Friedberg-Wetteraukreis: Die Polizei-News

Symbolbild, Polizeiauto © on Pixabay

Büdingen: Einbrecher klettern auf Balkon –

Ungebetene Gäste suchten am Montag ein Einfamilienhaus in der Schlesischen Straße auf. Zwischen 15.45 Uhr und 22.30 Uhr nutzen sie die Abwesenheit der Bewohner aus, kletterten auf einen in etwa drei Meter Höhe gelegenen Balkon, hebelten die Tür auf und drangen ein. Im Inneren suchten sich nach Wertsachen. Angaben zur Beute können momentan noch nicht gemacht werden. Zeugen, die die Täter in der Schlesischen Straße beobachteten oder denen dort in diesem Zusammenhang Personen oder Fahrzeuge auffielen, werden gebeten sich unter Tel.: (06042) 96480 an die Polizei in Büdingen zu wenden.

Büdingen: Aus C-Klasse bedient –

Mit Kleidung, einer Geldbörse sowie Bargeld suchten Diebe in der Straße „Am Molkenborn“ das Weite. Die Täter durchwühlten einen in Höhe der Hausnummer 26 geparkten blauen C-Klasse Mercedes und griffen sich ihre Beute. Den Wert der gestohlenen Gegenstände beziffert der Besitzer auf ca. 1.000 Euro. Zeugen, die die Diebe am Montag, zwischen 19.00 Uhr und 22.00 Uhr beobachteten, werden gebeten sich unter Tel.: (06042) 96480 bei der Polizeistation in Büdingen zu melden.

Altenstadt-Lindheim: In Reifen gestochen –

Etwa 200 Euro wird der Besitzer eines schwarzen Daihatsu Terios für einen neuen Reifen anlegen müssen, nachdem ihm ein Unbekannter diesen platt stach. Im Zeitraum von Sonntagabend, gegen 19.30 Uhr und Montagmorgen, gegen 08.00 Uhr trieb der Täter dreimal ein Messer in den hinteren Reifen der Beifahrerseite des in der Straße „Am Weinberg“ geparkten Wagens. Hinweise erbittet die Polizeistation Büdingen unter Tel.: (06042) 96480.

Nidda: Aus Audi geschleudert –

Mit schweren Verletzungen flog ein Rettungshubschrauber gestern Nachmittag einen auf der Landstraße zwischen Michelnau und Glashütten verunglückten Audifahrer. Derzeit geht die Polizei davon aus, dass der 20-Jährige mit nicht angepasster Geschwindigkeit in Richtung Glashütten unterwegs war. Der in Gedern lebende Mann verlor in Höhe der Abfahrt nach Ober-Lais die Kontrolle über seinen A4, überfuhr eine Verkehrsinsel und kam von der Fahrbahn ab. Dort prallte das Fahrzeug gegen einen Baum. Der Fahrer wurde aus dem Wagen geschleudert. Eine Rettungswagenbesatzung und ein Notarzt übernahmen die Erstversorgung. Der 20-Jährige trug schwere, aber nicht lebensbedrohliche Verletzungen davon. Ein Rettungshubschrauber flog ihn zu weiteren Untersuchungen in eine Frankfurter Klinik. Sein Audi hat nur noch Schrottwert und musste von der Unfallstelle abgeschleppt werden.

Reichelsheim: Hakenkreuz geritzt –

Das Staatsschutzkommissariat in Friedberg bittet um Mithilfe. Am Montagmorgen entdeckte die Schulleitung der Grundschule in der Willy-Nohl-Straße ein Hakenkreuz an der Fassade. Unbekannte hatten mit einem spitzen Gegenstand das etwa 15 bis 20 cm große Nazisymbol auf der Rückseite des Schulgebäudes, an einem Notausgang, ins Mauerwerk geritzt. Die Ermittler bitten Zeugen, die Angaben zu den Tätern machen können, sich unter Tel.: (06031) 6010 bei der Kripo in Friedberg zu melden.

Bad Nauheim – Schwalheim: Haus durchwühlt –

Im Ginsterweg hatten es Einbrecher auf Beute aus einem Einfamilienhaus abgesehen. Die Diebe verschafften sich über ein zuvor aufgehebeltes Fenster gewaltsam Zutritt. Im Inneren durchwühlten sie Schränke und Kommoden. Eine genaue Liste der gestohlenen Wertsachen liegt der Polizei noch nicht vor. Die Kriminalpolizei sucht Zeugen und fragt: Wer hat die Einbrecher zwischen Samstagnachmittag, gegen 14.00 Uhr und Montagmorgen, gegen 09.00 Uhr im Ginsterweg beobachtet? Wem sind dort in diesem Zusammenhang Personen oder Fahrzeuge aufgefallen? Hinweise erbittet die Polizei in Friedberg unter Tel.: (06031) 6010.

