Heidelberg, Mannheim, Rhein-Neckar-Kreis: Vorläufige Bilanz zum Jahreswechsel
Heidelberg / Mannheim / Rhein-Neckar-Kreis (ots) – Nach zwei von der Pandemie
geprägten Jahreswechseln unterlag die Silvesternacht 2022 / 2023 keinen
corona-bedingten Einschränkungen mehr. Das Polizeipräsidium Mannheim war mit
einem Großaufgebot unterwegs.
„Mit dreimal so vielen Einsatzkräften wie an normalen Wochenendnächten üblich,
waren in Heidelberg, Mannheim und dem gesamten Rhein-Neckar-Kreis über 300
Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte zur Sicherheit aller Feiernden im Einsatz.“,
bilanziert Polizeipräsident Siegfried Kollmar. „Auf die weggefallenen
Einschränkungen der letzten Jahre haben wir lageangepasst und
brennpunktorientiert reagiert, sodass wir bei vielen brenzligen Situationen
sofort reagieren konnten.“, so Kollmar weiter, der sich mit polizeilichen
Einsatz zum Jahreswechsel zufrieden zeigt.
Insgesamt wurden vom 31.12.2022, 21 Uhr bis zum 01.01.2023, 05 Uhr 292 Einsätze
im Führungs- und Lagezentrum registriert. Schwerpunkte bildeten dabei, wie
bereits in den Vorjahren, die Stadtkreise Heidelberg und Mannheim.
In Heidelberg sammelten sich vor allem in und um die Altstadt eine Vielzahl an
Feiernden. Besonders gut besucht waren dabei die Theodor-Heuss-Brücke, die
Untere Straße und die Alte Brücke. Da sich bereits kurz vor dem Jahreswechsel
über 1.500 Personen auf der Alten Brücke aufhielten wurde in vorheriger
Abstimmung mit der Stadt Heidelberg der Zugang zu dieser kurzzeitig gesperrt um
eine Überfüllung zu verhindern. Nachdem gegen Mitternacht erste
Abwanderungsbewegungen einsetzten musste der Zustrom nicht länger polizeilich
geregelt werden, sodass die Sperrung bereits gegen 00.15 Uhr wieder aufgehoben
werden konnte. Auf der Theodor-Heuss-Brücke versammelten sich in der Spitze
ebenfalls ca. 1.500 Personen, weshalb die Brücke für den Fahrzeug- und
Straßenbahnverkehr zwischen 00:10 Uhr und 00:40 Uhr gesperrt werden musste.
Gegen 1 Uhr waren auf beiden Brücken nur noch wenige Menschen anzutreffen,
wogegen sich viele Personen in die Altstadt begaben. Ein Schwerpunkt bildete
hier die Untere Straße.
Polizeiliches Einschreiten war gegen 00.30 Uhr an der Alten Brücke notwendig,
als ein 19-Jähriger mit Feuerwerkskörper ein geparktes Auto beschädigte. Vom
Fahrzeugbesitzer darauf angesprochen, schlug der junge Mann mit der Faust in das
Gesicht des 28-Jährigen und brach dessen Nase. Auch dessen hinzueilende Freundin
wurde körperlich von dem 19-Jährigen angegangen, bevor dieser flüchtete. Der
Schläger wurde kurze Zeit später von den alarmierten Einsatzkräften
festgenommen.
Etwa zur selben Zeit kam es auch in der Uferstraße zu einer Körperverletzung.
Ein bislang unbekannte Personengruppe feuerte mehrere Raketen auf umstehende
Personen, wobei ein 16-Jähriger am Bein getroffen wurde und eine Verbrennung
erlitt. Als er die Verantwortlichen darauf ansprach, flüchteten diese. Erste
Hinweise von Zeugen wurden bereits in die noch andauernden Ermittlungen
aufgenommen.
