Kaiserslautern -Der Inklusionsbeirat der Stadt Kaiserslautern hat gemeinsam mit Steffen Griebe, Beauftragter für die Belange der Menschen mit Behinderung und dem Referat Gebäudewirtschaft eine zweite Begehung /Berollung des Rathauses durchgeführt.
Schwerpunkt der Begehung war das Rathaus West in der Maxstraße, in dem viele Stellen des Sozialreferates untergebracht sind und damit auch zahlreiche Anlaufstellen für Menschen mit Beeinträchtigungen wie beispielsweise die Seniorenberatung oder die Blindenhilfe. Auch der Landesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Matthias Rösch, und die Beigeordnete der Stadt Kaiserslautern, Anja Pfeiffer, waren mit vor Ort, um sich ein Bild zu machen.
„Wir sehen deutlich, dass wir an ganz vielen Stellen in Sachen Barrierefreiheit noch nacharbeiten müssen. Diese ist zwar gegeben, oftmals aber mit zusätzlichen Wegen verbunden“,
berichtet Pfeiffer. Daran wolle man als Stadt arbeiten und sei deswegen sehr dankbar, für die aktive Testung der Barrierefreiheit vor Ort.
Im Rathaus Maxstraße zeigte sich, dass der barrierfreie Eingang an der Rückseite des Gebäudes über einen doch recht steilen Weg erreicht werden muss. Auch die schwere Tür am Eingang, die nicht automatisch öffnet, macht den Zugang zum Gebäude beschwerlich. Weitere Mängel wurden seitens des Inklusionsbeirates im Gebäude thematisiert, wie die Größe des Aufzugs, das Fehlen akustischer Stockwerksansage und eines barrierefreien Besprechungszimmers.
„Wir waren uns schnell einig, dass das Gebäude in seinem derzeitigen Zustand nicht für den Zweck geeignet ist, für den es genutzt wird“,
so Griebe. Die Mitglieder des Inklusionsbeirates haben die Frage in den Raum gestellt, ob es denn nicht sinnvoller wäre, die gesamte Behörde in einen anderen Gebäudeteil des Rathauses umzuziehen.
Udo Holzman, Leiter des Referates Gebäudewirtschaft, plädierte dafür den Fokus auf die barrierefreie Gestaltung der Haupteingänge im Haupthaus und im Rathaus West zu legen. „Man sollte ein öffentliches Gebäude barrierefrei durch den Haupteingang betreten können, dadurch erleben städtische Mitarbeitende mit Behinderungen, dass sie gehört werden“, so
Holzmann. Das sei natürlich baulich nicht einfach umzusetzen, man wolle aber hier intensiv an Lösungen arbeiten. Wichtig sei natürlich, dass die Betroffenen in solche Planungen mit eingebunden werden, um die nötigen Bedarfe sicher zu erkennen.
Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass die gemeinsame Begehung und Berollung ausgesprochen wichtig war und gezeigt hat, dass Veränderungen notwendig sind, um das Rathaus mit seinen Nebengebäuden barrierefreier zu gestalten.