„Leg godt“ – LEGO

 „Leg godt“ – „spiel gut“, ist die Devise von LEGO, dem dänischen Wunderstein mit Noppen, dessen Väter sich nicht vorstellen konnten, dass daraus einmal Hightech Spiel mit ernstem Background werden könnte. Bedenkt man aber, dass Milliarden von LEGO-Steinen mit einer Toleranz von 2 (µ) Mikrometern gefertigt sind, dann ist dies ein gutes Omen für eine Firma, die solch einen Wettbewerb ausschreibt. Gutes Spiel ist ein ganz wichtiger Einstieg in die Lebens- und Arbeitswelt.
„Früh übt sich…“, heißt auch ein bekanntes Zitat, und so bietet die IGS Rheinzabern NaWi –Naturwissenschaften- und Sport als Schwerpunkte auf dem Campus Rheinzabern an. Die FLL ist ein Beispiel von vielen, wie man an der IGS interessant lernen kann.

Anmeldetermine bei der IGS Rheinzabern: 

Samstag, 1.2.2014: 10-16.00 Uhr; Montag, 3.2.2014: 8-16.00 Uhr; Dienstag, 4.2.2014: 8-16.00 Uhr