Um seinen Heimweg abzukürzen kletterte ein 26-Jährige gegen 3.30 Uhr in der
Römerstraße über einen Zaun. Da es sich dabei aber um das Areal der
Kriminalpolizei Heidelberg handelte, blieb dies nicht lange unbemerkt und der
deutlich alkoholisierte Mann wurde sofort angehalten. Darauf aufmerksam gemacht,
dass er gerade bei der Polizei „eingebrochen“ sei, entschuldigte er sich gleich.
Er durfte seinen Heimweg schließlich auf normalem Weg fortsetzen.
Resümierend lässt sich für den Stadtkreis Heidelberg aber einen sonst
friedlichen Verlauf der Silvesternacht feststellen.
In Mannheim hielten sich eine Vielzahl an Feiernden um und innerhalb der
Quadrate auf. Schwerpunkte bildeten die Kurpfalzbrücke, der Plankenkopf und die
Wasserturmanlage. Die knapp 3.000 Personen rund um das Wahrzeichen Mannheims
machten eine hohe Polizeipräsenz erforderlich um die Sicherheit aller Anwesenden
zu gewährleisten. Aufgrund des starken Personenzulaufes musste der Kaiser- und
Friedrichsring zwischen 23:10 Uhr und 00:38 Uhr für den Verkehr gesperrt und der
Straßenbahnverkehr eingestellt werden. Durch konsequentes und frühzeitiges
Einschreiten der Einsatzkräfte wurden mehrere sich anbahnende Streitigkeiten
bereits im Keim erstickt. Dabei wurden auch zahlreiche Verstöße gegen das
Waffengesetz wegen des verbotswidrigen Führens von Schreckschusswaffen
festgestellt und zur Anzeige gebracht. Zum Jahreswechsel wurden Polizeikräfte im
Bereich des Wasserturms und des Plankenkopfs mehrfach mit Feuerwerkskörpern
beschossen. Ein Beamter musste aufgrund eines erlittenen Hörschadens noch in der
Nacht seinen Dienst beenden. Eine gezielt abgeschossene Rakete schlug in die
Seitenscheibe eines Dienstwagens und explodierte. Das Glas ging hierdurch zu
Bruch, die darin befindlichen Beamten wurden dadurch glücklicherweise nicht
verletzt. Bereits kurz nach 1 Uhr verließen viele der Anwesenden den Bereich,
wodurch auch die zuvor erforderliche Polizeipräsenz reduziert werden konnte. Im
Stadtgebiet kam es vereinzelt zu kleineren Auseinandersetzungen und
Ruhestörungen, wobei sich, bis auf die vorgenannten Ausnahmen, ein insgesamt
ruhiger und friedvoller Verlauf der Silvesterfeier feststellen lässt.
In Mannheim-Käfertal verursachte ein abgebrannter Feuerwerkskörper kurz nach
Mitternacht einen Schaden von mindestens 20.000 Euro. Im „Aufstieg“ fing
zunächst ein Baum Feuer, wobei die Flammen schnell auf ein angrenzendes
Gartenhäuschen übersprangen und dieses komplett zerstörten. Durch das schnelle
Einschreiten der Feuerwehr konnte ein Übergreifen des Feuers auf umliegende
Wohnhäuser verhindert werden.
Im gesamten Rhein-Neckar-Kreis wurden 102 polizeiliche Einsätze registriert. In
den größeren Städten blieb es ebenfalls überwiegend friedlich. In Schwetzingen
versammelten sich in der Spitze knapp 1.500 Personen auf dem Schlossplatz, wobei
auch hier die Feierlichkeiten ruhig verliefen.
Kurz vor Mitternacht war die Freiwillige Feuerwehr Oftersheim und das
Polizeirevier Schwetzingen im Hohen Weg gefordert. Ein Feuerwerkskörper setzte
dort ein Gewächshaus in Brand, was allerdings schnell gelöscht werden konnte.
Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Der Sachschaden liegt im niedrigen
vierstelligen Bereich.
