Es war ein ganz schöner Schreck, als beim ersten Herbststurm 2013 eine Roteiche im oberen Schlosspark umknickte und nahe des Eingangs am Katzenlauf-Spielplatz einen Teil der Mauer und ein Schild zerstörte – es war ein Glück, dass kein Mensch zu Schaden kam.
Auch für die Weinheimer Schlosspark-Gärtner und ihren zertifizierten Baumkontrolleur Bernhard von Hirschheydt kam der Vorfall überraschend. Weder an der Vitalität der Krone noch an anderen äußeren Anzeichen war diese drastische Verschlechterung der Standfestigkeit vorher erkennbar gewesen.
Von Hirschheydt recherchierte und konnte die Ursache herausfinden. Er erklärt: „In dem Bereich gibt es eine kleine Quelle, die bis Anfang der 80er Jahre den Teich im Schlosspark gespeist hat. Durch die extreme Nässe erklärt sich auch die unterirdische Fäulnis an den Wurzeln, die letztlich zu dem Umsturz geführt hat.“
Da war das Grünflächen- und Umweltamt gewarnt, und von Hirschheydt ließ außerhalb der gesetzlich vorgeschrieben Regelkontrollen weitere Standfestigkeitsuntersichungen vornehmen. Dabei kam heraus: Zwei weitere Bäume in diesem Bereich sind nicht sicher – und müssen leider gefällt werden, um eine Gefährdung von Passanten zu vermeiden. Weiterhin habe sich die Vitalität der etwa 80 Jahre alten Esskastanien unterhalb des Mausoleums in den letzten Monaten drastisch verschlechtert. Immer mehr große Äste im Kronenbereich sterben ab und die großen Schnittwunden der Kappungen der letzten Jahre faulen immer stärker ein. Zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit müssen daher desweiteren zwei Esskastanien gefällt werden und an drei weiteren werden die Kronen zurückgeschnitten und mit Kronensicherungen, also Seilen, verstärkt.
Allerdings: Um Vögeln und Insekten Lebensraum zu erhalten, sollen von den gefällten Bäume circa vier Meter hohe Stümpfe als „Ökobaum“ stehen bleiben. Eine ergänzende Bepflanzung ist in den nächsten Jahren vorgesehen. Die Maßnahmen beginnen in den nächsten Tagen.