Kassel: Die Polizei-News

Symbolbild, Polizeiwagen, Park © on Pixabay

Ermittlungserfolg nach bewaffneten Raubüberfällen auf Tankstellen in Vellmar und Calden: Tatverdächtiger in U-Haft

Gemeinsame Presseveröffentlichung der Staatsanwaltschaft Kassel und des Polizeipräsidiums Nordhessen

Vellmar und Calden (Landkreis Kassel):

Nach zwei bewaffneten Raubüberfällen auf Tankstellen in Vellmar und Calden ist den Ermittlern des Kommissariats 35 der Kasseler Kripo und der Staatsanwaltschaft Kassel ein Ermittlungserfolg gelungen. Nach umfangreichen Ermittlungen und operativen Maßnahmen geriet ein 19-Jähriger aus dem Landkreis Kassel in den Verdacht, für die beiden Überfälle am 8. und am 14. Dezember 2022 verantwortlich zu sein. Nachdem sich der Tatverdacht gegen ihn erhärtet hatte, konnte die Staatsanwaltschaft Kassel bei Gericht einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des 19-Jährigen erwirken, der am Dienstag vollstreckt wurde. Gleichzeitig nahmen Spezialkräfte der Polizei den Tatverdächtigen an seiner Wohnanschrift fest. Bei der Durchsuchung konnten die Beamten Beweismittel auffinden und sicherstellen, darunter auch die mutmaßlich bei den Raubüberfällen genutzte Tatwaffe. Der Tatverdächtige wurde am gestrigen Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt und sitzt nun in Untersuchungshaft.

Zunächst war es am 8. Dezember 2022 gegen 20 Uhr zu dem Raub auf die Tankstelle in der Straße „Lange Wender“ gekommen. Unter Vorhalt einer Pistole forderte der zunächst unbekannte und maskierte Täter Bargeld und flüchtete anschließend mit einem Pkw vom Tatort. Nur sechs Tage später kam es gegen 19:55 Uhr zu dem zweiten Überfall auf die Tankstelle in Calden-Westuffeln, der nahezu gleich ablief. Auch in diesem Fall drohte der Täter mit einer Waffe und ergriff mit erbeutetem Bargeld in einem Pkw die Flucht. Wie die Ermittlungen ergaben, waren vor den beiden Überfällen jeweils Kennzeichen von geparkten Autos in Immenhausen und Espenau gestohlen und am Fluchtfahrzeug angebracht worden.

Die intensiven Ermittlungen führten schließlich auf die Spur des Tatverdächtigen. Die Ermittlungen gegen ihn dauern an.

Bellender Hund verjagt Einbrecher in Damaschkestraße: Kripo erbittet Hinweise

Kassel-Süd:

Ein bellender Hund hat in der vergangenen Nacht zwei unbekannte Täter beim Einbruch in ein Vereinsheim in der Damaschkestraße in Kassel gestört. Die Unbekannten hatten zunächst gegen 23:30 Uhr versucht, eine Seitentür aufzuhebeln. Nachdem dies misslungen war, gingen sie mit brachialer Gewalt eine andere Tür des Vereinsheims an und verschafften sich so gewaltsam Zutritt zum Gebäude. Dort begaben sich die Einbrecher anschließend auf Beutezug und durchsuchten mehrere Räume sowie Schränke. Zeitgleich schlug vor dem Gebäude der Hund an, der auf seiner nächtlichen Gassi-Runde durch verdächtige Geräusche aus dem Vereinsheim auf den Einbruch aufmerksam geworden war. Vermutlich wegen des bellenden Vierbeiners ergriffen die Täter ohne Beute die Flucht nach draußen und weiter in Richtung „Küchengraben“. Der Hundebesitzer wählte sofort den Notruf der Polizei und beschrieb zwei dunkel gekleidete und ca. 1,80 Meter große Männer. Die anschließenden Fahndungsmaßnahmen nach den geflüchteten Einbrechern verliefen ohne Erfolg.

Die weiteren Ermittlungen in dem Fall führen die Beamten des Kommissariats 21/22 der Kasseler Kripo. Zeugen, die Hinweise auf den Täter geben können, melden sich bitte unter 0561-9100 beim Polizeipräsidium Nordhessen.

