Kaiserslautern – Nach drei Jahren war es wieder soweit: Zu einer Nacht des Handwerks öffnete das Berufsbildungs- und Technologiezentrum in Kaiserslautern am 7. Mai seine Pforten.
Bei strahlendem Sonnenschein fanden sich ab 16 Uhr rund 1.500 neugierige Besucher auf dem Gelände des Bildungszentrums ein, das mit spannenden Mitmachaktionen, Unterhaltung und offenen Werkstätten lockte. Auf dem Außengelände sorgte das XXL-Jonglieren mit dem Ladekran für Spaß und am Berufsorientierungsmobil BOMO der Handwerkskammer probierten Jugendliche ihre handwerklichen Fähigkeiten aus. Bei einer großen Ausstellung im Außenbereich präsentierten regionale Handwerksbetriebe neueste Technologien und Trends und luden die Besucher zum Mitmachen und Ausprobieren ein.
Zahlreiche handwerkliche Aktivitäten lockten die Besucher in die 15 geöffneten Ausbildungswerkstätten. Bei den Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnikern wurden Herzen aus Kupferrohr gebogen, die einen Tag vor Muttertag auf reges Interesse stießen. Bei den Informationselektronikern wurde gelötet. Auch der selbst vergoldete Bilderrahmen aus der Maler- und Lackiererwerkstatt und der formschöne Teelichtständer aus der Tischlerwerkstatt fanden guten Anklang. So konnten selbst die Kleinsten ihr handwerkliches Talent entdecken, während sich die älteren Geschwister mit den Eltern bei den Ausbildungsberatern der Handwerkskammer über die vielfältigen Berufs- und Karrierechancen im Handwerk informierten.
Der 13-jährige Florian aus Edesheim hat sich in der SHK- und in der Zimmererwerkstatt ausprobiert und zeigte stolz seine Werke: ein Holzstern und ein Herz aus Kupferrohr.
„Ich möchte später mal am liebsten ins Kfz- oder Tischlerhandwerk; ein Bürojob wäre nichts für mich“,
ist sich der Schüler aus der 8. Klasse der Edenkobener Realschule plus sicher.
Doch auch die fachliche Seite kam nicht zu kurz: Der bekannte Radiomoderator Andreas Kunze führte kurzweilige Interviews mit Experten zu ausgewählten Themen. Von „Digitalisierung im Handwerk“ über „Nachhaltiges Bauen und Energieeffizienz“ bis zu „Zukunftsfähige Mobilität“ – Betriebsinhaber, Beschäftigte im Handwerksbetrieb und andere Interessierte verfolgten die informativen Fachgespräche.
Influencer Felix Schröder, der Instagram-Usern als @gipserfelix bekannt ist, berichtete von seinen Social-Media-Aktivitäten als Gipser und Stuckateur –ein mehr als aktuelles Thema für viele Handwerksbetriebe, die auf diesem Weg Nachwuchs suchen. Beim Thema „Gesundheitsberufe im Handwerk“ waren zwei Landessieger des Leistungswettbewerbs „Profis leisten was“ mit von der Partie. Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, die zum ersten Mal bei der Nacht des Handwerks zu Gast war, zeigte sich begeistert:
„Handwerk und die vielen handwerklichen Berufe muss man erfahren und erleben. Bei der Nacht des Handwerks in Kaiserslautern konnten die jungen Besucherinnen und Besucher und auch deren Eltern spannende Einblicke in die Arbeitsabläufe einzelner Gewerke bekommen und sich selbst darin ausprobieren. Viele Berufe befinden sich gerade jetzt in einem Wandel und kombinieren klassische handwerkliche Fertigkeiten mit Hightech-Verfahren. Diese – oft digitalen – Innovationen prägen ganze Berufsbilder neu und bieten hervorragende Perspektiven für Auszubildende.“
„Wir freuen uns sehr, dieses Jahr unser Berufsbildungs- und Technologiezentrum mal wieder für eine Nacht des Handwerks öffnen zu können. Es ist wichtig, der Öffentlichkeit zu zeigen, was sich in den letzten Jahren im Handwerk getan hat – und das ist eine ganze Menge. Und der Erfolg gibt uns Recht: Viele Familien, Schülerinnen und Schüler, aber auch Handwerkerinnen und Handwerker waren
hier und für jeden war etwas dabei“,
freute sich Hauptgeschäftsführer Dr. Till Mischler über die gute Resonanz. Auch Präsident Fischer war zufrieden:
„Die Infotainment-Nacht der Handwerkskammer zeigte vor allem jungen Menschen, wie smart, digital und innovativ Handwerk heute ist. Ich hoffe, dass wir bei vielen Schülerinnen und Schülern das Interesse an einer Ausbildung oder einem Praktikum im Handwerk wecken und gleichzeitig den Stellenwert handwerklicher Arbeit in der Gesellschaft hervorheben konnten.“
Für lebhafte musikalische Unterhaltung sorgten die Bands „Present Art Collection“ und „Acoustic Fight“.