Nach Verletzungspause zurück: Torben Waldgenbach (Foto: TuS 04 KL-Dansenberg)

Kaiserslautern – Eine denkwürdig schlechte Halbzeit spielte der TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg bei der 19:36-Auswärtsniederlage gegen die HSG Hanau.

Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit und nur zwei Toren Rückstand (13:15) war die Mannschaft von TuS-Trainer Frank Müller in der zweiten Spielhälfte nicht mehr wiederzuerkennen. Innerhalb von zehn Minuten entschieden die Hausherren mit einem 10:1-Lauf zum 25:14 die Partie. Sie profitierten dabei von der Dansenberger Abschlussschwäche gepaart mit mangelhaftem Rückzugsverhalten und kamen so zu einfachen Toren. Elf technische Fehler und 15 Fehlversuche sprechen eine eindeutige Sprache. Fortan gelang der HSG praktisch alles, während sich beim TuS Resignation breitmachte. Ein Aufbäumen gegen die drohende Klatsche war nicht zu erkennen und so ging der zweite Spielabschnitt mit 21:6 (!) an die Gastgeber. „Wenn man bis zur 60. Minute nicht alles investiert, dann kommt so ein Ergebnis zustande“, stellte Frank Müller im Trainerinterview fest.

Dabei hatte es in der ersten Spielhälfte überhaupt nicht nach einem Kantersieg ausgesehen. Beide Mannschaften legten los wie die Feuerwehr. Nach knapp sechs Minuten erzielte Gunnar Dietrich den 5:5-Ausgleich für den TuS. Danach vergingen neun Minuten bis zum nächsten Dansenberger Treffer durch Torben Waldgenbach (7:6, 15.), der nach überstandener Verletzung das Dansenberger Angriffsspiel belebte und mit fünf Treffern erfolgreichster TuS-Werfer werden sollte. Und auch bis zur Halbzeit tat sich der TuS immer schwerer, die kompromisslose Hanauer Abwehr mit ihrem überragenden Torhüter Can Adanir zu bezwingen. Zu oft wurde über das Zentrum angegriffen und die Außenspieler völlig vernachlässigt. Das spielte dem Team von HSG-Trainer Hannes Geist in die Karten, das insbesondere das Zusammenspiel zwischen Spielmacher Jan Claussen und Kreisläufer Sebastian Bösing unterbinden wollte. Das 14:10 (26.) per Siebenmeter durch Hanaus besten Werfer Maximilian Bergold konterte der TuS mit drei Treffern in Folge zum 14:13 (29.). Den 15:13-Halbzeitstand besorgte wiederum Bergold mit seinem fünften Treffer.

Der Dansenberger Einbruch in der zweiten Spielhälfte ist nur schwer zu erklären. Dass Hanau mit Emotionalität, Leidenschaft, kompromissloser Abwehrarbeit und blitzschnellem Umschaltspiel zum Erfolg kommen wollte, war allen bewusst. Der TuS war über die gesamte Spielzeit in allen Belangen unterlegen und schaffte es nur phasenweise sein Spiel durchzubringen. Eine Woche bleibt, um die Geschehnisse zu analysieren und die richtigen Lehren zu ziehen, denn dann steht die nächste schwere Auswärtsaufgabe gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden an. Dann können die Schwarz-Weißen beweisen, dass sie es besser können.

Zu den Interviews auf unserem YouTube-Kanal: https://youtu.be/wHAI54Htkg4

TuS 04 KL-Dansenberg

Frederick Lüpke und Michel Fiedler (im Tor), Jonas Dambach (3), Gunnar Dietrich (3), Felix Dettinger (1), Timo Holstein, Marco Holstein, Jan Claussen (1), Michel Reitemann (1), Sebastian Bösing (3), Torben Waldgenbach (5), Fabian Serwinski (2/2). – Trainer: Frank Müller.

HSG Hanau

Can Adanir (2) und Philipp Spenkoch (im Tor), Jan-Eric Ritter (2), Dziugas Jusys (3), Dennis Gerst (5), Torben Scholl (1), Jonas Ahrensmeier (4), Marc Strohl (1), Luca Braun (5), Nils Schröder, Robin Marquardt, David Rivic (4), Maximilian Bergold (9/6), Phillip Busse, Jannik Ruppert, Cedric Schiefer. – Trainer: Hannes Geist

Schiedsrichter: Sven Ernst/Johannes Friedhoff (Fellbach/Freiburg)
Zuschauer: 310
Siebenmeter: 2/3 : 6/7
Zeitstrafen: 4 : 4
Rote Karte: Felix Dettinger (TuS, 59.)
Spielfilm: 1:2, 5:5, 9:9, 14:10, 15:13 (Halbzeit), 21:13, 25:14, 26:18, 34:18, 36:19