Mann nach Hilferufen leblos in der Fulda gefunden: Rettungsmaßnahmen bei 58-Jährigem verliefen erfolglos

Kassel:

Am gestrigen Mittwochabend wurden die Feuerwehr und die Polizei gegen 18 Uhr von Anwohnern aus der Hafenstraße in Kassel gerufen, die Hilferufe eines Mannes aus dem Bereich der Fulda in Höhe des Hafenbeckens gehört hatten. Sofort wurden umfangreiche Suchmaßnahmen eingeleitet, an denen die Feuerwehr, die Wasserschutzpolizei und zahlreiche Streifen der Kasseler Polizei beteiligt waren. Hierbei konnte ein Boot mit Einsatzkräften der Feuerwehr eine knappe Stunde später eine leblose Person nahe der Kasseler Kläranlage auffinden und aus der Fulda ziehen. Die sofort eingeleiteten Rettungsmaßnahmen auf dem Boot und an Land verliefen leider erfolglos. In einem Kasseler Krankenhaus konnte letztlich nur noch der Tod des Mannes festgestellt werden, der als ein 58-Jähriger aus Hofgeismar identifiziert wurde. Wie die zuständigen Ermittler des Kommissariats 11 der Kasseler Kripo berichten, ist bislang nicht geklärt, ob ein Unfall oder eine andere Ursache zugrunde liegt. Hinweise auf ein Fremdverschulden liegen den Kriminalbeamten bisher nicht vor. Weiteren Aufschluss über die Umstände des Todes soll nun neben den andauernden Ermittlungen auch eine anberaumte Obduktion geben.

Phishing-Masche: Polizei warnt vor betrügerischen Angriffen bei Zahlungen mit Smartphone und Smartwatch: Mehrere Fälle in Nordhessen

Nordhessen: Die Polizei warnt vor einer neuen Masche, bei der sich die Täter das bargeldlose Bezahlen über Smartphones oder Smartwatches zunutze machen, mit zuvor gestohlenen Daten digitale Kopien von Zahlungskarten anderer erstellen und diese für Zahlungen einsetzen. Auch in Nordhessen mehren sich in den letzten Wochen solche Betrugsfälle und Anzeigen von Opfern dieser Masche. In einem Fall fiel der Schaden besonders hoch auch, da die Täter mit den digital erstellten Kopien der EC- oder Kreditkarten den gesamten Verfügungsrahmen des jeweiligen Bankkontos voll ausnutzen können. So erlitt ein Mann aus Kassel Ende November ein Schaden von rund 34.000 Euro, da die Täter 14 verschiedene Zahlungen tätigten.

Wie gehen die Täter vor?

Bargeldloses Zahlen ist bequem: Sind Kredit- oder EC-Karten auf dem Smartphone oder der Smartwatch hinterlegt, lässt sich beispielsweise an der Supermarkt-Kasse schnell und weitgehend kontaktlos zahlen. Die Täter versenden bei der neuen Masche zunächst eine Phishing-Mail im Namen einer Bank oder Sparkasse an ihr potenzielles Opfer. Unter einem Vorwand, etwa, dass der Online-Banking-Account neu legitimiert werden müsse um eine Sperrung zu verhindern, bringt der Täter den späteren möglichen Geschädigten dazu, einen in der E-Mail enthaltenen Link zu öffnen. Im Anschluss sollen Benutzername und Passwort des Online-Banking-Accounts sowie die Rufnummer des Smartphones in eine Maske eingegeben werden. Ferner teilt der Täter in der Phishing-Mail mit, man werde sich zeitnah unter der anzugebenden Rufnummer mit dem Opfer in Verbindung setzen.

Im nächsten Schritt loggt sich der Täter mit den Daten des späteren Geschädigten in dessen Online-Banking-Account ein. Das potenzielle Opfer erhält den bereits angekündigten Anruf. Um eine digitale Karte im Online-Banking-Account anlegen zu können, benötigen die Kriminellen vom Opfer eine zeitnahe Freigabe der Eingaben über die Push-Tan-App. Im Telefonat bringt der Täter das spätere Opfer dazu, die Eingabe über die Push-Tan-App freizugeben.

