Karlsruhe/Szeged. Der letzte Finaltag bei den Junioren und U23 Weltmeisterschaften im ungarischen Szeged hatte nochmals an Spannung alles zu bieten. Die Einerfinale für
Katinka Hofmann, Tim Bechtold und Paul Grosser standen aus Karlsruher Sicht auf dem Programm.
Bereits früh am Morgen machte Katinka Hofmann den Auftakt über die 500 Meter. In ihrem letzten Jahr in der U23 Nationalmannschaft bekam sie das Vertrauen der DKV-Verantwortlichen für den olympischen Einerkajak ausgesprochen. Das in sie gesetzte Vertrauen zahlte die 23-Jährige Karlsruherin mit ihrem besten Rennen der Saison zurück. Bereits im Vorlauf fuhr sie mit 1:51.98 Minuten persönliche Bestzeit, dass diese Zeit nicht nochmals wiederholt werden konnte, war schon vor dem Rennen klar, da die Windbedingungen gegen Bestzeiten sprachen. Doch die Soldatin der Sportfördergruppe
zeigte im Finale vor allem, dass ihre Renneinteilung immer besser funktioniert. Nach einem guten Start lag sie nach der Hälfte des Rennens auf Rang acht, aber in Schlagdistanz zu den neben liegenden Bahnen, ehe sie auf dem zweiten Teilstück eine Konkurrentin nach der anderen einholte. Helena Wisniewska (Polen) und Ester Rendessy (Ungarn), beide Olympiateilnehmerinnen 2021, sowie die Mexikanerin Beatriz Briones waren der Karlsruherin jedoch ein Stück zu weit enteilt und so war das vierte Zielsignal ihres. „Ich wollte im Vorfeld unter die ersten Fünf kommen. Das habe ich geschafft
und bin glücklich.“, gibt Hofmann schmunzelnd zu.
Bereits einen Tag zuvor hat sie sich der internationalen Konkurrenz im Zweierkajak mit ihrer Vereinskollegin Gesine Ragwitz gestellt. In einem extrem starken Teilnehmerfeld landeten die beiden Karlsruherinnen letztendlich auf dem sechsten Rang. „Es war ein gutes Rennen.“, kommentierte Gesine Ragwitz, die im ersten Jahr in der U23 startet. Etwas ausführlicher wurde Bundesstützpunktleiter Detlef Hofmann: „Wenn man sieht, dass beide in der Saison Trainingsausfälle zu kompensieren hatten und wenn man beachtet, dass Gesine die jüngste in diesem Finale war, dann ist der sechste Platz mehr
als in Ordnung.“
Weitere gute Platzierungen mit Rheinbrüder-Beteiligung gaab es im Zweierkajak mixed über 500 und im Zweiercanadier. Im Mixed ging Pia Zocher gemeinsam mit Julius Geisen (Berlin) an den Start und belegte im Endresultat den achten Rang. Im Canadier über 1.000 Meter kam das Boot mit Tim Bechtold und David Bauschke (Bochum) als neunte ins Ziel. Bechtold war zudem noch im Einercanadier B-Finale über 500 Meter vertreten. Er schloss dieses auf dem achten Platz ab.
Am Ende der Junioren und U23 Weltmeisterschaften standen, als Premiere, noch die Langstreckenrennen auf dem Plan. Sehr über ihre Nominierung gefreut, haben sich hier Tim Bechtold (U23) und Paul Grosser (Junioren), denen die Ausdauerwettkämpfe liegen.
Tim Bechtold stellte sich 20 weiteren Fahrern der Herausforderung im Einercanadier über 5.000 Meter und erwischte einen guten Start. In der Nachstartphase wurde der junge Knielinger allerdings in die ein oder andere Karambolage verwickelt und fiel deutlich zurück. Mit großem Kampfgeist pflügte Tim durch das wellige Wasser nach vorn und belegte im Ziel Rang 13.
Der Junior Paul Grosser hatte es gleich mit 34 Konkurrenten zu tun. Nach einem fulminanten Start setzte sich der 18-jährige OHG Schüler mit einer vierköpfigen Spitzengruppe vom Feld ab. Im weiteren Rennverlauf musste er den späteren Sieger, den starken Spanier Marcos Caballero und den Ungar Almos Balazs Aradi ziehen lassen. Im Zielsprint setzte sich Grosser gegen den Tschechen Lukas Hrabek durch, sicherte sich eine hervorragende Bronzemedaille. Überglücklich bekam er zum Abschluss der Weltmeisterschaften seine zweite WM-Medaille in Szeged überreicht.
(Quelle. Rheinbrüder Karlsruhe e.V. / Foto: Tirolf|Rheinbrüder)