Kaiserslautern – Da war mehr drin. Im letzten Auswärtsspiel der Saison musste sich die 2. Mannschaft des TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg äußerst unglücklich mit 26:25 (15:15) beim Tabellenfünften HV Vallendar geschlagen geben.
Trainer Theodoros „Theo“ Megalooikonomou musste nicht nur auf einige Stammkräfte verzichten, auch Co-Trainer Patrick Schulze musste krankheitsbedingt passen. Ohne Steffen Kiefer, Henry Hofmann, Niklas Jung und Christopher Seitz gelang es dennoch, die stärkste Abwehr der Liga, insbesondere im ersten Durchgang, in Verlegenheit zu bringen. In der Defensive präsentierten sich die Torhüter Norman Becker und Paul Rutz, als starker Rückhalt und hielten ihre Farben mit zahlreichen Glanzparaden lange im Spiel. Wie schon im Hinspiel agierte der TuS auf Augenhöhe mit den favorisierten Koblenzern. Am Ende waren es, vor allem in der zweiten Halbzeit, zu viele technische Fehler (12) und eine unzureichende Chancenverwertung (12 Fehlwürfe), die verhinderten, dass der Favorit bezwungen werden konnte.
Die Dansenberger starteten sehr konzentriert in die Partie und gingen durch Tore von Ben Kölsch (2) und Pascal Theuer mit 2:3 (5.) in Führung. Im Anschluss stand die Defensive enorm stabil und in Kombination mit vielen starken Paraden von Normann Becker (insgesamt elf Paraden bei einer Quote von 42%) blieb das Perspektivteam acht Minuten lang ohne Gegentreffer. So gelang es, durch Tore von Frederik Bohm (2) und Marco Holstein, erstmals mit drei Toren in Führung zu gehen (3:6, 10.). Lediglich der guten Abwehr des HVV war es geschuldet, dass sich der TuS in dieser Phase nicht schon deutlicher absetzen konnte. In den folgenden fünf Minuten lief es dann für beide Offensivreihen besser. Beim Stand von 6:10 (18.) waren die Schwarzweißen mit vier Toren davongezogen. Es war die höchste Führung der Gäste in der gesamten Partie. Das veranlasste Vallendars Coach Veit Waldgenbach, bereits in der 18. Minute seine zweite Auszeit zu nehmen. Und diese sollte Wirkung zeigen. Die Hausherren kamen jetzt immer besser ins Spiel und konnten den Rückstand schnell verkürzen. In der 23. Minute war die Partie dann, durch einen Siebenmetertor von Christian Schröder, beim Stand von 12:12 wieder ausgeglichen. Zwar gelang es dem TuS nochmals zwei Tore vorzulegen (12:14, 27.), doch bis zum Halbzeitpfiff hatten die Hausherren wieder aufgeschlossen. Halbzeitstand 15:15.
Das Team von TuS-Trainer Theo Megalooikonomou kam entschlossen aus der Kabine und ging durch einen Doppelschlag von Frederik Bohm, der auf der rechten Rückraumposition ein starkes Spiel machte, mit 15:17 (33.) in Führung. Doch im Anschluss lief in der Offensive des TuS fast eine Viertelstunde fast nichts mehr zusammen. Die Dansenberger Jungs machten es sich selbst unnötig schwer, denn viele Angriffe wurden durch teils leichtfertige Fehlpässe verspielt. Dazu gesellten sich zahlreiche Fehlwürfe. So gelang es den Schwarz-Weißen bis zur 50. Minute gerade einmal zwei Tore zu erzielen. Auch eine Auszeit von TuS Coach Theo Megalooikonomou in der 41. Minute konnte daran nichts ändern, sie verpuffte wirkungslos. Unter diesen Umständen hatten die Rheinländer leichtes Spiel, scheinbar vorentscheidend davonzuziehen. Durch einen 4:0-Lauf, gestartet und auch abgeschlossen von Kai Lißmann, der mit neuen Treffern bester Werfer auf dem Platz war, konnte sich der HVV erstmals mit fünf Toren absetzen (24:19, 50.). Warum die Hausherren zu diesem Zeitpunkt nicht bereits uneinholbar davongezogen waren, war TuS-Torhüter Paul Rutz zu verdanken, der zur zweiten Hälfte für Normann Becker ins Spiel gekommen war. Er machte ein überragendes Partie und zeigte insgesamt 13 Paraden, was einer beeindruckenden Quote von 54% gehaltener Bälle entspricht.
