Die Welt der Kryptowährungen ist nicht nur breit gefächert, sie gewinnt in unserer heutigen, digitalen Zeit auch immer mehr an Bedeutung.
Während mit dem Bitcoin, dem ersten dezentralen Geld, bereits 2009 die Grundsteine für Kryptos gelegt wurden, ist der große Hype erst 2018 richtig ins Laufen gekommen und beherrscht seitdem regelmäßig die Schlagzeilen der Technik– und Finanz-News. Aus der großen Aufmerksamkeit und der steigenden Popularität der virtuellen Coins, sind inzwischen zehntausende Vertreter auf den Markt gekommen.
Das Blockchain-Protokoll Ethereum ist einer dieser Akteure und wurde bereits 2015 von Vitalik Buterin, Gavin Wood und Jeffrey Wilcke ins Leben gerufen. Innerhalb des Ethereum-Systems werden Vorgänge mit Hilfe von kleinen Summen abgearbeitet, die entsprechend mit Kryptowährung bezahlt werden wollen. Dafür wird das hauseigene digitale Geld – der Ether – genutzt. Trotz oder gerade wegen seiner vergleichsweisen langen Lebensdauer, hat sich der Ether als eine der wichtigsten digitalen Währungen etabliert und steht gemessen an der Marktkapitalisierung von mehr als 208 Milliarden US-Dollar auf dem zweiten Rang hinter Bitcoin. Die beiden Platzhirsche stehen nunmehr einige Jahre auf den vorderen Plätzen des Rankings und das mit großem Abstand.
Nicht nur deshalb sind sie für Anleger und Krypto-Interessierte meist die erste Wahl, wenn es um den Einstieg in den Kryptomarkt geht. Als Zerstreuung des Portfolios gewinnt Krypto für Investoren an Bedeutung. So ist Ether kaufen längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein fester Bestandteil des Krypto-Alltags der Anleger. Im Gegensatz zum Bitcoin hat Ethereum einige bestechende Argumente, die weit über die reine Bezahlfunktion hinausgehen und auch die Zukunftspläne des Unternehmens klingen vielversprechend.
Ethereum mit großen Plänen
Das zeigt sich bereits an den Kursen der beiden größten Kryptowährungen, die ebenfalls unter den schwächelnden, globalen Finanzmärkten litten. Als eine der wenigen digitalen Coins konnten sie in der jüngsten Vergangenheit wieder steigende Graphen verzeichnen. Seit Anfang September konnte sich Ether wieder über einen Wert von über 1700 Euro freuen und steigt damit seit Ende Juni 2022 wieder recht konstant.
Der Grund für den Aufwärtstrend bei Ethereum ist nicht zuletzt der anstehende Merge der beiden Netzwerke des Systems, die schlussendlich auf Ethereum 2.0 zusammengeführt werden sollen. Die Absichten des Unternehmens sind bereits länger bekannt, doch bislang wurden lediglich Testläufe des Vorhabens absolviert, die allerdings vielversprechend verliefen. Ein erster echter Schritt in die neue Richtung wurde am 1. September getätigt, als die 2-Layer-Plattform Arbitrum das neue Update „Nitro“ implementierte. Ziel war es, die Gebühren zu vermindern, während Vorgänge noch schneller wurden. Geschafft hatte dies Arbitrum, indem sie Transaktionen bündelten, komprimierten und in diesem Bündel validierten – ein wichtiger Schritt im Reich der Kryptowährungen.
Ein weiterer enorm wichtiger Aspekt, den Kryptowährungen speziell in den letzten Monaten priorisieren mussten, ist die Nachhaltigkeit. Digitaler Gelder gerieten immer mehr in Bedrängnis, da das Ausführen von Transaktionen und vor allem das Mining einen enorm hohen Energieaufwand benötigen. Ethereum möchte sich diesem Problem annehmen, indem man die Proof-of-Work (PoW) Methode absetzt und dafür auf die Proof-of-Stake (PoS) Methode zurückgreift. Grundsätzlich sind beides Algorithmen, um die Blockchain sicher zu halten, damit Nutzer neue Kryptowährungstransaktionen hinzufügen können.
Der Hauptunterschied zwischen den beiden Ansätzen besteht darin, wie der Blockchain-Algorithmus Nutzer qualifiziert und auswählt, die Transaktionen zur Blockchain hinzufügen. Während PoW auf dem Lösen komplexer Probleme per Rechenpower setzt, müssen die Miner im PoS-Verfahren einen Einsatz in Form von eigenen Münzen leisten, um Blöcke zu validieren. Die Energieeinsparung soll damit um über 99% gesenkt werden, was ein bahnbrechender Schritt für ein System mit der Größe von Ethereum wäre.
Mitte September ist es so weit
Sollte das Vorhaben effektiv implementiert werden können, schließen Experten nicht aus, das Ethereum zu einem echten Höhenflug ansetzt. Bereits länger halten sich Gerüchte, die vermuten, dass es an der Spitze der Kryptos dadurch zu einem Machtwechsel kommen könnte, auch wenn die Vorherrschaft des Bitcoins sich wohl noch einige Zeit behaupten kann. Nun ist es nicht mehr lange, bis der Merge tatsächlich stattfinden soll. Berits am Donnerstag, den 15. September soll das Blockchain-Protokoll umgestellt werden und damit eine neue Zeitrechnung im Ethereum-Universum einläuten.
Wie sich das neue Ethereum 2.0 schlussendlich auf die Kurse auswirkt, bleibt abzuwarten. Ein Schritt in eine grünere Zukunft der Kryptowährungen ist es allemal.