Neustadt an der Weinstraße – Die Planungen für den Neubau der Georg-von-Neumayer-Realschule plus im Stadtteil Böbig gehen in die nächste Runde: Der Stadtrat hat an zwei miteinander kooperierende Büros den Auftrag zur konkreten Projektplanung erteilt.
Die beiden Unternehmen Löhle und Neubauer Architekten (Augsburg) und Planstatt Senner (Überlingen) hatten im vergangenen Jahr den Architektenwettbewerb gewonnen und sich damit gegen 23 weitere Arbeiten durchgesetzt. Dem folgte ein intensives Verhandlungsverfahren mit der Stadtverwaltung. Den finalen Angeboten für die Planungen des Gebäudes inklusive der Innenräume (Büro Löhle) sowie für die Freianlagen (Büro Planstatt) hat der Stadtrat nun zugestimmt.
Baubeginn soll im Jahr 2026 sein. Die bisherige Schule wird noch weitergenutzt, bis der östlich angrenzende Neubau bezogen ist. Dann wird das Gebäude von 1976 abgerissen. Eine dringend notwendige Brandschutz-, Technik- und Energieeffizienz-Sanierung der einst zwei Schulen (Haupt- und Realschule) ist unwirtschaftlich. Außerdem wird mit einer modernen vierzügigen Realschule plus ein Konzept verfolgt, das andere Räumlichkeiten braucht.
Der Entwurf aus dem Architektenwettbewerb überzeugt mit der Idee von einer großzügigen, aber doch kompakt gebauten Schule der kurzen Wege, die sich optimal in ihr Umfeld am Speyerbach einpasst. Zentrales Element des dreigeschossigen Baus ist ein lichtdurchfluteter, begrünter Innenhof. Vorgesehen ist unter anderem eine am Foyer gelegene Pausenhalle mit Mensa und Mehrzweckraum, die multifunktional als große Gemeinschaftsfläche nutzbar ist.
Genauer geplant werden nun neben den Fach- und Klassensälen dezentrale Lern- und Rückzugsorte für Kleingruppen- und Projektarbeit, Medienräume und Kommunikationszonen, Werkterrassen als Experimentierfelder, Bibliothek, Lehrküche, Ganztags- und Lehrenden-Bereiche. Barrierefreiheit ist selbstverständlich. Neben der Funktionalität und Flexibilität der Räume wird großer Wert auf geringe Betriebs- und Unterhaltungskosten gelegt. Viel Holz außen und innen, Farbakzente und große Fenster sollen das Erscheinungsbild prägen und eine angenehme Atmosphäre schaffen.
Der quadratisch-kompakte, klar strukturierte Baukörper soll sich in den von viel Grün und Speyerbach bestimmten Außenbereich gut einpassen. Pausenhof, Schulgärten und Kräuterterrassen werden Unterricht im Freien ermöglichen.
Die bisherige Georg-von-Neumayer-Schule entspricht nicht mehr den Anforderungen an ein modernes Schulgebäude. Alleine schon wegen des Brandschutzes müsste umfangreich umgebaut werden. Auch aufgrund von erforderlichen Energieeinsparungen sowie Mängeln bei Heizung, Lüftung, Elektroinstallationen und weiterer Technik wäre eine grundlegende Sanierung notwendig. Zudem entsprechen die bestehenden Flächen nicht mehr den pädagogischen Ansprüchen und dem vorgesehenen Raumkonzept einer vierzügigen Realschule plus. Schließlich beinhaltete das Gebäude aus den 1970er Jahren mit Real- und Hauptschule ursprünglich zwei Schulen unter einem Dach.
Im Zuge einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung hatte die Stadtverwaltung die drei Varianten Sanierung, Teilabriss und Sanierung sowie Abriss und Neubau geprüft. Auf dieser Grundlage und einem mit der Schulaufsicht des Landes bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) abgestimmten Raumkonzept für eine vierzügige Realschule plus entschied sich der Stadtrat für den Neubau und den anschließenden Abriss der alten Schule.