Neustadt an der Weinstraße – Im Rahmen der Wiederansiedlung des Atlantischen Lachses wurden am Mittwoch, 06.07.2022, circa 10.000 Brütlinge in den Speyerbach eingesetzt. Solche Besatzmaßnahmen werden zur Unterstützung der Population im Rehbach und Speyerbach durchgeführt.
Die SGD-Süd ist unter anderem auch Obere Fischereibehörde und außerdem zuständige Oberwasserbehörde für die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Die Fischbesatzmaßnahme dient zweierlei: die Biodiversität im Gewässer wieder herzustellen bzw. Populationen zu stützen und die Fischbestände zu stützen, die auszusterben drohen.
Die Fischbesatzmaßnahmen im Speyerbach werden seit einigen Jahren durchgeführt. Hier am Speyerbach ist es der Lachs, am Rhein sind es Aale. Den Pfälzer Lachs, so SGD-Süd-Präsident Prof. Dr. Hannes Kopf, gab es bis vor 160 Jahren. Mit fortschreitender Industrialisierung, mit der zunehmenden Nutzung der Oberflächengewässer, Umwelteinflüssen, der Verschlechterung der Wasserqualität, Barrieren und Wasserkraftwerken wurden die Fische in ihrem Lebensraum eingeschränkt.
Der Atlantische Lachs kommt in Seitengewässern zu Welt und wandert nach ein bis zwei Jahren Richtung Rhein und ins offene Meer, um dann später im erwachsenen Alter ins heimische Gewässer zurückzukommen.
Von den ausgesetzten Lachsen überleben erstaunlich viele. Es wird geschätzt, dass zwischen 1 und 1,5 Prozent der Jungtiere im erwachsenen Alter wieder zurückkommen. Das sei völlig normal, so Fischereireferent Thomas Oswald, da die Junglachse unterwegs vielen Tieren begegnen und zum Teil gefressen werden. Mit der heutigen Lachsbesatzaktion wurden in diesem Jahr ca. 40.000 Lachsbrütlinge im Speyerbach ausgesetzt.
Die Lachse, die in den Speyerbach ausgesetzt wurden, stammen aus der Fischzucht im französischen Obenheim (bei Straßburg). Sie wurden in mit Sauerstoff belüfteten Behältern nach Neustadt an der Weinstraße transportiert. Am heutigen Mittwoch fanden sie in der Pfalz ihr neues Zuhause.