Wenn die Grillsaison beginnt, freuen sich nicht nur Menschen in Rheinland-Pfalz, Baden Württemberg und Hessen darüber, wenn neben den Steaks auch Bier, Grillsaucen und Flaschenöffner zu finden sind. Diese ideale Anordnung der Produkte ist die Aufgabe des sogenannten Category Managements.
Auch in Zeiten der Digitalisierung kommt dem Warengruppenmanagement, wie Category Management ebenfalls genannt wird, eine große Bedeutung zu. Unter anderem bei der Versorgung mit Autoteilen ist der Nutzen für den Verbraucher hoch.
Was ist Category Management?
Category Management bezieht sich auf die gemeinsame Entwicklung einer Produkt-Kategorisierung, die sich an den Bedürfnissen der Verbraucher orientiert. Hierbei steht nicht nur die Einteilung in passende Produktgruppen im Vordergrund, sondern auch deren kontinuierliche Analyse und Verbesserung aus der Perspektive des Endverbrauchers. Das zugrunde liegende Konzept ist es, Unternehmen durch den Fokus auf strategische Einheiten, die auf Produktkategorien basieren, effizient zu strukturieren und zu steuern.
In den frühen 1990ern begann die Ära des Category Management, wobei der Hygieneartikelhersteller Procter & Gamble den Begriff nachhaltig prägte. Ziel war es, die Steuerung von Vertriebseinheiten durch eine Einteilung in übersichtliche und systematische Kategorien zu erleichtern. Da es effektiver ist, Produktkategorien zu analysieren statt einzelne Produkte zu betrachten, gewann diese Methode im Einzelhandel schnell an Beliebtheit.
Jedoch war es Professor Brian F. Harris von der University of Southern California, der als geistiger Vater des Category Management gilt. Er legte die theoretischen Fundamente und schuf die ursprüngliche Methodik, die seither von diversen Firmen übernommen und modifiziert wurde.
Warengruppenmanagement – die Vorteile für Kunden
In vielen Branchen gewinnt ein strategisches Warengruppenmanagement an Bedeutung. Laut Unternehmen-News hat zum Beispiel Autodoc, ein Onlinehändler für Fahrzeugersatzteile und -zubehör in Europa, sein Führungsteam im Bereich des Category Managements verstärkt. Übergeordnetes Ziel ist eine Verbesserung der Kundenerfahrung. Doch welchen konkreten Nutzen können die Kunden von solchen Entwicklungen erwarten?
Beim Category Management werden Warengruppen vor allem nach den Bedürfnissen und Wünschen der Verbraucher geordnet und präsentiert. Dabei geht es nicht nur darum, im Regal oder im Online-Shop ähnliche Artikel nebeneinander zu positionieren. Vielmehr gilt es, Produkte zu bündeln, die Kunden zusammen kaufen möchten und die in Kombination einen Mehrwert bieten.
Ein praktisches Beispiel ist der Kauf von Reifen. Werden im Rahmen des Kaufprozesses passende Felgen angeboten, wird dieser Impuls von vielen Verbrauchern dankbar angenommen. Ähnlich verhält es sich bei Bremsscheiben. Nicht selten wird zusätzlich noch Bremsflüssigkeit benötigt, die bei dem genannten Autoteilehändler bei der Produktvorschau als ergänzender Vorschlag angezeigt wird. Auch gleichwertige Bremsscheiben zu einem niedrigeren Preis werden angezeigt. So kann der Kunde Geld sparen.
Der Beruf des Category Managers
Dass das Warengruppenmanagement einen hohen Stellenwert hat, wird durch verschiedene Ausschreibungen für Category Manager deutlich. Category Manager fokussieren sich darauf, durch eine verfeinerte Sortimentsausrichtung sowie gezielte Produkt-, Vertriebs- und Preisstrategien den Umsatz oder Gewinn zu steigern und zugleich die Kundenzufriedenheit zu maximieren.
Sie agieren an der Kreuzung von Produktmanagement und Marketing und analysieren Warengruppen basierend auf tiefgehenden Marktanalysen und Kennzahlen sowohl qualitativ als auch quantitativ.
Hierbei prüfen sie Umsatzdaten, bewerten die Beliebtheit einzelner Sortimentsbestandteile, ergründen die Qualitäts- und Preispräferenzen der Kunden und setzen ihr Angebot in Relation zu dem der Konkurrenz. Zusätzlich berücksichtigen Category Manager den Wert von Services und Marketingmaßnahmen.
Auf Basis dieser Erkenntnisse formulieren sie Handlungsstrategien für spezifische Warengruppen, entwerfen produktspezifische Marketingstrategien und -kampagnen und leiten darüber hinaus relevante Maßnahmen ab, wie sie den Einkauf oder das visuelle Marketing beeinflussen könnten.
Die Digitalisierung im Category Management
Die digitale Revolution prägt sämtliche Industriezweige und transformiert Geschäftskonzepte, Abläufe sowie die Kundenansprache. Ein markantes Beispiel hierfür ist der Handel mit Autoteilen, bei dem das Category Management stark digitalisiert wird.
Während früher meist monatliche oder quartalsweise Verkaufsberichte als Basis dienten, erlauben heutige digitale Lösungen eine Echtzeitanalyse der Verkaufsstatistiken. Dies bringt eine agilere Anpassungsfähigkeit mit sich und ermöglicht treffsichere Entscheidungen bezüglich Produktauswahl, Produktpräsentation und Preisfindung.
Durch die Nutzung von Big Data und Künstlicher Intelligenz können Händler das Kaufverhalten ihrer Zielgruppe präziser erfassen und antizipieren. Solche Informationen dienen als Schlüssel zur Feinabstimmung der Produktpräsentation und zur maßgeschneiderten Gestaltung von Werbekampagnen.
Moderne automatisierte Systeme und fortschrittliche Algorithmen übernehmen Aufgaben wie die Lagerüberwachung, das Einleiten von Bestellprozessen oder das dynamische Anpassen von Preisen, abhängig von Faktoren wie Marktkonkurrenz, Kundenbedarf und vorhandenem Lagerbestand. Dank dieser digitalen Neuerungen können Händler maßgeschneiderte Angebote und Rabatte präsentieren, die sich direkt an den individuellen Präferenzen und dem Verhalten der Konsumenten orientieren.
Onlinehändler können ihre Geschäftsprozesse verfeinern und das Kauferlebnis ihrer Kunden verbessern, wenn sie digitale Ansätze ins Category Management integrieren.