Neustadt an der Weinstraße – Was ist gerecht? Eine Frage, die viele Menschen beschäftigt, da sie ihr alltägliches Leben berührt: im Kindergarten, im Job, im Alter. Sollen diejenigen mehr Unterstützung erfahren, die mehr brauchen? Was macht es mit einer Gesellschaft, wenn viele Menschen von ihrer Arbeit nicht mehr leben können, während andere leben können, ohne zu arbeiten? Wie viel Sprengstoff liegt in einer ungleichen Gesellschaft? Darüber diskutiert Michel Friedman mit der Journalistin und Autorin Teresa Bücker, der Bundestagsabgeordneten Linda Teuteberg (FDP) und Marcel Fratzscher, Direktor des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), beim „Demokratieforum Hambacher Schloss“.
Die Sendung wird am Mittwoch, 22. November 2023, ab 19 Uhr im Hambacher Schloss aufgezeichnet und ist ab Freitag, 24. November, in der ARD Mediathek und ARD Audiothek abrufbar, am Samstag in SWR Aktuell Radio zu hören und am Sonntag, 25. November, um 11:15 Uhr im SWR zu sehen.
Soziale Gerechtigkeit: Unterschiedliche Ansichten und Anknüpfungspunkte
Erbschafts- oder Vermögenssteuer, Absenkung der Einkommensgrenze beim Elterngeld, Bürgergeld und Mindestlohn – über soziale Gerechtigkeit wird hitzig diskutiert. Bei diesen Debatten wird klar: Das Empfinden von (sozialer) Gerechtigkeit ist sehr unterschiedlich. Der Ökonom Marcel Fratzscher sagt, der Staat habe heute mehr Aufgaben als noch zu Beginn des Jahrtausends – vor allem mit Blick auf die ökologische und digitale Transformation. Für diese Zukunftsinvestitionen brauche der Staat mehr Geld. „Um dies zu finanzieren, werden Menschen mit sehr hohen Einkommen und sehr großen Vermögen auch mehr beitragen müssen als bisher“, sagt Fratzscher. Linda Teuteberg lehnt die Fixierung auf das Verteilen und damit die Forderung nach einer Vermögenssteuer ab. Es müsse um das Erwirtschaften gehen. Im Sinne der Sozialen Marktwirtschaft sieht sie die Grundlagen für Wohlstand und Freiheit in der Eigenverantwortung und Leistungsbereitschaft eines jeden Einzelnen. Wirtschaftlicher Wettbewerb ist für die FDP-Bundestagsabgeordnete in hohem Maße sozial.
Für Teresa Bücker bedeutet soziale Gerechtigkeit in erster Linie die gerechte Verteilung von Zeit. Gerade Frauen – meist für die Care-Aufgaben in der Familie zuständig – sind oft nicht in der Lage, ihren Beruf in Vollzeit ausüben zu können. Mit einer generellen Arbeitszeitverkürzung, so die Journalistin und Autorin, sei die Möglichkeit gegeben, Arbeitszeiten wie auch gesellschaftliche Aufgaben gerechter zu verteilen.
Zuschauerinnen und Zuschauer können live Fragen stellen
Beim Demokratieforum auf dem Hambacher Schloss gibt es am 22. November für alle Gäste im Saal die Möglichkeit, im Anschluss an die Podiumsdiskussion live Fragen zu stellen. Die Teilnahme im Festsaal des Hambacher Schlosses am 22. November ist möglich. Anmeldung unter: demokratieforum@hambacher-schloss.de. (Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldung nur mit vollständigen Namen aller teilnehmenden Gäste.)
„Demokratieforum Hambacher Schloss: „Was ist gerecht?“
Sonntag, 26. November 2023, 11:15 Uhr im SWR Fernsehen und schon ab Freitag, 24. November 2023, in der ARD Mediathek und ARD Audiothek sowie Samstag, 25. November 2023, 14:05 und 21:03 Uhr und Sonntag, 26. November 2023, 10:03 Uhr in SWR Aktuell Radio.