Neustadt an der Weinstraße – Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses im Neustadter Ortsteil Lachen-Speyerdorf kann starten. In einer Feierstunde am Samstag, 30. September 2023, begrüßte der oberste Dienstherr der Feuerwehr Neustadt an der Weinstraße, Herr Oberbürgermeister Marc Weigel, auf dem Baugelände in der Haßlocher Straße gegenüber der ehemaligen Edon-Kaserne die Gäste.
Er freute sich, dass neben der Stadtspitze, der Leiter des Hauptamtes Herr Christian Littek und die Leiterin der Abteilung Brand- und Katastrophenschutz Frau Iris Kobel, auch Vertreter der Landes- und Kommunalpolitik, der Feuerwehreinheiten aus der Innenstadt und den Ortsteilen sowie die Jugend- und Bambini Feuerwehr Lachen-Speyerdorf, des Rettungsdienstes und des technischen Hilfswerks der Einladung gefolgt sind.
Die Kameradinnen und Kameraden des Löschzuges Lachen-Speyerdorf begrüßte der Oberbürgermeister ganz besonders, welche dem Spatenstich und Neubau schon lange hin fieberten.
Eine ganz besondere Freude war, dass eine Abordnung der Partnerfeuerwehr aus Lachen im Allgäu, mit ihrem Bürgermeister dem Spatenstich beiwohnten.
In seiner Ansprache ließ der Oberbürgermeister das Thema Neubau Gerätehaus Lachen-Speyerdorf noch einmal Revue passieren, welche Hürden und Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden mussten. Der jetzt gewählte Standort in der Mitte des Doppelortsteils Lachen und Speyerdorf liegt einsatztaktisch optimal. Von hier aus kann man die Grundausrückzeiten einhalten. Der Standort bildete auch einen wichtigen Stützpunkt im Osten der Stadt Neustadt zusammen mit den Ortsteilwehren Geinsheim und Duttweiler. Von diesem Stützpunkt müssen ein Industriegebiet, der Flugplatz Lilienthal, eine Seniorenresidenz sowie die angrenzende Autobahn 65 betreut werden. Weigel betonte, wie wichtig ihm und der Stadt ihre Freiwillige Feuerwehr ist. Er erinnerte an die Katastrophe im Ahrtal, wo die Feuerwehr Neustadt wochenlang tätig war, an die Waldbrände 2022, an den Pandemieausbruch und an die im letzten Jahr eventuell kommende Energiekrise durch die allgemeine Weltlage. Er führte den Zuhörern vor Auge, dass in Deutschland 97 % der Aufgaben im Brand- und Katastrophenschutz durch Freiwillige Wehren geleistet werden. Um diese Aufgaben mit den benötigten Mittel zu erledigen, stellte die Stadt Neustadt in zwei Haushalten bereits 2,2 Millionen Euro für Fahrzeuge und Ausrüstung bereit.
Für das Zukunftsorientierte Feuerwehrgerätehaus steht ein Betrag von 6 Millionen Euro bereit, wobei 300.000 Euro vom Land bezuschusst werden. Das Gerätehaus hat fünf Fahrzeugstellplätze. In Zukunft soll auch ein Hubrettungsfahrzeug stationiert werden, welches auf Grund der Bebauung gefordert ist. Weiterhin gibt es einen Waschplatz, eine Werkstatt, Lehrsaal, Sozialräume, 35 Stellplätze für die anrückenden Einsatzkräfte und einen 15 Meter hohen Übungsturm z.B. für Leiterübungen. Das neue Gerätehaus ist nicht nur auf den aktuellen Bedarf ausgelegt, sondern auch für weitere zukünftige Herausforderungen der Feuerwehr.
Weiterhin hat das Gebäude ein begrüntes Dach, eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und eine Photovoltaikanlage. Somit kann das Haus auch bei einem Stromausfall autark betrieben werden. Liegt der Verbrauch höher als die Photovoltaikanlage erbringt, so kann das Haus auch mit Fremdstrom eingespeist werden.
Der Zeitplan des Neubaus ist stramm. Mitte Oktober 2023 soll ausgebaggert werden, bereits im April 2024 soll der Rohbau stehen und im Juli 2025 soll von der Bauerndoktor-Gros-Straße in die Haßlocher Straße umgezogen sein und das neue Haus den Betrieb aufnehmen.
Der Ortsvorsteher und Landtagsabgeordnete Claus Schick, dankte den Freiwilligen Feuerwehrangehörigen für ihren ehrenamtlichen Dienst im Brand- und Katastrophenschutz. Ohne sie, würde es nur mit Haupt- oder Berufsfeuerwehren nicht funktionieren. Der Neubau begleitet Claus Schick seit seiner Amtsübernahme im Jahre 2009. Jetzt, nach 14 Jahren konnte er das Thema mit dem Spatenstich abschließen. Trotz aller Hindernisse ist der gewählte Platz optimal, man kommt schnell zum Gerätehaus hin und schnell an die Einsatzstelle. Dies zeigte sich wieder in den vergangenen Tagen bei den Einsätzen, wie wichtig dies für die Feuerwehr ist.
Zugführer Andrè Luipold machte es in seiner Ansprache kurz, da ja bereits von den Vorrednern alles erwähnt wurde. Sein besonderer Dank ging an seine Mannschaft, die jetzt nach Jahren aus den engen Platzverhältnissen in der Bauerndoktor-Gros-Straße herauskommt. Ein Dank ging auch an alle politischen Vertreter, die dem neuen Gerätehaus zustimmten und den Neubau unterstützten. Es ist kein Bau für die Feuerwehr, sondern ein Bau für die Not geratenen hilfesuchenden Bürger.
Er schloss seine Rede mit den zwei Liedzeilen: „An Tagen wie diese…“ sowie „17 Jahr…“ und endete mit dem Wahlspruch der Feuerwehr „Gott zur Ehr dem Nächsten zur Wehr“.