Mannheim – Ein gelungener Auftakt für die Spielsaison nach der Sommerpause lockte am vergangenen Dienstag (05.09.2023) zahlreiche Freunde der Rockmusik ins Capitol. Hier gab es zwar eigentlich Rockmusik, doch diesmal etwas sanfter, nachdenklicher und mit außergewöhnlicher Besetzung.
„We want to Live Forever“, so der Titel des Abends und mit einem unplugged Konzert wurde einen Rockmusiker gedacht. An diesem Tag wäre Freddy Mercury nämlich 77 Jahren alt geworden. Seit sieben Jahren ist der Geburtstag für das Capitol Anlaß genug, in immer einer anderen Formation „Freddy“ zu spielen. Bei der Titelauswahl wurden diesmal neben den Ohrwürmern, auch nicht so bekannte Titel gewählt, wie beispielsweise „All dead- all dead“, eindringlich gesungen von Brigitte Oelke. Sie war eine der herrausragenden Stimmen des Abends, die zusammen mit Sascha Krebs und Sascha Lien die Solostimmen bildeten. Alle drei Solisten kennen die Musik von Mercury bis ins Detail und verkörpern sie auch in ihren Interpretationen. Dieses unplugged Konzert war in vielerlei Hinsicht was ganz besonders. Mal wurden zu Beginn der Songs die deutschen Texte vorgetragen. Diese fast lyrischen Vorträge machten nachdenklich, brachten Erinnerungen zurück und endeten schließlich jeweils in einem anschmiegsamen Song, der alles andere als fetzig war. Nein, leise Rockmusik, gespielt von einer ausgezeichneten Band die natürlich aus Solisten bestand. Keine Elektro-Gitarre oder E-Baß. Nein, alles handgemacht und wer sich an die Anfänge der Jugendkonzerte der 1970er Jahre sich erinnert, konnte hier Ähnlichkeiten feststellen. Keine große Verstärker Anlagen, die den Saal zum Beben hätten bringen können. Perfekt hineingepasst haben auch an diesem Abend die Arrangemets mit einem Streicherquartett der deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, ab. Das Bühnenbild wurde perfekt durch die diffuse Beleuchtung der jeweiligen Stimmung angepasst und die Kegelstrahler deuteten manch mal nur die Silhouette der Künstler an. Und das passte in die Atmosphäre. Es war ja kein fettes Rockkonzert, wie man es normalerweise von Freddy Mercury kennt. Zwichendrin konnte man den Eindruck gewinnen, als würden sich die Künstler eher zufällig treffen und die Musikthemen von Freddy und sich auf ihre Art und Weise einzubringen. Bei „Lady Gaga“ beispielsweise groovten die Musiker auf der Bühne. Klasse!
Dem Publikum, dass das Capitol fast komplett füllte, hatte jedenfalls ihre Freude an dem Abend. Freddy, der vor 35 Jahren von dieser Welt ging, hätte sich auch gefreut.
Musiker des Abend:
- Frank Schäffer (Flügel)
- Matthias Klöpsch (Gitarre)
- Stefan Engelmann (Kontrabass)
- Rainer Dettling (Schlagzeug)
- Michael Gib (Saxophon)
- Felix Wulfert (Violine)
- Johannes Vornhausen (Cello)
- Dominique Anstett (Viola)
- Anselm Legl (Kontrabaß)
- Birgit Widmann (Background Gesang)
- Irina Müller (Background Gesang)