Mannheim: „Falscher Polizeibeamter“ vorläufig festgenommen; Staatsanwaltschaft Mannheim erwirkt Haftbefehl gegen einen 34-jährigen Mannheimer
Mannheim (ots) – Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Mannheim und
des Polizeipräsidiums Mannheim
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mannheim wurde Haftbefehl gegen einen
34-jährigen Mann erlassen. Er steht im dringenden Verdacht, sich am
Montagnachmittag als Polizeibeamter ausgegeben zu haben, um von einer
83-jährigen Frau 50.000,- Euro an ihrer Wohnungstür im Stadtteil Neckarau
entgegenzunehmen.
Die Seniorin war am Montagmittag von einem angeblichen Staatsanwalt „Andreas
Steinbach“ angerufen worden, der ihr mitteilte, dass die Gefahr eines Einbruchs
in ihre Wohnung bestünde. Als Vorsichtsmaßnahme solle sie das vorhandene Geld
sowie Wertgegenstände zusammenpacken und einem Polizeibeamten übergeben, der sie
unter Nennung eines vereinbarten Passwortes am Nachmittag aufsuchen werde.
Ganz schön clever reagierte die 83-Jährige, die die Betrugsmasche erkannte und
in der Folge die „richtige“ Polizei informierte. Als der 34-jährige Verdächtige
in seiner Rolle als „falscher Polizeibeamter“ den Geldbetrag gegen 16 Uhr von
der Seniorin entgegennehmen wollte, verweigerte diese die Übergabe.
Der Tatverdächtige wurde von einer durch die Seniorin telefonisch informierten
Streife des Polizeireviers Neckaraus noch im Treppenhaus vorläufig festgenommen.
Auch sein 39-jähriger Bruder wurde in der Nähe des Tatorts vorläufig
festgenommen. Dabei wurde auch ein Porsche Cayenne sichergestellt, mit dem beide
Brüder zum Tatort gefahren sein sollen.
Der 34-Jährige wurde am Dienstagnachmittag dem Ermittlungsrichter bei dem
Amtsgericht Mannheim vorgeführt. Nach Erlass des Haftbefehls wegen des Verdachts
des versuchten gewerbsmäßigen Bandenbetrugs in Verbindung mit den Haftgründen
Fluchtgefahr und Verdunklungsgefahr, wurde der Tatverdächtige in eine
Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Sein 39-jähriger Bruder wurde mangels
Haftgründen wieder auf freien Fuß gesetzt.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mannheim und des Betrugsdezernats der
Kriminalpolizeidirektion Heidelberg gegen das Brüderpaar sowie gegen die
Hintermänner der Betrugsmasche dauern an.