Bruchmühlbach-Miesau – Der erste diesjährige und insgesamt bislang 29. Firmenbesuch führte Landrat Ralf Leßmeister am 16. März nach Bruchmühlbach-Miesau ins Autohaus Mayer, das eine ganz besondere Dienstleistung aufweisen kann:
Seit 2017 begleitet das Autohaus im Auftrag der Deutschen Post AG technisch die Einführung der „StreetScooter“ in unserer Region. Diese Elektrotransporter werden für den Zustellbetrieb eingesetzt. Mittlerweile betreut das Autohaus die StreetScooter-Flotte an den DHL-Standorten Bruchmühlbach-Miesau, Rodenbach, Blieskastel und Rehweiler. Als Familienbetrieb habe man die unternehmerische Entscheidung getroffen, den Einstieg in die E-Mobilität zu wagen. Der Beginn der Zusammenarbeit mit der Deutsche Post DGL-Group startete als Pilotprojekt zu dem Zeitpunkt, als der Einsatz von Elektrofahrzeugen zur Post- und Paketzustellung zunächst in Rehweiler im Landkreis Kusel getestet wurde, erläuterte Geschäftsführer Edgar Mayer. Das erklärt auch, warum Landrat Otto Rubly eigens zu diesem besonderen Firmenbesuch aus dem Nachbarlandkreis gekommen war.
Seit 2011 werden die E-StreetScooter in Aachen exklusiv für die Flotte der Deutsche Post DHL Group gebaut. Die Entwicklung dieser neuartigen Zustellfahrzeuge seien unter dem Aspekt der bis 2050 angestrebten Klimaneutralität erfolgt, erläuterte Peter Mayer als Vertreter der Deutsche Post DHL Group bei dem Firmenbesuch.
Das Autohaus Mayer als freie Werkstatt für Kraftfahrzeuge aller Art ist 2022 vom seinem ursprünglichen Standort in der Dorfmitte von Bruchmühlbach in einen Neubau im Industriegebiet Im Froschpfuhl umgezogen. Der Familienbetrieb hat sich mittlerweile auf die E-Technologie spezialisiert. Hochvoltbatterien werden repariert, instandgesetzt und ausgetauscht. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Wartung, Reparatur und Betreuung von rund 80 Elektro-Zustellfahrzeugen der Post. Das bedeutet für die Beschäftigten der Wertstatt, sieben Mitarbeiter/-innen und zurzeit zwei Auszubildende, auch eine gewisse Flexibilität, denn der Postzustellbetrieb muss immer sichergestellt werden.
Rita Petry, Geschäftsführerin der Handwerkskammer der Pfalz, die auch zu dem Firmenbesuch gekommen war, berichtete von der Herausforderung, Ausbildung und Berufsbild den neuen Technologien anzupassen. Auch bietet die Handwerkskammer mittlerweile Hochvoltschulungen an.
Landrat Leßmeister betonte, dass die Transformation vom Verbrennungsmotor zum E-Motor eine Herausforderung sei, der man sich stellen müsse und die viele Umstellungen erfordere. Das Autohaus Mayer sei mit seiner Spezialisierung auf Hochvolt-Technologie ein Vorreiter im Landkreis Kaiserslautern. Zusammen mit seinem Amtskollegen Rubly aus dem Nachbarkreis Kusel sieht er die Politik in der Pflicht, den Ausbau der neuen Technologien und der entsprechenden Infrastruktur entsprechend zu unterstützen. Seitens der WKF betonte Geschäftsführer Dr. Philip Pongratz, wie wichtig es sei, dass Politik, Betriebe, Industrie und Handwerk an einem Strang ziehen.
Als besondere Attraktion im Rahmen des Firmenbesuchs ermöglichte Edgar Mayer seinen Gästen einen Blick ins Innere einer Hochvoltbatterie und erläuterte, wie das Herzstück der Elektromobilität funktioniert. Die Mitarbeiter im Autohaus Mayer sind mit der neuen Technologie vertraut und die Azubis haben die Chance von Anfang an, diesbezügliche Kenntnisse zu erwerben. Dabei betonte Edgar Mayer, dass durch die gute Zusammenarbeit mit der ortsansässigen Realschule plus für Nachwuchskräfte gesorgt ist.
An dem Ortstermin nahmen als politische Vertreter vor Ort teil: Marcus Sauter, 1. Beigeordneter der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau, sowie Rüdiger Franz, Ortsbürgermeister Bruchmühlbach-Miesau.