In Neckargemünd lösten Feuerwerkskörper kurz vor 1 Uhr einen Flächenbrand
unterhalb der Rothsnasenhütte aus. Trockenes Laub entzündete sich, sodass eine
Fläche von 15 Meter auf 1 Meter abbrannte. Letztlich glimmten die Flammen von
alleine ab, die Freiwillige Feuerwehr Neckargemünd leistete eine Brandnachsicht.
Das Polizeirevier ermittelt nun wegen des Herbeiführens einer Brandgefahr.
In Brühl kam es kurz nach Mitternacht zu einer körperlichen Auseinandersetzung
in der Rohrhofer Straße. Nachdem ein junger Mann Feuerwerkskörper in eine
Personengruppe warf, sprach ihn ein 35-Jähriger darauf an. Der Streit
eskalierte, wobei der 35-Jährige seinen Kontrahenten nach hinten stieß, der dann
in Höhe des Basketballplatzes mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug. Aufgrund der
erlittenen Kopfverletzung sollte der Mann mit einem Rettungswagen in ein
Krankenhaus gebracht werden. Während der Fahrt flüchtete er jedoch aus dem
Wagen, wurde von den Polizeibeamten angehalten und letztlich an Angehörige
überstellt.
Gegen 3 Uhr mussten Beamtinnen und Beamte des Polizeireviers Wiesloch in
Walldorf einschreiten. In der Nußlocher Straße feuerte eine größere
Personengruppe mit Schreckschusswaffen und Feuerwerkskörpern um sich. Letztlich
konnte der Schütze, ein 22-Jähriger, aber einer Kontrolle unterzogen werden.
Seine Schreckschusswaffe wurde sichergestellt. Ebenso ein Karton mit
Feuerwerkskörpern die nach einer ersten Sichtung nicht zugelassen sind oder gar
selbst hergestellt wurden.
Auch die Verkehrssicherheit wurde zum Jahreswechsel nicht außer Acht gelassen.
So wurden sieben alkoholisierte Fahrer gestoppt und konsequent zur Anzeige
gebracht. Im Zeitraum wurden zudem fünf Verkehrsunfälle registriert, drei
Unfallverursacher standen dabei unter Alkoholeinfluss. Insgesamt forderten die
Unfälle zwei Verletzte.
„Ich bin, mit einzelnen Ausnahmen, mit dem Verlauf der Silvesternacht zufrieden.
Der Großteil der Feiernden verhielt sich friedlich und verantwortungsvoll. Gegen
Personen, die rücksichtslos handelten oder gar andere gefährdeten, sind wir
entschlossen und konsequent vorgegangen. Leider wurde die Silvesternacht auch
genutzt um Einsatzkräfte der Polizei mit Pyrotechnik zu beschießen und zu
bewerfen. Hierfür fehlt mir jegliches Verständnis!“, so der Polizeipräsident.
„Das Polizeipräsidium Mannheim wünscht allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern einen
guten Start ins neue Jahr!“, so Kollmar der verspricht: „Sie können sich auch im
Jahr 2023 auf Ihre Polizei in Heidelberg, Mannheim und dem Rhein-Neckar-Kreis
verlassen.“
Mannheim: Verkehrsunfallflucht mit 8.000 EUR Schaden – Zeugen gesucht!
Mannheim (ots) – Bereits am Dienstag, den 27.12.2022, beschädigte ein bisher
unbekannter Fahrzeugführer bzw. Fahrzeugführerin beim Ein- oder Ausparken einen
in der Spiegelfabrik in Mannheim-Neckarstadt abgestellten Ford und verursachte
ca. 8.000 EUR Schaden. Anschließend flüchtete der Verursacher bzw. die
Verursacherin von der Unfallstelle, ohne sich um den Schaden kümmern. Zeugen,
die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier
Mannheim-Neckarstadt unter der Tel.: 06221/3301-0 zu melden.