In der 51. Minute wurde Vallendars Linksaußen Melvin Wheaton nach einem überharten Foul an Philipp Becker, völlig zurecht, mit glatt Rot vom Platz gestellt. In den letzten zehn Minuten sahen die mitgereisten TuS-Fans einen unglaublich couragierten Auftritt ihrer Mannschaft, die jetzt endlich wieder konzentrierter und konsequenter agierte und sich mit allen Kräften gegen die drohende Niederlage stemmte. So kämpften sich die Dansenberger Tor um Tor heran und konnten über 24:21 (52.) und 25:23 (56.) den Rückstand verkürzen. Nach dem 26:23 (56.) blieb die TuS-Abwehr in den letzten vier Minuten ohne Gegentreffer. In der 59. Minute gelang es Ben Kölsch, mit seinem sechsten Treffer, den viel umjubelten Anschlusstreffer zu erzielen (26:25). Jetzt begann eine echte Zitterpartie und nach einem Fehlwurf des TuS zu Beginn der letzten Spielminute schien die Partie entschieden. Der HVV war in Ballbesitz und ließ die Uhr klug herunterlaufen, doch mit gerade einmal fünf verbleibenden Sekunden kam der TuS nochmals in Ballbesitz und zog die letzte Auszeit. Tatsächlich gelang es, noch eine allerletzte Chance herauszuspielen, doch Jan Simgen scheiterte mit seinem Wurf an der Latte.
Trotz des berechtigten Ärgers über den Spielausgang, kann das Dansenberger Perspektivteam trotz zahlreicher Ausfälle mit der gezeigten Leistung zufrieden sein. Nun also wird der Fokus auf das letzte Spiel der Saison gelegt, in dem man sich mit einem Sieg gegen die HF Illtal vor heimischem Publikum in die Sommerpause verabschieden möchte.
HV Vallendar
Nils Lorenz und Thorsten Corcilius (im Tor), Oliver Lohner (2), Kalani Schmidt (2), Dominik Stein, Gabriel Ramaj, Christian Schröder (5/2), Merlin Busse, Marvin Buch (2), Daniel Schüller (1), Kai Lißmann (9), Melvin Wheaton (5), Fynn Corcilius, Leo Fischer. – Trainer: Veit Waldgenbach.
TuS 04 KL-Dansenberg 2
Norman Becker und Paul Rutz (im Tor), Leo Schönbach (n.e.), Philipp Becker (2), Yannik Kötz (4), Luca Hess (n.e.), Marco Holstein (3), Pascal Theuer (3), Frederik Bohm (5), Nils Bechtel, Jan Simgen (2), Ben Kölsch (6/3), Simon Flesch. – Trainer: Theo Megalooikonomou/Patrick Schulze.
Schiedsrichter: Günter Hoffmann/Sarah-Kristin Kull (SG TSG/DJK Mainz-Bretzenheim/HSG Rhein-Nahe Bingen)
Zuschauer: 250
Siebenmeter: 2/4 : 3/3
Zeitstrafen: 2 : 3
Rote Karte: Melvin Wheaton (HVV, 51., grobes Foulspiel)
Der Spielfilm: 3:6, 6:10, 12:12, 13:15, 15:15 ( Halbzeit) 15:17, 17:18, 24:19, 25:23, 26:25