Vorsicht bei Chatfunktion in Onlinespielen

Haben Sie Kinder im Jugendalter oder beruflich mit Kindern und Jugendlichen zu tun? Dann sollten Ihnen Begriffe wie „Cybergrooming“ und „Sextortion“ etwas sagen. Wenn nicht, geben wir Ihnen nun einen kurzen Überblick über die (sexuell motivierten) Gefahren, die Onlinespiele mit sich bringen können.

Zugegeben, Erziehung ist schwer. Und sexuelle Aufklärung auch. Viele Erwachsene versuchen dabei ihr Bestes zu geben und zweifeln doch immer mal am eigenen Weg. Im Jugendalter kommt noch teilweise die Besonderheit hinzu, dass so manch ein Ausdruck des eigenen Sprösslings nicht mehr verstanden wird und man sich fragen muss, ob man die gleiche Sprache spricht oder in der gleichen Gesellschaft lebt. Manche Erziehungsberechtigten können vielleicht auch mit der liebsten Freizeitbeschäftigung der Kinder und Jugendlichen nichts anfangen, vor allem, wenn sie sich selber wenig auf Videoportalen rumtummeln oder mit „Zocken“ nichts am Hut haben. Umso wichtiger ist es dann für Erziehungsberechtigte aber auch beispielsweise für Lehrerinnen und Lehrer, sich mit den heute „angesagten“ Dingen vertraut zu machen. Nur so ist es möglich, den Nachwuchs mit Verstand an neue Themen, aber auch an damit auftretende Probleme und Kriminalitätsfelder heranzuführen.

Ein immer wiederkehrendes Problem sind die Chatfunktionen in Onlinespielen. Onlinespiele werden an Computern oder sämtlichen Spielekonsolen gespielt und haben den Reiz, sich dazu mit Freunden verabreden zu können, ohne dass die Spieler physisch beieinandersitzen müssen. Somit ist es auch möglich, neue Spieler weltweit kennenzulernen. Der Kontakt ist schriftlich oder über Headset mündlich möglich. Dabei ist jedoch nicht ersichtlich, wer sich tatsächlich hinter einem Username, also dem Nutzerkonto, steckt. Eine anscheinend gleichaltrige Person ist somit vielleicht einige Jahrzehnte älter und hat sich diesen Account mit zumindest fragwürdigen Motiven erstellt. In Mittelhessen kam es bereits zu mehreren Fällen von sexuellen Missbrauch Minderjähriger, die ihren Anfang im Sinne dieser „Cybergrooming“-Masche in Chatfunktionen bei Spielen nahmen. Nicht immer sind die Kriminellen am persönlichen Kontakt interessiert, teilweise haben sie ein Interesse am textlichen Austausch mit Minderjährigen, andere suchen Erregung durch sexuelle Handlung online vor dem Kind oder Jugendlichen, wieder andere drängen sie zu einer Übersendung von Nacktbildern oder pornografischen Aufnahmen, mit denen sie die sendenden Personen dann auch noch erpressen könnten („Sextortion“).

Diese Chatfunktionen gibt es in sämtlichen Spielgenres, ob Sportspiele, Fantasyspiele, oder beispielsweise Egoshooterspiele. Es geht also nicht darum, wie „harmlos“ ein Spiel vielleicht ist. Oftmals wird der dort begonnene Kontakt über andere Messengerdienste fortgeführt, so dass Unterhaltungen nicht mehr an die tatsächliche Spielzeit gekoppelt sind.

Daher ist es so wichtig, dass Erziehungsberechtigte mit den Kindern in Kontakt bleiben, insbesondere dann, wenn die Interessen plötzlich sehr weit auseinandergehen. Denn Kinder und Jugendliche haben ein sich noch entwickelndes Gefahrenbewusstsein und eine Naivität, die wir Erwachsenen durch unsere Erfahrungen und unser Wissen in dem Maße meist nicht mehr haben. Nicht grundlos gibt es Angaben zum Mindestalter oder zumindest Altersempfehlungen für Onlinespiele, Accounts in den sozialen Medien oder zur Handynutzung. Erziehungsberechtigte sollten sich daher gut überlegen, wann sie dem Nachwuchs die Anmeldung und regelmäßige Nutzung erlauben. Wenn es so weit ist, sollten sie sich bestenfalls vorher über das Thema informieren, gemeinsam mit dem Kind starten und erste Schritte und Erfahrungen eng begleiten. Regional werden dazu teilweise sogar Kurse angeboten, so dass Erziehungsberechtigte gemeinsam mit dem Kind unter Anleitung an das Thema herangeführt werden. Im weiteren Verlauf bietet es sich an, hellhörig zu werden, wenn die Kinder von geplanten Verabredungen mit „Onlinespielfreunden“ berichten. Ein Treffen an einem öffentlichen Ort mit mindestens einem Elternteil in der Nähe ist hier ratsam. Bereits früh kann Kindern beigebracht werden, dass Erwachsene niemals in sexuellen Beziehungen mit Minderjährigen stehen dürfen und Kinder sämtliche Vermutungen oder Erfahrungen damit sofort erzählen sollen. Das Verhältnis zu Hause ist bei der Prävention ohnehin ein wichtiges Thema: Ängste erzählen dürfen, Fehler machen und zu Hause beichten können ist unerlässlich.

