Kaiserslautern – 16 Treffer von Top-Torschütze Timo Holstein waren die Grundlage für den 33:31-Auswärtssieg des TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg 2 beim TuS 05 Daun.
Genauso wichtig für den Erfolg war eine über weite Strecken couragierte Abwehrleistung in der harzfreien Dauner Wehrbüschhalle. Der TuS festigt mit diesem hart erkämpften Auswärtssieg seinen vierten Tabellenplatz.
Beide Mannschaften mussten auf mehrere Leistungsträger verzichten. Beim TuS fehlten mit Markus Seitz, Alexey Wetz, Patrick Schulze und Pascal Theuer gleich vier Stammkräfte. Dazu kam, dass auch Frederik Bohm und Ben Kölsch nicht zur Verfügung standen. So traten die Reise in die Eifel Simon Flesch aus der A-Jugend und Ainis Gudauskas aus der 4. Mannschaft des TuS mit an. Für TuS-Trainer Sebastian Wächter eine fast schon gewohnte Situation seit Jahresbeginn, doch lamentieren ist nicht sein Ding, sondern aus der Not eine Tugend machen. Gespannt durfte man sein wie die Dansenberger „Zweite“ das Spiel ohne Harz annehmen würde. Reine Kopfsache, fokussiert bleiben und sich auf das konzentrieren was funktioniert, war die Devise. Timo Holstein gab das Tempo vor. Der Torjäger erzielte die ersten fünf TuS-Treffer im Alleingang und hatte bis zum Seitenwechsel bereits deren zehn auf dem Konto. Nach dem 5:6 durch Niklas Jung in der 11. Spielminute, gab es einen Bruch im Dansenberger Spiel, weil sich innerhalb von 60 Sekunden nacheinander Philipp Becker, Tobias Wächter und zu allem Überfluss auch Tobias Kurz eine Zeitstrafe einhandelten. Die Gastgeber nutzen diese Überzahlphase, um durch den agilen Anton Domaschenko mit 8:6 (15.) in Führung zu gehen. Das Spiel wogte nun hin und her. Über 9:9 (17.) und 12:9 (23.) stand es nach 26 Minuten durch einen Treffer des mutig aufspielenden Benjamin Jusufbegovic wieder Unentschieden, 13:13. Beim 14:13 (29.) durch Melvin Wheaton schien es so als sollten die Gastgeber mit einer Führung in die Halbzeitpause gehen, doch in den letzten 60 Sekunden zeigte der TuS Kaltschnäuzigkeit. Zuerst traf Timo Holstein per Siebenmeter zum Ausgleich, dann per Gegenstoß zur Führung und Tobias Wächter ließ sich nach langem Pass von Torhüter Norman Becker, die Chance zur 14:16-Pausenführung nicht entgehen.
Auch in die zweite Spielhälfte startete der TuS mit großer Entschlossenheit, denn die Serie von drei Niederlagen hintereinander sollte ein Ende finden. Nach dem Anschlusstreffer zu 16:17 (32.) durch Dauns erfolgreichsten Torschützen, Patrick Brümmer, legten die TuS-Youngsters einen 7:2-Zwischenspurt zum 18:24 (38.) ein. Doch wie gewonnen so zerronnen. Daun konterte und nur sieben Minuten später war der Ausgleich beim 24:24 (45.) wieder hergestellt. Jetzt war es Marco Holstein, der seine Farben nach vorne puschte. Gelang ihm in der ersten Spielhälfte noch recht wenig, zeigte er sich nun deutlich zielstrebiger und entschlossener. Vier Treffer und drei Siebenmeter standen am Ende auf der Habenseite. Beim 28:31 (55.) schien sich das Blatt zu Gunsten der Schwarz-Weißen zu wenden, doch noch waren fast sechs Minuten zu spielen. Die Gastgeber gaben sich keinesfalls geschlagen, kämpften um den Anschluss und witterten beim 30:31 (56.) ihre Chance, das Spiel auf der Zielgeraden zu ihren Gunsten drehen zu können. Doch sie hatten die Rechnung ohne den an diesem Abend überragenden Timo Holstein gemacht. In der 57. Verwandelte er seinen neunten Strafwurf, bei lediglich zwei Fehlwürfen. Es war sein insgesamt 16. Torerfolg, ein Spitzenwert! Als wenig später Benjamin Jusufbegovic zum 30:33 (59.) traf war die Messe gelesen. Mit 31:33 gewinnt das Dansenberger Perspektivteam bei einem unbequemen Gegner, der alles in die Waagschale warf, um dringend benötigte Punkte gegen den Abstieg einzufahren. Dass man auch ohne das geliebte Haftmittel mehr als 30 Tore erzielen kann, beweist, dass es vielleicht doch vornehmlich Kopfsache ist.
Den Kampf angenommen, sich in jeden Zweikampf reingeworfen und einen blendend aufgelegten Torjäger in seinen Reihen zu wissen, waren die entscheidenden Faktoren zum Erfolg. Das sah auch TuS-Trainer Sebastian Wächter so:
„Wir haben das Tempo hochgehalten, wollten die Fehler minimieren und zu einfachen Toren kommen. Das ist uns weitestgehend gelungen. Die neu formierte Abwehr hat sowohl im 5:1- als auch in der 6:0-Formation über lange Zeit einen tollen Job gemacht. Gerade Tobias Kurz und Philipp Becker haben auf den Halbpositionen ganz starkes Zweikampfverhalten gezeigt. Und Timo Holstein ist aktuell in einer sensationellen Verfassung. Mit etwas mehr Ruhe hätten wir nach der starken Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit früher für klare Verhältnisse sorgen können, aber unterm Strich bin ich sehr zufrieden.“
TuS 05 Daun
Pascal Olivier, Carsten Lindner und Maurice Rode (im Tor), Thinh-Hoang Tran, Luca Willems (1), Patrick Brümmer (12/4), Timo Löw (4), Ruslan Podriezov, Marcel Straub, Melvin Wheaton (5), Anton Domaschenko (9), Ludwig Ermeling. – Trainer: Igor Domaschenko.
TuS 04 KL-Dansenberg 2
Benedict Haubeil, Norman Becker und Paul Rutz (im Tor), Max Dettinger, Benjamin Jusufbegovic (4), Henry Hofmann (1), Tobias Wächter (1), Marco Holstein (4), Niklas Jung (3), Philipp Becker, Timo Holstein (16/9), Jan Simgen (2), Tobias Kurz (1). – Trainer: Sebastian Wächter.
Schiedsrichter: Thomas Fellinghauer/Peter Schmidt (HV Weisenau)
Zuschauer: 80
Siebenmeter: 4/5 : 9/12
Zeitstrafen: 3 : 7
Der Spielfilm: 0:2, 8:6, 9:9, 12:9, 14:16 (Halbzeit), 16:17, 18:24, 24:24, 30:31, 31:33