Zwei Unfälle mit anschließender Flucht durch betrunkene Fahrer: Festnahme durch Polizei in beiden Fällen
Kassel: Gleich zwei Mal ereigneten sich am gestrigen Dienstagabend in Kassel Verkehrsunfälle, die von mutmaßlich betrunkenen Fahrern verursacht wurden, die anschließend von der Unfallstelle flüchteten. In beiden Fällen gelang der Polizei im Rahmen der Fahndung die Festnahme. Mit Werten von rund 2,3 und 2,5 Promille müssen sich die zwei Männer nun wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und Unfallflucht verantworten. Beiden wurde zudem eine Blutprobe entnommen.
Auffahrunfall auf A49
Der erste Unfall hatte sich gegen 17:15 Uhr auf der A 49 in Fahrtrichtung Marburg, zwischen den Anschlussstellen Kassel-Auestadion und Kassel-Niederzwehren, ereignet. Ein 52-Jähriger aus Tschechien war dort mit einem Lkw auf einen abbremsenden Kleintransporter aufgefahren, wobei ein Sachschaden entstanden war, beide Fahrzeuge aber noch weiterfahren konnten. Der 61 Jahre alte Fahrer des Kleintransporters hatte anschließend feststellen müssen, dass der Lkw-Fahrer, der auf seinen Wagen aufgefahren war, keine Anstalten machte, nach dem Unfall anzuhalten. Der 61-Jährige folgte den Lkw bis auf die A44 und rief die Polizei. An der Rastanlage Biggenkopf konnte eine Polizeistreife den Lkw schließlich stoppen. Ein Atemalkoholtest beim Fahrer förderte dort einen Wert von 2,5 Promille zutage. Der 52-Jährige musste die Beamten daraufhin zur Blutentnahme mit zur Dienststelle begleiten. Zur Sicherung des Verfahrens wurde er zudem erst nach Zahlung einer Sicherheitsleistung entlassen, da er in Deutschland keinen festen Wohnsitz hat.
Flucht zu Fuß nach Unfall in Eugen-Richter-Straße
Die Flucht zu Fuß angetreten hatte ein Autofahrer nach einem Auffahrunfall in der Eugen-Richter-Straße. Zu dem Zusammenstoß war es gegen 19:50 Uhr gekommen, nachdem ein in Richtung Leuschnerstraße fahrender 43-Jähriger aus Kassel mit seinem Pkw in Höhe des Eifelwegs verkehrsbedingt abbremsen musste. Der nachfolgende Fahrer, ebenfalls ein 43-Jähriger aus Kassel, hatte mit seinem Audi nicht mehr rechtzeitig bremsen können und war auf den anderen Pkw aufgefahren. Auch hier waren Sachschäden entstanden. Bei Eintreffen der Polizei ergriff der 43-jährige Unfallverursacher jedoch kurzer Hand die Flucht zu Fuß. Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung konnte eine Streife des Polizeireviers Süd-West den Tatverdächtigen ausfindig machen und festnehmen. Er war bei dem Unfall leicht verletzt worden, benötigte aber keine medizinische Versorgung. Da er aber rund 2,3 Promille Alkohol in der Atemluft hatte, nahmen die Beamten ihn zur Blutentnahme mit auf die Dienststelle. Zusätzlich ist der 43-Jährige nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis, weshalb gegen ihn auch wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis ermittelt wird.
Große Lkw-Kontrolle an Autobahn 7: Die Hälfte musste stehen bleiben; Transporter um 89% überladen
Lohfelden/ A 7: Beamte des Kontrolltrupps des Polizeipräsidiums Nordhessen führten am gestrigen Dienstag Kontrollen des Bus- und Schwerlastverkehrs auf der Tank- und Rastanlage Kassel-Ost an der Autobahn 7 durch. Dabei erhielten die fachkundigen Polizisten Unterstützung von Bediensteten der Stadtpolizei Kassel und des Ordnungsamts Hofgeismar. In der Zeit von 9 bis 15 Uhr wurden insgesamt 28 Fahrzeugkombinationen angehalten und kontrolliert, bei denen es sich fast ausschließlich um schwere Lkw und Sattelzüge handelte. 14 Fahrzeuge, also die Hälfte, mussten wegen verschiedener Beanstandungen stehen bleiben. Den Fahrern wurde die Weiterfahrt untersagt, bis die technischen Mängel behoben, die Ladung gesichert oder abgeladen wurde.
Wie die Beamten des Kontrolltrupps berichten, wurden bei 22 der 28 kontrollierten Fahrzeuge Verstöße festgestellt, was einer hohen Beanstandungsrate von über 78 Prozent entspricht. In sechs Fällen handelte es sich um technische Mängel wie abgefahrene oder beschädigte Reifen. Bei sechs anderen Verstößen war die Ladung nicht ausreichend oder gar nicht gesichert. Weitere zwei Fahrzeuge mussten stehen bleiben, weil sie überladen waren. Trauriger Spitzenreiter war ein Transporter, bei dem äußerlich zunächst keine Anhaltspunkte für eine Überladung vorlagen. Auf der Waage stellte sich allerdings heraus, dass der Iveco Daily 6,6 Tonnen wog und bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen um 89 Prozent überladen war. Für den Fahrer aus Polen endete die gefährliche Fahrt mit dem völlig überladenen Kastenwagen daher an der Kontrollstelle. Zudem wurde bei ihm zur Sicherung des Verfahrens eine Sicherheitsleistung von 500 Euro erhoben.
Falsche Wasserwerker bestehlen Seniorin im Stadtteil Brasselsberg: Kripo sucht Zeugen
Kassel-Brasselsberg: Zwei falsche Wasserwerker haben am gestrigen Dienstagabend im Kasseler Stadtteil Brasselsberg eine hochbetagte Frau in ihrer Wohnung bestohlen. Wie die Seniorin den aufnehmenden Beamten des Kriminaldauerdienstes schilderte, war sie bei ihrer Rückkehr gegen 17:30 Uhr vor ihrem Haus im Wohngebiet zwischen Druseltalstraße und Dachsbergstraße von einem unbekannten Mann angesprochen worden, der sich als Mitarbeiter der Stadtwerke vorstellte. Er erklärte, dass er wegen eines Wasserrohrbruchs in der Nachbarschaft die Leitungen im Haus überprüfen müsse. Sogar einen Ausweis zeigte er vor, sodass das Opfer den vermeintlichen Wasserwerker hereinließ. Kurze Zeit später kam ein zweiter Mann durch die angelehnte Tür in das Haus, der als helfender Kollege vorgestellt wurde. Während einer der Männer mit der Seniorin in verschiedenen Räumen das Wasser laufen ließ und sie ablenkte, entwendete der Komplize Bargeld und Schmuck aus dem Wohnzimmer. Nachdem die beiden Unbekannten gegangen waren, stellte die Seniorin den Diebstahl fest. Die Trickdiebe, die Jacken/ Westen mit reflektierenden Streifen, ähnlich Warnwesten, trugen, werden wie folgt beschrieben:
- 1.) Ca. 40 Jahre alt, 1,80 bis 1,85 Meter groß, kurze dunkle Haare, Hautwucherungen am Hals, trug eine hellgrüne Jacke oder Weste, sprach akzentfrei Deutsch.
- 2.) Ca. 1,75 Meter groß, grüne Weste.
Die weiteren Ermittlungen werden bei der EG SÄM der Kasseler Kripo geführt. Zeugen, die Hinweise auf die Trickdiebe geben können, melden sich bitte unter Tel. 0561-9100 beim Polizeipräsidium Nordhessen.