Insgesamt bietet es sich an, bei diesen Themen auf dem Laufenden zu bleiben. Präventionsartikel zu aktuellen Maschen und Themen lassen sich auf den Internetseiten vom Bundeskriminalamt oder der Polizei schnell finden. Auch die Stichwortsuche einer Masche über eine Onlinesuchmaschine ermöglicht es jedem, einen Überblick oder beispielsweise Familien-Checklisten zum Thema sexuelle Belästigung im Internet zu erhalten. Über andere Fachstellen und gemeinnützige Organisationen und Vereine gibt es online ebenfalls gut zusammengestellte Informationen und Broschüren.

Zudem stehen auch die Jugendkoordinatorinnen und Jugendkoordinatoren der Polizei Mittelhessen zur Beratung zur Verfügung, die beispielsweise auch im Rahmen von Elternabenden oder Lehrerfortbildungen erfolgen können (Näheres dazu im Internet unter https://ppmh.polizei.hessen.de/Ueber-uns/Ansprechpersonen/Jugendkoordination/ ).

Als Fazit lässt sich festhalten: Erwachsene können nicht verhindern, dass (ihre) Kinder im Internet auf sexualisierte Gewalt und Erwachsene mit diesen Absichten treffen. Dennoch sollten sie das Internet nicht verteufeln oder in dauerhafter Angst leben. Durch Aufmerksamkeit, Interesse und Kommunikation zu Hause kann Vieles verhindert werden.

Sollten Sie von einer Straftat oder auch nur von einem Verdachtsfall in diesem Zusammenhang erfahren, kontaktieren Sie umgehend die Polizei! Sichern Sie beispielsweise als Screenshot wenn möglich die Chats und zugesandten Fotos und Audioaufnahmen des Täters oder der Täterin, sowie auch die genutzte Handynummer oder den Usernamen.

Veranstaltung „Sicherheit von Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern“ im Polizeipräsidium Mittelhessen

Etwa 60 Mandatsträgerinnen und Mandatsträger kamen im November 2023 bei einer vom Stabsbereich Prävention organisierten Veranstaltung im Polizeipräsidium Mittelhessen zusammen. Anlass zu dieser Veranstaltung bilden Übergriffe, Beleidigungen und Bedrohungen, denen kommunalpolitisch verantwortliche Personen immer wieder ausgesetzt sind. So war das Ziel der Veranstaltung neben dem Austausch und der Vernetzung untereinander das Vorstellen verschiedener Unterstützungsangebote von polizeilicher, behördlicher und zivilgesellschaftlicher Seite.

Polizeivizepräsident Marco Bärtl begrüßte zu Beginn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, unter denen sich Vertretende aus Stadträten, Parteien, Gemeindevorständen, Ortsvorstehern, Stadtverordneten, Kreisabgeordneten und Bürgermeister befanden. Er zeigte sich erfreut über das neue Veranstaltungsangebot und betonte, dass die hohe Anzahl der anwesenden Mandatsträgerinnen und Mandatsträger die Relevanz dieser Veranstaltung verdeutlichen.

Mehrere Vorträge füllten das anschließende, dreistündige Programm, das der Politikwissenschaftler Lennart Biskup von der Stabsstelle Prävention moderierte.

Zum einen stellte der Leiter des Staatsschutzes grob den Aufbau und die Zuständigkeit der Kriminalpolizei vor und gab einen kurzen Überblick über die relevanten Deliktsbereiche, bevor die die Kriminalpolizeiliche Beraterin Sylvia Jacob auf die Beratungsangebote einging. Daran schloss sich die Vorstellung der am Hessischen Ministerium für Inneres und Sport angegliederten Meldestelle „Hessen gegen Hetze“ an, die durch Juliane Malt erfolgte. Zudem stellte Anne Wilmers die zivilgesellschaftlichen Unterstützungsangebote des Vereins „Jetzt e.V.“ vor.

Die von den Kriminalpolizeilichen Beraterinnen Claudia Zanke und Sylvia Jacob initialisierte und organisierte Veranstaltung endete in einem Austausch miteinander, an dem sich auch die Vertretenden aus den mittelhessischen Polizeidirektionen beteiligten.