Heidelberg. „Wie spielt man ein Bananenbrot?“, fragte sich Leonard Meschter, Ensemble-Mitglied des Theaterstücks „zwei herren von real madrid“ im sog. Sprechzimmer des Heidelberger Stadttheaters, „Was kann das Brot machen, was ist zu viel?“, berichtet er von seinem Erfahrungen während der Proben zu diesem Stück.
Das Sprechzimmer des Theaters war nach dem Stück gut gefüllt, zuvor war auch in der Freitagabendvorstellung von „zwei herren von real madrid“ kaum noch ein Platz zu bekommen. Im Stück geht es um die amouröse Annäherung zweier Profi-Fußballspieler, aber vor allem über die verkrampfte Errichtung einer Fassade aller Beteiligten in deren Umfeld. Einzige Ausnahme: Das lebensgroße Bananenbrot, gespielt von Leonard Meschter, aber die Rolle hatte nur sehr wenig Text.
Ein Tragikomödie muss man „zwei herren von real madrid“ nennen, mit Betonung auf den Wortbestandteil Komödie. Regisseur Albrecht Schroeder sagte danach im Sprechzimmer: „Fußballgeschichten werden immer gut angenommen“. In der Tat schafft das Stück den Spagat zwischen Profifußball und Kunst, mit einer Leichtigkeit, nämlich bestehende Verhältnisse grotesk zu überzeichnen. Bester Ausdruck dafür die Darstellung von Fußball-Großkotz Sergio Ramos durch Wenzel Banneyer, der sich dann aber doch nicht als der große Unsympath entpuppt und sich in der Pressekonferenz des Clubs vor die beiden Liebenden stellt, wenn auch mit einer reichlich bizarr-wirren Geschichtenerzählung.
In der Vorstellung am Freitagabend saßen unter den Zuschauern übrigens auch zwei ältere Heidelberger Herren, Fans des Fußballvereins und alten Real-Rivalen „Athletico Madrid“. Sie waren sogar in deren Trikots zum Stück gekommen. „Wir repräsentieren hier das Proletariat“, sagte einer von Ihnen mit einem Augenzwinkern. Das Stück geleitete in das abschließende Wochenende des Heidelberger Stückmarkts mit Werken aus dem Gastland Schweden.
(Quelle: Hannes Blank, Redaktion metropolnews.info)