Mainz und Zagreb starten neue Wirtschaftsinitiative

Antrittsbesuch in Zagreb

Empfang der Delegation aus Rheinhessen bei Kroatiens Staatspräsident Ivo Josipovic (4.v.r.) mit IHK-Präsident Dr. Engelbert J. Günster, Oberbürgermeister Michael Ebling (v.r.), u.a.

In Zagreb regen IHK, DKG und DEHOGA beim Antrittsbesuch des Mainzer Oberbürgermeisters in der Partnerstadt einen Jugendaustausch an. Der Oberbürgermeister des Landeshauptstadt Mainz, Michael Ebling, ist erstmals mit dem Oberbürgermeister der Mainzer Partnerstadt Zagreb, Milan Bandić, zusammengetroffen.

Oberbürgermeister Michael Ebling: „Die Städtepartnerschaft zwischen Mainz und Zagreb hat sich all die Jahrzehnte als ausgesprochen lebendig erwiesen. Wirtschaft und Kultur waren von Anfang an wichtige tragende Brückenpfeiler unserer Beziehungen. Dank der ausgesprochen guten Vernetzung zwischen den Wirtschaftskammern hat sich der Austausch im wirtschaftlichen Bereich dynamisch entwickelt. Wir wollen diesen Weg gemeinsam weitergehen und haben uns deshalb für die Zukunft vorgenommen, die Chancen der fortschreitenden Globalisierung und der EU-Erweiterungsprozesse zu nutzen und die wirtschaftlichen Kontakte im Rahmen der Städtepartnerschaft weiter intensiv zu fördern. Allen, die sich für unsere Städtepartnerschaft engagieren, sei es in Zagreb oder in Mainz, möchte ich ganz herzlich für Ihren Einsatz danken“.

Beim Antrittsbesuch des OB in der kroatischen Hauptstadt initiierte eine Wirtschaftsdelegation unter Führung des Präsidenten der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen, Dr. Engelbert J. Günster, einen Auszubildendenaustausch in Berufen der Hotellerie und Gastronomie. Diese neue Initiative im Zuge der Städtepartnerschaft brachten Repräsentanten der IHK, der Deutsch-Kroatischen Gesellschaft (DKG) und des Deutschen Hotel- und Gaststättengewerbes (DEHOGA) ins Gespräch. IHK-Präsident Dr. Engelbert J. Günster, DKG-Präsident Dr. Harald Augter, und der Präsident des DEHOGA Rheinland-Pfalz, Gereon Haumann, schlugen einen gegenseitigen Austausch von Schülern und Auszubildenden vor, die bei Praktika die Ausbildungs- und Arbeitswelt in Hotellerie und Gastronomie kennenlernen könnten. Ziel sei es, deutsche wie kroatische Jugendliche für eine internationale Laufbahn zu begeistern. Nach Unterzeichnung eines „Letter of Intent“ soll das Projekt 2015 starten. Zagrebs Oberbürgermeister Milan Bandić sagte der Initiative seine Unterstützung zu.

IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz verwies auf die wachsende Zahl jugendlicher Auszubildender aus EU-Ländern, denen die Branche in Deutschland eine attraktive Ausbildung bieten könne: „Vor diesem Hintergrund haben wir uns gedacht, das wäre eine Möglichkeit, die lebendige Städtepartnerschaft zwischen Zagreb und Mainz um eine neue Initiative zu bereichern.“ Kroatischer Partner der IHK wird die Handwerkskammer Zagreb, die für die Ausbildung in Gastro-Berufen zuständig ist. Deren Präsident, Ivan Obad, unterstrich: „Der Austausch kommt genau richtig zu einem Zeitpunkt, an dem wir unsere Aktivität in Richtung Europa verstärken wollen.“

Großen Medieninteresses erfreute sich der auch in Kroatien populäre Fernsehkoch Johann Lafer, der sich als prominenter Motor hinter den Start der Austausch-Idee stellt. Auch Lafers kroatischer Kollege, Branko Ognjenović, begleitete den Projektanlauf: Beide Spitzenköche traten mit Kochschülern der Zagreber Handwerkskammer an den Herd.

Dass auch die kroatische Seite der 1967 geschlossenen Städteverbindung hohen Stellenwert einräumt, unterstrich ein Empfang bei Kroatiens Staatspräsident Ivo Josipović. Dabei hoben IHK-Präsident Dr. Engelbert J. Günster und der Honorarkonsul Kroatiens, Dr. Harald Augter, die konstruktive Arbeit hervor, welche die Deutsch-Kroatische Gesellschaft für die bilateralen Beziehungen vor allem auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet leistet. Auch Oberbürgermeister Ebling dankte der Kroatischen Kulturgemeinschaft, die sich als Brückenbauer um die Städtepartnerschaft verdient gemacht und das Haus Mainz-Zagreb zu einem Ort der Begegnung gemacht habe. Staatspräsident Josipović bezeichnete das Projekt des Jugendaustauschs als ein „ganz besonderes Thema, um die deutsch-kroatischen Wirtschaftsbeziehungen weiter zu beleben“.

Weitere Arbeitstreffen gab es mit dem Präsidenten der Wirtschaftskammer Zagreb, Dr. Zlatan Fröhlich, sowie bei Besuchen der Deutsch-Kroatischen Industrie- und Handelskammer und der Zagreber Handwerkskammer.