Um gänzlichen Zugriff auf die Konten zu erlangen, initiiert der Täter aus dem Online-Banking-Account heraus eine SMS auf das Handy des Opfers und bittet, durch Aktivieren des mitgesendeten Links zu quittieren. Die Quittierung hat zur Folge, dass die Push-Tan-App mit allen Berechtigungen auf die vom Täter angegebene Mobilfunknummer übertragen wird, und die Plünderung der Konten beginnt.

Wie kann ich mich schützen?

  • Banken, Sparkassen und Kreditkarteninstitute fordern Kundinnen
    und Kunden niemals zur Eingabe persönlicher Daten im Internet
    auf.
  • Sie haben eine E-Mail erhalten? Vergewissern Sie sich, von wem
    das Schreiben stammt. Überprüfen Sie die Adressleiste in Ihrem
    Browser. Bei geringsten Abweichungen sollten Sie misstrauisch
    werden.
  • Klicken Sie niemals auf den angegeben Link in der übersandten
    E-Mail. Versuchen Sie stattdessen, die in der E-Mail angegebenen
    Seiten über die Startseite Ihrer Bank oder Sparkasse zu
    erreichen (ohne diese in die Adresszeile einzutippen).
  • Kreditinstitute fordern grundsätzlich keine vertraulichen Daten
    per E-Mail, Telefon oder Post von Ihnen an. Wenn Sie sich
    unsicher sind, halten Sie in jedem Fall Rücksprache mit Ihrer
    Bank oder Sparkasse.
  • Sollten Sie einen Anruf eines angeblichen Bankmitarbeiters
    bekommen, lassen Sie sich nicht dazu verleiten, sensible Daten
    am Telefon im Gespräch zu nennen oder zu bestätigen.
  • Übermitteln Sie keine persönlichen oder vertraulichen Daten
    (beispielsweise Passwörter oder Transaktionsnummern) per E-Mail.
  • Folgen Sie Aufforderungen in E-Mails, Programme herunterzuladen,
    nur dann, wenn Sie die entsprechende Datei auch auf der
    Internet-Seite des Unternehmens finden (Starten Sie keinen
    Download über den direkten Link). Öffnen Sie insbesondere keine
    angehängten Dateien. Nutzen Sie Anti-Viren-Programme und
    Firewalls.
  • Geben Sie persönliche Daten nur bei gewohntem Ablauf innerhalb
    der Online-Banking-Anwendung Ihres Kreditinstituts an. Sollte
    Ihnen etwas merkwürdig vorkommen, beenden Sie die Verbindung und
    kontaktieren Sie Ihre Bank oder Sparkasse.
  • Beenden Sie die Online-Sitzung bei Ihrer Bank oder Sparkasse,
    indem Sie sich abmelden. Schließen Sie nicht nur das
    Browserfenster und wechseln Sie vor Ihrer Abmeldung nicht auf
    eine andere Internetseite.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Kontostand sowie Ihre
    Kontobewegungen. So können Sie schnell reagieren, falls
    ungewollte Aktionen stattgefunden haben.
  • PIN und TANs sollten Sie nur dann eingeben, wenn eine gesicherte
    Verbindung mit Ihrem Browser hergestellt ist. Eine sichere
    Verbindung erkennen Sie an dem https:// in der Adresszeile. Im
    Browserfenster erscheint ein kleines Icon, z. B. in Form eines
    Vorhängeschlosses, das den jeweiligen Sicherheitsstatus
    symbolisiert („geschlossen“ bzw. „geöffnet“).
  • Nutzen Sie nur die offizielle Zugangssoftware Ihrer Bank oder
    Sparkasse.
  • Sperren Sie bei Auffälligkeiten sofort den Zugang zu Ihrem
    Bankkonto über den kostenfreien Notruf 116 116 oder aus dem
    Ausland über die gebührenpflichtige Hotline 49 116 116.
  • Wurden Sie Opfer, dann erstatten Sie Strafanzeige bei der
    Polizei.##